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1677 - Durchgang zur Spiegelwelt

Titel: 1677 - Durchgang zur Spiegelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gefühls nicht erwehren, daß Voltago in mindestens einem Punkt nicht die Wahrheit sagte. Mit den Zapfenwesen aber, das erkannte sie, hatte er höchstwahrscheinlich recht. Das erklärte auch, weshalb der Translator ihre Sprache nicht entschlüsselt hatte. Sie schüttelte den Kopf und warf mißtrauische Blicke nach allen Seiten. Und vor diesen ... Tieren hatte sie ernstlich Angst gehabt!
    Dann erst desaktivierte sie den Pikosyn ihres Anzugs, nahm Voltagos Hand und ließ sich von ihm zur Mitte des Höhlensees ziehen. Der Kyberklon faßte sie und Mila um die Hüften. Für sie zum ersten-, für Mila zum zweitenmal ging es in den Strudel hinab. Sie brauchten fünf Minuten. Kurz darauf schob der Kyberklon sie auf eine unsichtbare, schreckliche Pforte zu, die man spüren, aber nicht begreifen konnte. Nicht einmal Mila konnte das. Nadja spürte es über die emotionale Fessel, die sie beide verband.
    Hättest du das gedacht, Schwester? Vielleicht war das keine Heldentat. Aber ich habe die Spindel nicht hergegeben.
    Downunder war ein voller Erfolg. Und zwar für sie beide
     
    5.
     
    An Bord der ATLANTIS schrieb man den 29. November 1207 NGZ. Nicht, daß es ihm etwas ausgemacht hätte, aber Atlan wußte schon beim Erwachen, daß es ein Montagmorgen war. Es war einer jener Tage, die viele Terraner am liebsten im Bett verbrachten.
    Kein Grund für einen arkonidischen Kristallprinzen, dasselbe zu tun. Barbar!
    Diese Bemerkung seines Extrasinns wirkte so erfrischend wie der Summton der Kom-Leitung. „Anruf von der ODIN", meldete jemand. „Durchstellen", brummte er mißmutig.
    Atlan richtete sich mit freiem Oberkörper auf. Die weißen Haare, die ihm in Strähnen ins Gesicht fielen, strich er beiseite. Vor ihm entstand ein Flimmerfeld, dann das vollständige Holo. Auf der anderen Seite der Verbindung saß ein scheinbar steinalter Mann im Kontursessel. Atlan wußte, daß der Mann aber nicht älter als 126 Jahre war. Im knochigen Gesicht des Mannes wirkten die Wangen noch tiefer eingefallen als sonst.
    Norman Glass ist krank, merkte sein Extrasinn an. Srekkokrank. Ein paar Jahre Leben noch.
    Seht zu, daß ihr ihm einen guten Abgang verschafft. „Hallo, Norman! Worüber machst du dir Sorgen?"
    „Leider besteht ein konkreter Anlaß. Ich habe einen Funkspruch von den Theans. Sie laden die Schiffsführer der ODIN und der ATLANTIS zu einer Konferenz."
    „Ah." Atlan verzog keine Miene, doch in seinem Kopf arbeitete es. „Und aus welchem Grund?"
    „Das haben sie nicht gesagt."
    „Nun, wir erfahren es früh genug. An Bord der ATHUER?"
    „Nein. Sie wollen nur Holobilder. In einer Viertelstunde."
    „Ich komme in die ODIN, Norman. Gib mir zehn Minuten."
    Atlan unterbrach die Verbindung, duschte kurz und schlüpfte in seine Bordkombination. Da Theta von Ariga in der Nachbarkabine schlief und sie als Nichtaktivatorträgerin ihren Schlaf nötig hatte, gab er eine kurze Nachricht an den
     
    1.
     
    Kosmonauten Mirrit durch. Anschließend setzte er per Transmitter zur ODIN über.
    Er schaffte es, binnen neun Minuten die Zentrale des 500-Meter-Raumers zu erreichen.
    Samna Pilkok, die Funk- und Ortungschefin, sowie Mertus Wenig, den Chefwissenschaftler, begrüßte er mit Kopfnicken. Dann erst wandte er sich Norman Glass zu. In natura erweckte der Kommandant einen noch schlimmeren Eindruck. Er sah aus wie ein todgeweihter Greis.
    Aber in dieser sterbenden Hülle steckte ein absolut wacher Geist, der nach wie vor zur ersten Riege der Führungspersönlichkeiten zählte. „Noch exakt fünfeinhalb Minuten", meinte Glass mit leicht heiserer Stimme. „Warten wir ab."
    Kurz vor der Zeit meldete Samna Pilkok den Eingang eines Rufsignals. Atlan und Glass setzten sich in der Aufnahmezone der Holooptik zurecht.
    Vor ihnen, in der Mitte der Zentrale, erschien das naturgetreue Abbild zweier Wesen. Beide waren um die einsfünfzig groß, in dicke Schutzanzüge gekleidet und von Rauchschwaden umgeben. „Siokor Thean, Illinor Thean ..." Atlan verneigte sich spöttisch. „Ich grüße euch. Darf ich aus eurem Kontaktersuchen schließen, daß ihr uns Neuigkeiten über den Planeten Noman mitzuteilen habt? Haben eure Wissenschaftler etwas herausgefunden?" Übertreib's nicht, Arkonide.
    Daß von den Theans keine Informationen zu erwarten waren, wußte keiner besser als er. Die „Scharfrichter" der Damurial, die sogenannten Wissenden, hatten von den wahren Verhältnissen auf Noman nicht die geringste Ahnung. Sie wußten nur, daß der Zutritt verboten und daß

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