1679 - Der Dunkelplanet
mitteilte, veränderte schlagartig den Gemütszustand des Terraners. Er vergaß für einen Moment sogar Voltago und seinen Ärger über den Kyberklon. „Wir haben", gab die Arcoana durch, „fünfhundert Meter tief im geschmolzenen Wasser des Eises ein Objekt gefunden. Es ist noch in einen Eisblock eingeschlossen, der etwa quaderförmig und drei mal zwei mal ein Meter groß ist."
Die 5-D-Wissenschaftlerin machte eine ganz kurze Pause, bevor sie hinzufügte: „Es läßt sich jetzt jedoch schon mit Sicherheit sagen, daß das Objekt eine negative Strangeness besitzt.
4.
Perry Rhodan war nur kurz sprachlos. Dann nickte er Atlan zu und sagte: „Du hattest so etwas erwartet, nicht wahr?"
„Wenn ich ganz ehrlich bin - etwas in der Art, ja", formulierte der Arkonide vorsichtig. „Könnte es sich bei dem Objekt um eine Spindel handeln, die einundzwanzigste?"
„Warum denn nicht, Perry? Charon ist anders als die Sampler-Planeten, die Voltago mit Mila besuchte. Warum sollte hier eine Spindel nicht auch anders versteckt sein?"
„Für jedermann einfach aufzufinden und zu bergen? Und Charon wäre dann doch die zweiundzwanzigste Sampler-Welt?" Rhodan lachte rauh und winkte energisch ab. „Bevor wir ganz die Logik verlieren, sehen wir nach, Arkonide. Ich nehme an, der Shift steht zu diesem Zweck bereit?"
„Wir haben nur auf euch gewartet -und natürlich auf Shabas Auskunft", sagte Atlan grinsend.
Rhodan besprach sich kurz mit den Zwillingen. Dann stieg er allein mit Atlan in den Shift.
Nadja und Mila sollten sich an der Oberfläche bereit halten, für den Fall, daß sich doch etwas mit Voltago tat.
Das Allzweckfahrzeug hob sanft vom Boden ab. Seine Scheinwerfer erfaßten wandernd die Space-Jet, die Zwillinge und die LAMCIA - verschiedengroße Fremdkörper auf einer Welt aus Eis und kristallinen Formen. Icho Tolot stand unbewegt noch an der gleichen Stelle wie zuvor und folgte dem Shift mit dem Blick seiner drei feurigen Augen. „Ich schaffe eine Schleuse für euch", kündigte Shaba an.
Sekunden später wölbte sich an einer Stelle der Energieglocke ein zweites energetisches Feld, halbkugelförmig an das größere und um das Fahrzeug gelegt. Der Shift wurde davon weiträumig eingeschlossen. Atlan steuerte ihn langsam an die flirrende Wand der Glocke heran. Als der Bug nur noch wenige Meter davon entfernt war, entstand vor ihm eine runde Öffnung mit einem Durchmesser von etwa zehn Metern. Der Shift konnte bequem hindurchfliegen, während sich die Energien der Glocke mit denen des Halbkugelfelds vereinten und so verhinderten, daß die Weltraumkälte eindrang und den See schlagartig wieder gefror.
Hinter dem Allzweckpanzer schien der so entstandene „Auswuchs" der Schirmglocke zu schrumpfen, bis das Feld wieder in seiner ursprünglichen Hochkuppelform über dem See stand. Jetzt erst konnten Rhodan und Atlan deutlich sehen, wie sich dessen Oberfläche verändert hatte. Vom Energiefeld umschlossen, das so weit in die Tiefe reichen mußte, wie die unsichtbaren Projektoren der Arcoana das Eis geschmolzen hatten, lag die Wasseroberfläche gespenstisch ruhig unter den Freunden. Der Shift senkte sich langsam hinab. Es war keine Bewegung auszumachen. Alle bizarren Strukturen waren verschwunden. „Dort", sagte Rhodan und wies auf mehrere dunkle, verschieden große und geformte Flecken auf dem Wasser. „Tote Tiere und Pflanzen, die hochgetrieben worden sind. Die meisten werden bald nach unten sinken." Er runzelte die Stirn. „Was geschah eigentlich mit dem Pflanzenbaldachin über dem See?"
„Verdampft", erwiderte der Arkonide. „Shaba hat sie zerstrahlt, bevor mit der Arbeit begonnen werden konnte. Du wirst doch jetzt nicht sentimental werden und diesen Gewächsen nachtrauern."
„Unsinn. Sie waren tot. Aber so wie sie den See überwachsen hatten, konnte man tatsächlich den Eindruck haben, jemand hätte diese Eiskathedrale geschaffen, um sich ein Denkmal zu setzen."
„Nicht sentimental, eh?" spottete Atlan. „Kein Baumeister des Universums hätte dazu Zeit gehabt - es sei denn, er hätte von der kommenden Katastrophe gewußt und sie in seine genialen Planungen miteinbezogen."
Rhodan schwieg.
Er dachte daran, daß der Begriff des Todes auf Charon etwas sehr Relatives sein konnte. Die meisten der schockgefrorenen Pflanzen und Tiere hätten, wäre die Zeit dazu vorhanden gewesen, wahrscheinlich aufgetaut und wiederbelebt werden können. Zumindest hätte es möglich sein müssen, solche Dinge wie ihre DNS
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