Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1679 - Mandragoros Geisterfrau

1679 - Mandragoros Geisterfrau

Titel: 1679 - Mandragoros Geisterfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ich mich halten. Aus und vorbei. Sie können gern einen Drink nehmen und dann mit Ihrer Begleiterin verschwinden. Ich weiß gar nicht, was sie sich dabei gedacht hat. Die Anordnungen sind klar und genau gewesen.«
    Da ich ein höflicher Mensch war, hatte ich den Mann ausreden lassen. Erst dann holte ich meinen Ausweis hervor und legte ihn so auf den Tresen, dass er ihn gut sah. Er schaute hin und schüttelte den Kopf. »Was soll das denn schon wieder?«
    »Schauen Sie genau hin!«
    Er folgte dem Ratschlag und nahm das Dokument sogar in die Hand. Sein Gesichtsausdruck blieb gleich. Sekunden später jedoch saugte er scharf die Luft ein.
    »Scotland Yard?«
    Ich nahm den Ausweis wieder an mich. »Wie Sie sehen.«
    »Was wollen Sie?«
    »Nichts von Ihnen. Ich möchte nur die Versammlung besuchen, und Maxine Wells nehme ich mit. Ich denke nicht, dass Sie etwas dagegen haben werden.«
    Das hatte er bestimmt. Er traute sich nur nicht, es auszusprechen. Sein Gesicht zeigte einen verschlossenen Ausdruck, der Blick ging ins Leere, dann hob er die Schultern und meinte: »Mit der Polizei will ich mich nicht anlegen. Erst recht nicht mit Scotland Yard. Tun Sie doch, was Sie nicht lassen können.«
    »Danke.«
    »Den Weg finden Sie ja.«
    Den kannte Maxine. Sie wollte auch vorgehen. Als sie sich umdrehte, bedachte sie den Wirt mit einem scharfen Blick. Der Mann schaute daraufhin zur Seite. Wir durchquerten den Gastraum, öffneten eine Tür, gelangten in einen Flur, in dem weitere Stühle an der Wand standen, sahen auch die Türen zu den Toiletten und ebenfalls die, hinter der die Männer tagten. Maxine blieb davor stehen. Sie bedeutete mir, zurückzubleiben, und legte ein Ohr gegen das Holz, um zu lauschen.
    Sekunden später sprach sie mich an. »Sie diskutieren noch.«
    »Sehr gut.«
    »Abgeschlossen ist nicht«, sagte Maxine und legte ihre Hand auf die Klinke, die sie sofort nach unten drückte und dann nach innen aufstieß. Stimmengemurmel drang an unsere Ohren, das allerdings verstummte, als man sah, wer den Raum betreten hatte.
    Es war nicht nur die Tierärztin, denn hinter ihr schob ich mich über die Schwelle…
    ***
    Es war ein Bild wie ein Foto, denn dort bewegte sich auch niemand. Und das traf hier zu.
    Fünf Männer hockten um einen rechteckigen Tisch. Zwei saßen sich jeweils gegenüber. Einer saß am Kopf. Und allesamt schauten in unsere Richtung. Unser Erscheinen hatte sie sprachlos gemacht. Keiner sagte ein Wort. So hatte ich Zeit, mir die Leute genauer anzuschauen.
    Es soll ja Menschen geben, die nach Geld stinken. Zu riechen war hier nichts, aber die Leute sahen nicht danach aus, als gehörten sie zu den Ärmsten. An zwei Gelenken sah ich Uhren funkeln, die bestimmt ein Vermögen gekostet hatten. Der Mann am Kopfende stand auf. Er hatte seine Jacke über die Lehne gehängt, trug ein blütenweißes Hemd und eine stahlblaue Krawatte. Das Gesicht war hochrot angelaufen, die Augen blickten so kalt wie Gletscherwasser. Der Mund mit den dicken Schlauchlippen hatte sich verzogen. Er öffnete sich jetzt, und nur ein Wort drang aus ihm hervor. »Raus!«
    Ich hatte mit einer derartigen Reaktion gerechnet und gestattete mir ein leichtes Grinsen als Antwort.
    »Raus habe ich gesagt!« Er hob jetzt seinen rechten Arm und streckte uns den Zeigefinger entgegen.
    Ich schüttelte den Kopf und ging zwei Schritte auf den Tisch zu. Hinter mir gab Maxine ihren leisen Kommentar ab und ich glaubte, das Wort Arschlöcher gehört zu haben. Ich blieb stehen und konzentrierte mich auf den Sprecher. Mit neutraler und sogar leicht freundlicher Stimme sprach ich ihn an.
    »Darf ich fragen, wer Sie sind?«
    »Mein Name ist Dave Zanuck.«
    »Danke. Und ich heiße John Sinclair.«
    »Sagt mir nichts.«
    »Das Gleiche kann ich von Ihrem Namen behaupten.«
    Die Erklärung gab Maxine. »Zanuck ist der größte Bauunternehmer in Dundee. Das behauptet er jedenfalls.«
    »Dann weiß ich ja Bescheid.«
    »Und wer sind Sie?«, blaffte der Typ mich an. »Ich habe Sie hier in der Gegend noch nie gesehen.«
    »Das ist durchaus möglich, Mr Zanuck, denn ich bin auch nur selten hier.«
    »Dann hauen Sie sofort wieder ab!«
    Ich ging auf das Spiel ein. »Sie haben mich noch nicht nach meinem Beruf gefragt.«
    »Der interessiert mich einen Scheißdreck.«
    Die raue Antwort störte mich nicht. Ich trat nahe an den Tisch heran und legte meinen Ausweis auf die Platte, wo er von allen gesehen werden konnte. Dave Zanuck schnappte ihn sich. Er hielt ihn sich vor

Weitere Kostenlose Bücher