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1679 - Mandragoros Geisterfrau

1679 - Mandragoros Geisterfrau

Titel: 1679 - Mandragoros Geisterfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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trat vor. »Lassen Sie Ihre Pläne fallen.«
    »Wir sollen also keinen Golfplatz bauen?«
    »So ist es.«
    Der Mann, der gesprochen hatte, schüttelte den Kopf. »Ich habe nichts persönlich gegen Sie, Miss Wells, aber wir können das Projekt nicht mehr rückgängig machen.«
    »Dann sieht es böse für Sie aus.«
    »Meinen Sie?«
    »Bestimmt, denn es läuft alles darauf hinaus, dass Sie Phil Quentins Schicksal teilen werden.«
    »Bestimmt nicht.«
    Ein Mann, der eine dunkelgrüne Lederjacke trug, mischte sich ein. »Hören Sie, Miss Wells, wenn Sie schon alles so genau wissen, dann können Sie uns wohl auch sagen, wer unsere Feinde sind, die zu so brutalen Mitteln greifen?«
    »Das kann ich Ihnen sagen, aber ich weiß nicht, ob Sie mir glauben werden.«
    »Versuchen Sie es trotzdem.«
    Die Antwort übernahm ich. »Es ist eine starke Macht, die nicht will, dass die Natur zerrissen wird durch den Bau des Golfplatzes. Man hat Sie gewarnt, denn die Bürgerinitiative ist nicht grundlos gegründet worden. Noch ist es nicht zu spät. Noch hat es nur einen Toten gegeben, aber es muss nicht dabei bleiben, und Sie sind aufgefordert, sich so zu verhalten, dass es keinen zweiten Toten mehr gibt.«
    Zanuck sprang auf. »Verflucht noch mal, ich habe mir diesen Bockmist lange genug anhören müssen. Es ist Schluss. Wir geben unseren Plan nicht auf.«
    »Das könnten Sie bereuen.«
    »Ist mir egal und…« Zanuck brach mitten im Satz ab. Er stierte nicht mehr Maxine und mich an, sondern hatte den Kopf nach rechts gedreht, um auf eines von mehreren Fenstern zu schauen, durch die der Blick in die freie Natur fiel. Dort bewegte sich etwas.
    Ein Schemen, ein Geist, der noch draußen lauerte und dann auf die Scheibe zu schwebte.
    »Das ist sie, John, das ist die Geisterfrau«, flüsterte Maxine mit leiser Stimme… Ich sagte dazu nichts, denn ich wusste, dass die Tierärztin recht hatte. Es war Tabea und sie war bestimmt nicht gekommen, um uns und den fünf Männern einen guten Tag zu wünschen. Hinter ihrem Erscheinen steckte mehr. Noch sahen wir sie außerhalb der Scheibe, sodass sie keine Gefahr bildete. Das änderte sich schnell, denn nach einem kurzen Zucken glitt sie durch die Scheibe hindurch, und sofort fand in dem Raum hier eine Veränderung statt.
    Als hätte es innerhalb weniger Sekunden einen Temperatursturz gegeben, so wurde es plötzlich kalt. Nur war es keine Kälte, wie man sie vom Herbst oder Winter her kannte, diese hier war anders. Sie war schlecht zu beschreiben, sie war trocken und sie hinterließ bei den Menschen ein anderes Frieren als gewöhnlich. Totenkälte…
    »Mein Gott, was gibt es denn jetzt?«, flüsterte Maxine mir zu. Das konnte ich ihr auch nicht sagen. Ich spürte den Druck in meiner Magengegend und musste davon ausgehen, dass Mandragoros Geisterfrau erschienen war, um abzurechnen. Das konnte im schlimmsten Fall den Tod bedeuten. Diese Tabea war bestimmt keine Erscheinung, die nur warnen wollte.
    Sie hatte sich noch auf keinen der Anwesenden konzentriert. Sie war aber im Raum und machte auf mich den Eindruck, als würde sie ihren Auftritt genießen. Es war nichts zu hören. Sie schwang von einer Seite zur anderen und dabei geschah etwas mit ihr.
    Sie wurde deutlicher sichtbar. Das heißt, ihr Körper füllte sich auf. Als sie in den Raum geschwebt war, hatten wir mehr ihre Umrisse gesehen. Der Mittelteil des Körpers war gewissermaßen leer gewesen, und das änderte sich nun.
    Sie sah aus, als hätte sie einen farbigen Nebel produziert, denn jeder von uns sah die violette Farbe, die sich in dem Körper ausbreitete. Dadurch wurde sie deutlicher, und plötzlich sahen wir sogar so etwas wie ein Frauengesicht. Eine Nase, ein Mund, Augen, und in den Augen lag sogar ein Blick, der keine Freude verbreitete, sondern eher das Gegenteil. So etwas wie Trauer.
    »Hast du das gewusst, Max?«
    »Nein, habe ich nicht. Ich bin auch überrascht und kann es nicht fassen.«
    Die fünf am Tisch sitzenden Männer sagten kein Wort. Sie waren zu überrascht, doch die Sicherheit, die sie noch vor Kurzem an den Tag gelegt hatten, war verschwunden. Jetzt wirkten sie wie Menschen, die völlig überfordert waren. Tabea hatte sich einen Platz ausgesucht, an dem weder Menschen saßen noch Stühle standen. Sie wartete dort und jeder konnte sehen, dass sie keinen Faden am Leib trug. Aber ihre Haut war auch nicht glatt. Man erkannte bei genauerem Hinsehen durchaus die Verästelungen auf ihrer Haut, als bestünde sie aus einer dünnen

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