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1679 - Der Dunkelplanet

Titel: 1679 - Der Dunkelplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte auch nicht die Zeit, lange darüber nachzudenken.
    Was ihm schon näher ging, das waren die vereinzelt oder in ganzen Herden in der Steppe stehenden Tiere, oft so groß wie terranische Büffel. Daß das tierische Leben hier mitten in der Bewegung erstarrt war, hatte man inzwischen oft genug beobachtet. In dieser Region allerdings wurde es noch einmal drastisch gezeigt: Ein katzenartiges Raubtier war mitten im Ansprung an einen der Wiederkäuer schockgefroren worden. Seine Krallen hatten sich bereits in die Haut des Opfers eingegraben gehabt, so daß die Katze an ihm hing, vielleicht bis in alle Ewigkeit. Ein Gefährte des Räubers war ebenfalls im Sprung von der Katastrophe erfaßt worden. Er hatte keinen Halt gehabt und war gestürzt wie die vom Himmel gefallenen Vögel.
    Aus seinen kristallinen Resten war allerdings noch zu erkennen, worum es sich gehandelt hatte.
    Die meisten anderen Tiere dieser Herde hatten zu panischer Flucht angesetzt und waren dabei in den Bann der Kälte geschlagen worden. Viele waren zur Seite gefallen und aufgeschlagen.
    Andere hatte die plötzliche Vereisung in aufrechter Haltung gefangengenommen.
    Die Natur dieser Welt hatte in so vielem Ähnlichkeit mit der Flora und Fauna der Erde, bevor die Industrialisierung die Paradiese schrumpfen und dafür die Betonwüsten wachsen ließ.
    Rhodan fürchtete sich insgeheim vor dem Augenblick, wo er - trotz aller Einsicht, daß Charon kein intelligentes Leben getragen hatte - einen oder mehrere Menschenähnliche entdecken würde, wie alles hier von einer glitzernden Eishaut überzogen.
    Er landete mit Atlan an der Stelle, wo der Haluter seinen rasenden Lauf für einen Moment unterbrochen hatte. Daß er mit Hilfe der Laufarme ein hohes Tempo angeschlagen hatte, war unschwer aus seinen Spuren zu erkennen. Es war das drittemal, daß er plötzlich stehengeblieben war. „Er hat offenbar versucht, sich zu orientieren", meinte Rhodan. „Er ist nach links und nach rechts gegangen, auch wieder ein paar Schritte zurück -aber dann schoß er wieder in die Richtung weiter, der wir jetzt seit drei Stunden folgen."
    „Nicht ganz", sagte Atlan. „Der neue Weg weicht ganz minimal von seinem bisherigen Kurs ab. Sieh genau hin."
    Rhodan nickte. Die Spuren waren so deutlich, als hätte jemand mit einem Vorschlaghammer als Spazierstock den Weg markiert.
    Perry Rhodan teilte Atlan diesen Vergleich mit, der ihm spontan eingefallen war, und fragte: „Ich wüßte zu gerne, ob er uns von hier aus noch hätte anfunken können. Vielleicht konnte er es nicht und hat uns tatsächlich Markierungen hinterlassen."
    „Solche?" fragte der Arkonide.
    Seine behandschuhte Rechte zeigte auf eine besonders tief eingegrabene Spur, die Tolot bei seinem kurzen Aufenthalt gestampft hatte. Er war zweimal nach vorn gegangen und zweimal in schrägem Winkel rückwärts - von Rhodan und Atlan aus gesehen.
    Die vier durch ins Eis gesprengten Abdrücke gebildeten Linien zeigten ein Moder ein W.
    Ging man aber davon aus, wo Tolot mit der Spur begonnen hatte, war es einwandfrei nur als Mzu deuten. „Hat er das freiwillig getan", fragte Rhodan, „oder unter fremdem Einfluß, so wie unsere Roboter? Und wenn er beeinflußt war, wie lange dann schon? Konnte er uns nicht anfunken, oder wollte er nicht?"
    „Das kann er uns nur selbst sagen, Perry", meinte Atlan. „Er muß etwas entdeckt haben.
    Darum hat er sich vom See entfernt. Vielleicht wollte er auf eigene Faust nach dem Rechten sehen, um uns nicht von der Spindel abzulenken. Dann wäre er zu diesem Zeitpunkt noch Herr seines Willens gewesen."
    „Andernfalls..."
    Rhodan ließ die Vermutung unausgesprochen. Er ballte die Fäuste und gab Atlan einen Wink, weiterzufliegen. In einem Kilometer Entfernung wartete der Shift. „Wer oder was zeigt uns ein M, und was sollen wir damit anfangen?" fragte der Terraner nervös, als sie wieder in der Luft waren. „Warum meldete er sich nicht, statt geheimnisvolle Zeichen zu geben? Durch andere!"
    „Er oder es", vermutete Atlan kalt, „spielt mit uns Katz und Maus, wie ihr so schön sagt. Und er erreicht damit genau das, was er wahrscheinlich will."
    „Wir kommen zu ihm", sagte Rhodan.
     
    *
     
    Als der Funkkontakt zur LAMCIA abbrach, waren Rhodan, Atlan und die Zwillinge schon etwas über sieben Stunden unterwegs. Das letzte, das sie von Shaba gehört hatten, war, daß die unbekannte Kraft das Arcoanaschiff weiterhin an Charon fessele. Shaba sprach dabei ihre schon vorher geäußerte Vermutung

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