Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1679 - Der Dunkelplanet

Titel: 1679 - Der Dunkelplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
aus, daß sie nicht starten könnten, weil sie die zwanzig Spindelsegmente im Eissee gefunden hätten.
    Sie vermied es zwar, von einem Wächter der Fragmente zu sprechen, aber nur darauf konnte ihr Verdacht hinauslaufen.
    Nun schwieg also auch sie. Nur zum Shift, mit den Robotern und untereinander hatten Rhodan und Atlan noch Kontakt auf einer Welt, die ohnehin schon isoliert und unheimlich wirkte. Es hätte im Drehbuch zu einem Horrorfilm stehen können: Stück für Stück, Freund für Freund wurde von etwas zu Schweigen gebracht, geradezu verschlungen. Von etwas, das die Kraft besaß, Raumschiffsantriebe lahmzulegen und Funksignale zu unterbrechen, und zwar auf allen zur Verfügung stehenden Frequenzen, sogar im Hyperbereich.
    Natürlich war es eine Illusion, aber Perry Rhodan mußte gegen die Vorstellung ankämpfen, daß die Welt um sie herum, die unwirkliche Umgebung unter dem Schirmfeld, immer kleiner wurde. Daß sich ihr Handlungsspielraum mehr und mehr verengte, bis sie am Ende jeder von jedem isoliert waren - allein nur mit jener Macht, die sich hinter dem Buchstaben Mverbarg.
    Oder war auch das nur Irreführung? „Spürt ihr etwas?" fragte Rhodan zum Shift hinüber, bestimmt zum zehntenmal. Und wie jedes Mal vorher, war er erleichtert, Nadjas oder Milas Stimme wieder zu hören. „Nichts, Perry", versicherte Mila. „Kein fremder Einfluß, keine absonderlichen Gedanken, die einem von uns plötzlich kommen. Wir schlagen Alarm, wenn es geschehen sollte."
    „Das Problem ist", befürchtete Rhodan, „daß ihr ausgerechnet das dann eben nicht mehr könnt."
    „Wir passen auf uns auf", beteuerte Nadja. „Die eine auf die andere."
    Seit sie das Min Tolots Fährte erkannt hatten, war der Haluter nur noch einmal stehengeblieben. Auch dabei hatte es wieder so ausgesehen, als hätte er versucht, sich zu orientieren. Er hatte aber kein Zeichen mehr hinterlassen und war weitergerannt.
    Im Unterschied zu den vorigen Malen, war der Richtungswechsel jetzt aber auffallend gewesen. „Die Abweichung zum bisherigen Kurs beträgt 27 Grad", hatte Nadja mitgeteilt.
    Die Schlußfolgerung lautete für Rhodan, daß das unbekannte Ziel des Haluters sich bewegen mußte. Vielleicht war es ein Raumschiff, vielleicht eine mobile Station. Vielleicht war es ein lebendes Wesen, oder vielleicht ließ sich Tolot von natürlichen Phänomenen narren.
    Jedenfalls hatte er eine andere Richtung eingeschlagen.
    Genau wie jetzt, als sie endlich wieder eine Stelle fanden, wo er angehalten hatte. „Er hat mit seinen Stiefeln noch tiefere Löcher ins Eis gestampft", sagte Atlan. „Entweder hatte er langsam die Geduld verloren und wurde wütend - oder er war verzweifelt."
    „Wenn ein Haluter mal verzweifelt", meinte Rhodan. „Dazu gehört einiges."
    Atlan nickte ihm hinter der Helmsichtscheibe zu. „Ich kann es mir auch nur schwer vorstellen, Perry. Und außerdem bedeutete das, daß er Herr über sich selbst gewesen wäre."
    „Fliegen wir weiter, ja?" sagte Rhodan. „Ich verliere sonst den Verstand. Wenn dieser ... dieses Muns schon zu sich lockt, dann will ich auch so schnell wie möglich zu ihm und sehen, wer uns gegenübertritt."
    „Ein Wächter des Planeten", murmelte der Arkonide, „was Colounshaba nicht aussprechen wollte, als fürchtete sie, dadurch noch mehr Unheil heraufzubeschwören. Ein Wächter der Spindelsegmente. Hältst du das für möglich?"
    „Natürlich. Aber ich verdränge jetzt jeden Gedanken daran. Denn dann müßte ich Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um mit den zwanzig Segmenten von Charon zu verschwinden.
    Und dazu fehlen mir zur Zeit leider die Mittel."
    Atlan lachte. Sie hoben erneut ab und folgten Icho Tolots Spur.
    Von den fünf Robotern, die sie begleiteten, blieb einer zurück. Der Androgyne rührte sich einfach nicht mehr, und als Perry Rhodan ihm zum drittenmal den Befehl gab, sich in Bewegung zu setzen, fiel die Maschine in ihre Einzelmodule auseinander. Ihre Bausteine blieben liegen, nachdem Kugeln und kreisförmige Elemente ausgerollt hatten; ein teurer und ungewöhnlicher Schrotthaufen, der sich durch seine Nacktheit von der glasierten Oberfläche der Todeswelt kraß abhob.
    Perry Rhodan starrte einige Sekunden lang auf die Trümmer. Die Scheinwerfer seines SERUNS ließen große Lichtkreise und -ovale über die Überreste des Androgynen streichen und warfen gespenstische Schatten in das matte Halbdunkel unter dem Schirmfeld über Charon.
    Rhodan hatte schon erwartet, im Spiel der wandernden Schatten

Weitere Kostenlose Bücher