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1679 - Der Dunkelplanet

Titel: 1679 - Der Dunkelplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Starre zu lösen, dann konnte es wahrscheinlich niemand, und das Geheimnis von Charon würde für immer ein Geheimnis bleiben. Die Zeit blieb für die Expedition nicht stehen. Man konnte nicht warten, bis Voltago sich von selbst wieder rührte. Die Erfahrung hatte gezeigt, daß seine „Zustände" Jahre andauern konnten. Und so lange würden die Theans und die Gish-Vatachh die Galaktiker niemals beim Pulsar Borgia dulden. „Plötzlich ist er weg", sagte Nadja und meinte Charon. „Unter dem Schirmfeld eine schaurigschöne Glitzerwelt aus erstarrtem Leben in dem seltsamen Licht, das der Tarnschirm nur nach innen emittiert. Und nur wenige Meter über dem Feld ... scheint lichtjahreweit nur Leere zu sein."
    „Eine schreckliche Leere", flüsterte Mila. „Wenn der Großteil der ehemaligen Atmosphäre von Charon bei der Katastrophe ins All entwichen ist, dann gibt es keine Spuren mehr davon.
    Ich meine, überhaupt keine Reste."
    „Die unteren Atmosphäreschichten haben sich als der gefrorene Tau niedergeschlagen, der alles Erstarrte überzieht", vermutete Rhodan, während er Kurs auf die TARFALA hielt. „Seltsam, dazu muß noch Zeit gewesen sein. Das paßt genausowenig in unser Bild von Charon wie die Tatsache, daß mit dem Entweichen der mittleren und oberen Atmosphäreschichten nichts von der Oberfläche mit ins All gesogen worden ist."
    „Auch das Entweichen hat Zeit verschlungen, die das Leben auf dem Planeten nicht gehabt hat", meinte Nadja. „Wenn die gesamte Atmosphäre gefroren um Charon ... stehen würde, das wäre logisch."
    Rhodan lachte bissig. „Was ist hier schon logisch, Nadja? Ist das Deflektorfeld logisch? Jemand hat es errichtet, und jemand hat seine Hand über den Planeten gehalten und dieses und jenes bewirkt, das wir vielleicht nie verstehen werden. Zerbrecht euch nicht eure Köpfe über diese Dinge. Wir müssen sie so nehmen, wie sie sind. Überlegt lieber, wie ihr Voltago wieder zum Leben erwecken könnt."
    „Ich kann die Bilder nicht so einfach verdrängen, Perry", sagte Mila. Er verstand sie.
    Er hatte es selbst noch vor Augen: rindergroße Säuger, die als ganze Herde mitten im Weiden erstarrt und stehengeblieben waren; Vögel, die als Eisgebilde vom Himmel gefallen und in tausend Stücke zerplatzt waren; Käfer und andere Insekten, die den Boden Charons an manchen Stellen bedeckten wie grober Staub, den es geregnet hatte.
    Ein unglaublicher Schlag gegen eine blühende Welt, deren Lebensformen in ihrer Entwicklung durchaus mit jenen der Erde zu vergleichen waren. Im Bruchteil einer Sekunde von der gewohnten Temperatur unter den Strahlen einer lebensspendenden Sonne in die Kälte des Absoluten Nullpunkts.
    Erinnerungen an die Eisige Schar und den Dekalog der Elemente wurden dabei wach.
    Erinnerungen an die Kosmokraten, denen Rhodan und Atlan den Dienst aufgekündigt hatten, und an die Chronofossilien, Rhodans „Fußstapfen in der Zeit".
    Er schüttelte sie ab, denn das war nichts, an das er gerne zurückdenken wollte.
    Aber war es nicht so, daß die Kosmokraten von ihrem Sitz „jenseits der Materiequellen" jede Aktion sahen und registrierten, die er als ehemaliger Ritter unternahm? Bedeutete ihr Schweigen wirklich, daß er sich von ihnen hatte lösen können? Wie viele Beispiele in der Geschichte gab es, die dafür sprachen, daß jemand seinen rebellisch gewordenen Vasallen für immer gewähren ließ?
    Nein, dachte Rhodan und ärgerte sich darüber, daß er diese Erinnerungen überhaupt wieder zugelassen hatte. Das Kapitel war vorüber. Dieses Universum sollte seinen Bewohnern gehören. Sie durften nicht Sklaven „höherer Mächte" sein, die ihre Legitimation erst einmal nachweisen mußten.
    Perry Rhodan schüttelte die Gedanken ab. Er sah die TARFALA groß vor sich und wurde vom Nakk zu der Schleuse dirigiert, die Paunaro für das Diskusboot geöffnet hatte.
    Doch eine Frage blieb und bohrte hartnäckig in seinem Bewußtsein.
    Wenn die Kosmokraten dieses vier- und fünfdimensionale Universum seit ewigen Zeiten beobachtet und über die Kosmonukleotide gesteuert hatten - was hatten sie dann möglicherweise mit dem zu tun, was vor zwei Millionen Jahren hier an der Großen Leere geschehen war?
    Vor rund 2,2 Millionen Jahre hatten sich die Porleyter als ihre Beauftragten von der kosmischen Bühne zurückgezogen. Ihnen waren als Wächterorden die Ritter der Tiefe gefolgt. 2,2 Millionen Jahre und zwei Millionen Jahre.
    Dazwischen lagen zweihundert Jahrtausende, aber das alles relativ zur

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