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1674 - Freunde der Ennox

Titel: 1674 - Freunde der Ennox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wird das Raumschiff lotsen", antwortete Emil. „Ich stehe euch zur Verfügung."
    Die Ennoxfrau bewies wieder einmal, daß sie - wie alle Angehörigen ihres Volkes - über einen vorzüglichen und mit logischen Aussagen kaum zu erklärenden Orientierungssinn verfügte. Sicher machte sie in dem heillosen Gewirr von leuchtenden Punkten den Zielstern aus.
    Die Entfernung dorthin betrug nur 107 Lichtjahre und stellte die LEPSO vor kein Problem. „Rita und ich sind selbst noch nie an diesem Ort gewesen", sprach Emil unaufgefordert. „Wir kennen ihn nur aus den Erzählungen der Ennox, die schon lange im Großen Modell aufgegangen sind. Ihr wißt ja von Zitha, daß wir keinen Ort haben, an dem alles Wissen gespeichert wird. Wir geben unsere Kenntnisse stets an jüngere Ennox weiter, aber auch das erfolgt ohne System. Auch wenn ich mich wiederhole: Ich bin sicher, daß nichts verlorengeht."
    „Du sprachst von der Stätte der ersten Begegnung", munterte Tekener Emil auf, als der wieder schwieg. „Was soll ich darunter verstehen?"
    „Ich will versuchen, es euch zu erklären. Irgendwann vor sehr langer Zeit müssen die ersten unseres Volkes entdeckt haben, daß sie den Kurzen Weg gehen konnten. Es handelt sich wohl um eine automatische Reaktion, daß nach dem Verlassen von Heimat eine Gestalt angenommen werden muß. Die ersten Ennox, die den Kurzen Weg gingen, waren auf die Vorbilder angewiesen, die sie kannten. Und das waren wohl ausschließlich die Tiere von Heimat."
    „Könntest du heute in einer anderen Gestalt auftreten?" fragte Utan-Bao-K'ley interessiert. „Nein, nicht aus meinem eigenen Willen heraus. Es muß in meinem Volk etwas geben, das eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Kollektivbewußtsein hat. Sicher ist es etwas ganz anderes, aber ich weiß nicht genau, was es ist. Seit langer Zeit schon können wir Veego nur noch humanoide Gestalten annehmen. Wie erwähnt, der Prozeß verläuft automatisch. Er kann nicht willentlich beeinflußt werden."
    „Warum gerade die humanoide Gestalt?" wollte der Smiler wissen. „Vielleicht bekommst du die Antwort darauf am Ende unserer Reise. Wenn du uns wirklich verstehen willst, dann sollten wir den letzten Schritt nicht vor dem ersten unternehmen. „ „In Ordnung", sagte Tekener. „Ich fasse mich in Geduld. Du sprachst zuletzt von den Tiergestalten."
    „Richtig. Die Ennox, die damals vor Urzeiten Heimat verließen, konnten nicht ahnen, daß es anderswo intelligente Lebewesen gab. In ihrer Tiergestalt gingen sie den Kurzen Weg. Sie besuchten andere Welten, bis sie eines Tages per Zufall auf ein intelligentes Volk stießen. So geschah es an jenem Ort, den ich Stätte der ersten Begegnung genannt habe."
    „Das ist unser Reiseziel?" fragte Garra-Noe-S'ley. „Ja", bestätigte Emil. „Dort kam es zum ersten Zusammentreffen zwischen unseren Vorfahren, die vor vielen Jahrtausenden im Großen Modell aufgegangen sind, und einem zivilisierten Volk mit hoher Intelligenz. Die Folge davon war, daß ab diesem Zeitpunkt jeder Ennox automatisch die Gestalt eines Angehörigen dieses Volkes annahm, wenn er Heimat verließ."
    „Und wie saht ihr da aus?" fragte Utan-Bao-K'ley. „Das Wissen darum ist ungenau und verschwommen", entgegnete Emil. „Wenn dort noch Wesen dieser Art leben sollten, könnt ihr euch aber selbst ein Bild machen."
    Rita kam vom Pilotenstand herüber. Sie hatte das Gespräch natürlich genau mitverfolgt. „Bepelzte Wesen", sagte sie. „Mit acht Extremitäten, wilden, animalischen Gesichtern und oft kriegerischem Gehabe. So habe ich es erzählt bekommen. Aber dennoch nicht so primitiv wie die Tiere unserer Heimat."
    Die LEPSO legte einen letzten Orientierungshalt ein. „Das ist die Sonne Cyllaph", erklärte Rita und deutete auf einen Stern, der nur noch ein halbes Lichtjahr entfernt war. „Cyllaph hat neun Planeten", ergänzte Emil. „Der vierte Planet heißt Droph. Das ist unser Ziel" Von nun an hüllten sich die beiden Ennox wieder in Schweigen. Sie überließen es den Galaktikern, die restliche Strecke zu überwinden und sich selbst ein Bild von den Verhältnissen im Cyllaph-System zu machen.
    Die große Ähnlichkeit mit dem Solsystem war augenfällig.
    Aus der Ortungszentrale gingen nun fortlaufend Informationen über die Planeten ein. „Droph ist eine Sauerstoffwelt, die große Ähnlichkeit mit Terra besitzt. Eine Zivilisation kann dort nicht vermutet werden, denn es gibt keine Energieechos irgendwelcher Art.
    Auch kann keine Abschirmung festgestellt

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