1677 - Strippen für den Teufel
Mischung aus Mensch und Teufel starrte auf ihn nieder. Suko wich dem Blick nicht aus, er wollte hinter die Fassade schauen, und dort lauerte tatsächlich das widerliche Dreieck.
»Du hast verloren, Chinese. Und dein Freund wird auch verlieren. Man kann gegen mich und dem Teufel nicht gewinnen, das ist unmöglich. Kein Mensch bringt dies fertig.«
»Du irrst dich.«
»Ich werde dir das Gegenteil beweisen. Dieser Raum wird zu deinem Sterbezimmer werden. Unsere Kräfte werden deinen Körper übernehmen, aber nicht, um dich auf unsere Seite zu führen, hier geht es nur um deinen Tod.«
Der Mann bluffte nicht. Suko spürte bereits die andere Kraft, die in seinen Körper eindrang, und er dachte daran, dass er nicht so aussehen wollte wie die Tänzerinnen. Was sie schützte, würde ihn vernichten.
Natürlich waren sie scharf darauf, Sukos Dasein ein Ende zu bereiten. Sie stürzten sich auf ihn. Suko spürte den Druck an seinen Beinen und auch im Gesicht, sodass ihm die Luft genommen würde.
Es sah nicht gut aus.
Aber er hatte noch längst nicht aufgegeben. Die Schmerzen im Kopf ignorierte er einfach. Er setzte all seine Kraft ein, um die menschliche Last von seinem Körper zu schleudern. Suko wusste auch, dass die andere Seite keinen zweiten Versuch zulassen würde.
»Übergebt ihn der Hölle!«
Es war der Befehl für die beiden Tänzerinnen, und sie würden ihn eiskalt durchziehen. Suko hatte seine Kräfte gesammelt. Es gab keinen Anlauf, den er nehmen konnte, er musste es mit einem schon wahnsinnig starken Ruck versuchen, die Gewichte von seinem Körper zu schleudern.
Schreien konnte er nicht, nur handeln.
Und er bäumte sich auf, um sofort danach zu merken, dass es nur ein Versuch gewesen war. Es klappte nicht.
Aber genau in diesem Moment betrat ein Mann das Zimmer, vor dessen Brust ein Kreuz hing und der zudem eine Pistole in der rechten Hand hielt…
***
»Lasst ihn los!«
Mehr sagte ich zunächst nicht.
Ich hatte recht leise die Treppe hinter mich gebracht und mich auf den letzten Metern höllisch beeilt, weil ich durch die Laute gewarnt worden war. Und ich sah, dass es höchste Zeit wurde, denn Suko befand sich in einer ziemlich miesen Lage, was ich von ihm so gar nicht gewohnt war.
Ich hatte laut genug gesprochen, damit der Befehl auch gehört werden konnte. Und Dayson hatte ihn gehört. Sein Kopf war nach unten gesunken, um alles im Blick zu haben. Jetzt aber ruckte er hoch und drehte sich zur Seite. Wir starrten uns an.
Er sah die Pistole in meiner Rechten, aber er sah auch das Kreuz und schickte mir ein Gebrüll entgegen, das auch von einem Tier hätte stammen können. Wenn er ein so starker Verbündeter des Teufels war, dann würde er das Kreuz hassen, denn es war das Zeichen des Sieges.
Er schüttelte sich, dann schrie er seine beiden Helferinnen an: »Packt ihn, verflucht!«
Sie ließen von Suko ab und stürzten sich von zwei Seiten auf mich. Mitten im Sprung schrien sie auf. Sie waren der Aura des Kreuzes zu nahe gekommen. In der Bewegung versuchten sie noch zu stoppen, was ihnen nicht gelang.
Naomi kippte nach rechts weg, blieb auf dem Boden liegen und presste ihre Hände gegen das Gesicht. Sie schrie gellend.
Ihre Freundin war ebenfalls zu Boden gegangen. Auch sie bedeckte ihr Gesicht mit den Händen und brüllte ihren Schmerz hinaus.
Die Frauen interessierten mich nicht. Mir ging es um Max Dayson. Er durfte nicht länger sein Unwesen treiben, und er stand auch nicht mehr dort, wo ich ihn gesehen hatte. Er war zurückgewichen und wollte noch weiter gehen, um im letzten Augenblick die Flucht zu ergreifen.
Dagegen hatte Suko etwas.
Er schaffte es, sich zur Seite zu drehen und den rechten Arm so lang wie möglich zu machen, denn sein Ziel war der linke Fußknöchel des Barbesitzers. Den bekam Suko zu fassen. Und dann reichte schon ein geringer Ruck, der Dayson aus dem Gleichgewicht brachte. Er fiel schräg nach hinten, stieß mit einer Schulter die Tür zum Bad völlig auf und fiel in den kleinen Raum hinein. Ich sah ihn fallen und erlebte auch, dass er mit seinem Hinterkopf auf den Toilettenrand aufschlug. Es machte ihm nichts aus. Er brüllte nur seine Wut hinaus, rutschte etwas zur Seite und wollte wieder in die Höhe kommen.
Er schaffte es nicht, denn diesmal war ich es, der ihn mit einem Fußtritt bediente. Er schleuderte ihn wieder zurück, sodass er wie eingeklemmt am Boden lag. Mir ging es besser, ich hatte freie Bahn, und die nutzte ich auch aus. Das Kreuz hing nicht mehr vor
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