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168 - Hauptrolle für einen Zombie

168 - Hauptrolle für einen Zombie

Titel: 168 - Hauptrolle für einen Zombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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als lästige Schnüffler, die alles wissen wollen und überall ihre Nase hineinstecken -tiefer als die Polizei.
    Jesse Bush ließ sich auf die Kante seines Schreibtischs nieder und klemmte die gefalteten Hände zwischen seine Knie.
    »Wie haben Sie den Mord gesehen?« wollte ich wissen.
    »Gesehen ist zuviel gesagt.«
    »Erlebt«, korrigierte ich mich.
    »Das Licht ging plötzlich aus. Ich dachte an eine allgemeine Stromstörung, aber jemand hatte sich am Hauptsicherungsschalter zu schaffen gemacht. Als ich mein Büro verließ, brannte das Licht wieder. Der Barkeeper hatte mich angerufen und mir den Mord gemeldet, und ich sah plötzlich diesen Kerl, der hinter der Bühne nichts zu suchen hatte.«
    »Sie schöpften Verdacht«, sagte ich.
    »Na klar. Ich kenne alle Leute, die für mich arbeiten, und niemand sonst hat etwas hinter der Bühne verloren. Ich stellte mich dem Fremden entgegen. Er sah furchterregend aus und verströmte einen penetranten… Leichengeruch. Er stank tatsächlich wie einer, der schon eine Weile tot ist, Mister… Ich habe vorhin Ihren Namen nicht verstanden.«
    »Ballard. Tony Ballard.« Ich drückte ihm meine Karte in die Hand, er drehte sie nervös zwischen den Fingern.
    »Er… schlug mich nieder. Mann, hatte der Dampf in seinen Fäusten. Ich kann einiges wegstecken, aber dieser Typ machte kurzen Prozeß mit mir. Ich hatte das Gefühl, von einem Pferd getreten zu werden. Als ich zusammenbrach, ließ er von mir ab. Er hätte mich völlig fertigmachen können, aber ihm ging es wohl nur darum, die Bar so schnell wie möglich zu verlassen. Ich wollte ihn daran hindern. Damit.« Bush zeigte die kleine Pistole. »Man darf das Ding nicht unterschätzen. Wichtig ist, daß man damit umgehen kann und daß die Entfernung stimmt, dann ist auch diese Pistole eine gefährliche Waffe.« Er legte den Mini-Knaller auf den Tisch. »Ich forderte den Mann auf, stehenzubleiben, doch er ging weiter, als hätte ich nichts gesagt. Ich warnte ihn, dann schoß ich - und traf ihn auch. Er hätte umfallen müssen, blieb aber auf den Beinen und stieg in einen Wagen, der heranraste.«
    Ich bat Jesse Bush, den Killer zu beschreiben, und ich wußte schon vorher, was ich zu hören bekommen würde. Der Mann, der Dan Cromwell erstochen hatte, war niemand anderer als Mike Tiffin.
    In einen Wagen war er gestiegen. Ich wollte wissen, ob Bush den Fahrer gesehen hatte.
    Jesse Bush schüttelte seinen kahlen Schädel. »Die Scheiben waren schwarz getönt. Kaum saß der Killer im Wagen, fuhr er schon weiter. Ich stürzte auf die Straße, konnte dem Fahrzeug aber nur noch nachsehen.«
    »Konnten Sie das Kennzeichen lesen?«
    Der Glatzkopf nickte. »Richtig, aber ich bekomme es nicht mehr zusammen.«
    »Besteht die Hoffnung, daß es Ihnen irgendwann einfällt?«
    »Kann schon sein.«
    Ich tippte auf meine Karte, die er in der Hand hielt. »Dann müssen Sie mich unbedingt anrufen.«
    ***
    »Sie haben wieder einen guten Mann verloren, Mr. McLean«, sagte Abraham bedauernd.
    Dem Filmproduzenten rieselte es kalt über die Wirbelsäule. Er konnte sich nur mühsam beherrschen, hätte am liebsten losgebrüllt. Er gab sich kleinlaut, wie es ihm Mr. Silver geraten hatte.
    »Ja«, sagte er zerknirscht.
    »Ich habe es Ihnen prophezeit. Ich wußte von Ihrer Pechsträhne, aber Sie nahmen mich nicht ernst, Mr. McLean. Harry Warden und Dan Cromwell könnten noch leben, wenn Sie einsichtiger und vernünftiger gewesen wären. Ich hätte Ihnen so gern geholfen, aber Sie verjagten mich wie einen tollwütigen Köter. Nun wird es natürlich immer schwieriger, die Geister, die Sie erzürnt haben, zu beschwichtigen, aber ich wäre bereit, es zu versuchen, weil Sie mir leid tun, und weil ich nicht möchte, daß noch mehr Menschen zu Schaden kommen.«
    Gordon McLean wischte sich den Schweiß von der Stirn, sein Atem ging stoßweise.
    »Wer weiß, wen es als nächsten trifft«, fuhr Abraham fort. »Das Schicksal ist unberechenbar. Es kann bald wieder grausam zuschlagen und sich den Kameramann, den Regisseur oder Ihre hübsche rothaarige Hauptdarstellerin holen.«
    Der Produzent zuckte zusammen, als hätte ihn Abraham mit einer Peitsche geschlagen. »Nicht einmal davor würden Sie zurückschrecken?« entfuhr es ihm.
    Abraham lachte. »Aber Mr. McLean, ich habe damit doch nichts zu tun. Ich vermag lediglich die Zeichen zu sehen und kann sie ein wenig deuten, das ist alles.«
    »Entschuldigen Sie«, sagte der Produzent rasch.
    »Je länger Sie zögern, desto höher

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