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1679 - Der Dunkelplanet

Titel: 1679 - Der Dunkelplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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versuchen, wieder Kontakt mit Moira zu bekommen. Antwortet sie uns nicht, machen wir mit der Durchsuchung des Schiffes weiter. Wir haben Icho gefunden. Warum sollten wir nicht auch die Arcoana finden, oder vielleicht Gruener?"
    „Wir finden das, was Moira uns finden läßt", unkte Atlan. „Nicht mehr und nicht weniger."
    „Dann testen wir eben ihre Großzügigkeit."
    Rhodan versuchte, die Zwillinge mit einem der Interkoms in der nächstgelegenen Kabine zu erreichen. Fast hätte er erwartet, daß es sinnlos sein würde.
    Und natürlich versagte auch der Funk.
    Ihnen blieb nichts anderes übrig, als daß einer der drei den Weg zurückging und die Schwestern holte. Atlan übernahm das.
    Rhodan war erleichtert, ihn kurz darauf mit ihnen zurückkommen zu sehen. „Moira?" rief er.
     
    *
     
    Die Herrin der STYX dachte nicht daran, ihm zu antworten.
    Moira gefiel sich darin zu schweigen, ganz gleich, welche Fragen sie stellten und mit welchen Provokationen sie es versuchten. Moira spielte ihr Spiel mit ihnen weiter, und das sah so aus, daß sie ihnen Schotte und Korridore öffnete, Schächte und Räume.
    Sie ließ sie weiter in ihr Schiff eindringen und nach den anderen Expeditionsteilnehmer suchen. Aber Rhodan, Atlan, Tolot und den Zwillingen war bei jedem Schritt klar, daß Moira sie jederzeit stoppen konnte. Daß sie nur jene Wege nehmen konnten, die Moira für sie öffnete und schaltete.
    Vielleicht bereitete es der Unbekannten diebischen Spaß, sie wie blind umherlaufen zu lassen und durch das Wissen zu demütigen, daß sie weiter und weiter mit ihnen spielte. Rhodan und seine Begleiter mußten sich vorkommen wie Versuchstiere in einem Labyrinth, die immer nur dahin laufen konnten, wo ein imaginärer Forscher sie haben wollte.
    Aber solche Versuche hatten meistens ein Ziel: herauszufinden, wie blind die Testobjekte dem für sie geöffneten Pfad folgten und ob sie nicht irgendwann genug Intelligenz bewiesen, das Muster zu durchschauen und das Labyrinth zu sprengen.
    Moiras Spiel gestattete es den fünf Gefährten jedenfalls, aktiv zu sein, neue Bereiche des fremden Raumschiffs kennenzulernen und das in sich aufzunehmen und zu verarbeiten, was sie sahen. Irgendwann würde sich vielleicht daraus ein Bild ergeben, mit dem sich arbeiten ließ. Moira mochte sich für übermächtig halten. Aber gerade eine solche Einstellung führte meist zu Fehlern.
    Die Unbekannte hatte bisher noch nicht gezeigt, ob sie zu einer Entscheidung gekommen war, wie sie mit den Galaktikern zu verfahren hatte. Perry Rhodan hatte eigentlich nach seinem Erwachen erwartet, daß er einen entsprechenden Beschluß hören würde. Aber Moira schwieg.
    Akute Lebensgefahr schien für die Gefangenen also wenigstens noch nicht zu bestehen.
    Und so drangen sie weiter vor, irgendeinen Weg gab es immer. Manchmal schien Moira geradezu übermütig zu werden, indem sie ihnen zwei oder sogar drei verschiedene Richtungen zur Auswahl stellte. Möglicherweise wollte sie aber auch nur, daß sich die Galaktiker trennten. Die Gruppe blieb aber zusammen.
    Sie gelangten in Räume von unterschiedlichster Größe und Form. Ihnen allen und den diversen Korridoren, Röhren und Schächten war nur gemeinsam, daß sie nicht niedriger als fünf Meter waren und von dem überall gegenwärtigen sanften Licht erfüllt waren. Die Schwerkraft war ebenfalls überall gleich.
    Plötzlich begann Moira zu zaubern.
    Sie ließ in hangarähnlichen Hallen, deren Deckenhöhe an die dreißig Meter betrug, aus dem Nichts Decks und Wände entstehen. Die dadurch gebildeten Räumlichkeiten füllten sich mit Einrichtungsgegenständen. In das ewig gleiche Licht stachen auf einmal Laserlanzen in allen Farben des Regenbogens, und wo sich die Strahlen trafen, entstanden Wirbel, aus denen sich wiederum Hologramme bildeten. Sie zeigten verschiedene Stellen von Charons Oberfläche, aber auch Landschatten von belebten Welten, die Perry Rhodan seltsam bekannt vorkamen.
    Er hatte sie schon gesehen, aber wann und wo?
    Normalerweise wäre die Erinnerung schnell gekommen, aber viel zuviel strömte an immer wieder neuen Bildern auf ihn ein. Es war wie in einem Zeitrafferfilm. Es erinnerte ihn an die „Gesichterschau" im Zusammenhang mit den Ennox und Voltago. „Wir haben es gesehen, Moira!" rief Atlan, nachdem der Spuk vorbei und die Halle wieder leer war. „Und? Was wolltest du uns damit zeigen? Du kennst also Lepso, Kahalo, den Planeten Barkon und ein Dutzend Welten der Galaxien Andromeda und Gruelfin.

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