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1679 - Mandragoros Geisterfrau

1679 - Mandragoros Geisterfrau

Titel: 1679 - Mandragoros Geisterfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihre Augen, als sie die Geisterfrau sah, die tatsächlich in der Mitte des Grundstücks erschien und so bleich aussah wie bei ihrem ersten Auftritt im Wald.
    Aber das war nicht alles. Die Szene hatte sich schon verändert, denn jetzt war Tabea nicht allein. Sie hatte jemanden mitgebracht und legte diese Gestalt, die sie bisher festgehalten hatte, vorsichtig zu Boden, sodass sie zur Hälfte im dichten Gras verschwand.
    Carlotta hatte genau erkannt, dass es sich dabei um einen Mann handelte. Ob der jedoch tot war oder noch lebte, das hatte sie nicht erkennen können. Als sich die Geisterfrau wieder aufrichtete, erkannte sie etwas Neues an ihr. Sie war im Begriff, sich zu verändern. Zwar blieb die Gestalt von den Umrissen her bestehen, aber sie war nicht mehr das Nebelwesen, das Carlotta zu Beginn gesehen hatte.
    Es hatte sich farblich etwas getan. Die Geisterfrau war in ihrem Innern dunkler geworden.
    Die Geisterfrau hatte sich wieder aufgerichtet und blieb auch so stehen. Ein Kleidungsstück trug sie nicht. Sie ging jetzt durch das Gras auf das breite Fenster zu, hinter dem Carlotta wartete und nicht so recht wusste, wie sie sich auf die neue Lage einstellen sollte. War die andere Seite ihr feindlich gesinnt oder stand sie zu ihr?
    Getan hatte sie der Geisterfrau nichts. Das allerdings beruhigte sie keineswegs. Immer näher kam die Besucherin. Carlotta dachte daran, sich ins Zimmer zurückzuziehen, was sie jedoch nicht schaffte. Sie konnte den Gedanken einfach nicht in die Tat umsetzen.
    Dicht vor dem Fenster hielt die Geisterfrau an, so dicht, dass sie die Außenseite der Scheibe hätte berühren können. Dann nahm sie einen sprachlichen Kontakt mit dem Vogelmädchen auf. Dabei störte die Scheibe nicht.
    »Einen nach dem anderen werde ich mir holen. Wir lassen uns die Umwelt nicht zerstören. Ich weiß, dass du nicht zu denen gehörst, und deshalb werden wir dich auch verschonen, aber bei unseren Feinden kennen wir keine Gnade.«
    Carlotta hob die Schultern. Sie wollte etwas antworten, nur fielen ihr nicht die richtigen Worte ein. In ihrem Kopf summte es. Sie hatte Probleme, sich auf das Gesagte zu konzentrieren, weil sie ständig die Geisterfrau anschauen musste, deren Körper dunkel geworden war und jetzt eine Haut hatte, die zahlreiche kleine Risse aufwies, als hätte man in eine Rinde etwas eingeschnitzt.
    Carlotta schaffte es dann, einen Blick in ihre Augen zu werfen. Sie sah zwei dunkle Pupillen, die keinen bestimmten Ausdruck hatten. Wenn sie ihn trotzdem beschreiben wollte, dann musste sie an einen toten Blick denken.
    »Du willst morden?«
    Trotz der trennenden Scheibe war Carlotta gehört worden.
    »Ja, ich muss so handeln.«
    »Aber dann machst du dich auch schuldig!«
    Mit dieser Bemerkung konnte Tabea nichts anfangen. Sie lachte auf, schüttelte den Kopf, drehte sich von ihr weg.
    Carlotta rechnete damit, dass sie sich einen anderen Platz auf dem Grundstück aussuchen wollte. Das trat nicht ein, denn sie verschwand einfach, was in Etappen vor sich ging.
    Die dunkle Farbe trat allmählich zurück und wurde wieder zu dem schon bekannten Grau. Auch das blieb nicht lange bestehen. Es wurde dünner und dünner, dann sah Carlotta von der Besucherin nichts mehr. Sie war zu einem Teil der Luft geworden und würde ihren Rachefeldzug fortsetzen.
    Wie konnte man ihr Einhalt gebieten?
    Das Vogelmädchen wusste es nicht. Es fühlte sich auch zu schwach, um gegen diese Feinde anzukämpfen. Da mussten andere Personen mitmischen, aber die waren nicht greifbar.
    Carlotta dachte daran, was die Geisterfrau bei ihrer Ankunft getan hatte. Sie hatte etwas abgelegt und genau das wollte sich Carlotta anschauen, auch wenn ihr nicht ganz wohl dabei war.
    Sie hätte auch auf Maxine und John warten können, doch das ließ sie bleiben und sorgte dafür, dass die breite Terrassentür geöffnet wurde und sie nach draußen gehen konnte. Sie passierte die Sitzmöbel und die beiden Tische auf der Terrasse und steuerte zielsicher die Stelle in der Rasenmitte an, auf der die Geisterfrau ihr Mitbringsel abgelegt hatte. Bevor sie die unmittelbare Nähe erreicht hatte, wusste sie schon, was dort lag. Es war ein Mann!
    Einen, den sie allerdings vom Aussehen her nicht kannte. Über Tote sollte man nichts Schlechtes sagen, aber dieser Tote hatte ein nicht eben sympathisches Aussehen, denn das hatte er schon als Lebender nicht gehabt.
    Wie war er gestorben?
    Plötzlich hatte sie die Neugierde gepackt und sie beugte sich tiefer. Bereits beim

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