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168 - Hauptrolle für einen Zombie

168 - Hauptrolle für einen Zombie

Titel: 168 - Hauptrolle für einen Zombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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auffallen.«
    Mit Penny Gunns Einverständnis bestellte er russischen Sekt. Um
    21 Uhr begann die Show, ein Zauberer führte verblüffende Kunststücke vor. Danach trat eine Taschendiebin auf, die Cromwell regelrecht ausräumte.
    Zu diesem Zeitpunkt traf sein Mörder ein.
    Tiffin betrat die Bar durch den Künstlereingang und versteckte sich in einem Raum, der mit Kunststoffkisten vollgestellt war. Noch war die Zeit nicht reif für den Mord.
    Aber bald…
    ***
    Das Programm des Messerwerfers war nicht besonders originell. Penny Gunn und Dan Cromwell applaudierten nur, um dem Künstler eine Freude zu machen.
    »Sonst ist aber alles in Ordnung hier«, meinte Penny lächelnd und streichelte Cromwells Hand. »Der Sekt schmeckt hervorragend, das Lokal hat eine angenehme Atmosphäre, und wenn du mich nach Hause bringst, braucht der Abend noch nicht zu Ende zu sein.«
    Cromwell grinste. »Wenn man den Barbesuch gewissermaßen als Ouvertüre sieht, gibt es tatsächlich keinen Grund, unzufrieden zu sein.«
    Der Messerwerfer kam zum Höhepunkt seiner Darbietung. Seine Assistentin ließ sich auf eine bunte Holzscheibe schnallen, die sich zu drehen begann.
    Zuerst langsam, dann allmählich schneller. Trommelwirbel vom Tonband, dann Stille - und der Mann auf der Bühne begann zu werfen. Ein Messer nach dem anderen flog zur Scheibe und bohrte sich in das Holz, ohne das Mädchen zu verletzen.
    Nachdem das letzte Messer durch die Luft gesaust war und die Assistentin unverletzt von der Scheibe stieg, meinte Dan Cromwell: »Naja, also zumindest das könnte ich nicht.«
    Messerwerfer und Assistentin verbeugten sich und verließen die Bühne. Dan Cromwell füllte sein Glas. Plötzlich ging im ganzen Lokal das Licht aus.
    Die Gäste nahmen an, es wäre gewollt und rechneten mit einer Überraschung, sobald das Licht wieder aufflammte.
    Penny Gunns Hand lag auf Dan Cromwells Arm. Der Regieassistent zuckte mit einemmal heftig zusammen, als hätte ihn etwas erschreckt. Penny, die den Sekt schon ein bißchen spürte, kicherte belustigt.
    »Hey, du fürchtest dich doch nicht etwa im Dunkeln?«
    Dan antwortete nicht.
    »Du brauchst keine Angst zu haben«, sagte das Scriptgirl. »Ich bin ja bei dir.«
    Die Gäste wurden ungeduldig.
    »Was ist denn nun mit dem Licht?« fragte einer. »Wollt ihr Strom sparen?«
    Ein Mädchen rief: »He, nehmen Sie Ihre Pfoten von meinem Knie! Nicht Sie. Sie!« Alle lachten.
    Und dann flammte das Licht auf -und Penny Gunn schrie gellend auf. Aus Dan Cromwells Brust ragte der Griff eines Wurfmessers.
    Niemand hielt das für einen makabren Gag, mit dem man die Gäste schocken wollte. Das Blut, das Cromwells Hemd tränkte, war echt! Ein Killer hatte zugeschlagen. Vor aller Augen, die nichts gesehen hatten. Und im Schutz der Dunkelheit war der Mörder verschwunden.
    ***
    Mike Tiffin setzte sich ab. Er wollte die Bar auf demselben Weg verlassen, den er gekommen war, doch Jesse Bush, der Mann, dem die Bar gehörte, trat soeben aufgeregt aus seinem Büro.
    Man hatte ihn sofort über Haustelefon über den brutalen Mord informiert, und Bush brachte die Tat mit diesem Fremden in Verbindung.
    »He! Wer sind Sie! Was haben Sie hinter der Bühne zu suchen?«
    Tiffin ging auf ihn zu, Bush versperrte ihm den Weg; er war ein robuster Glatzkopf mit Dschingis-Khan-Bart, der vor niemandem Angst hatte. Er dachte nicht daran, den Mann vorbeizulassen.
    Als Mike Tiffin auf Armlänge heran war, griff er kräftig zu und stieß den Untoten gegen die Wand. Jetzt fiel ihm der penetrante Geruch auf, den der lebende Leichnam verströmte, und der leere Blick der toten Augen machte ihn stutzig.
    Da schlug Tiffin zu - knallhart und blitzschnell. Jesse Bush stöhnte auf und ließ den Zombie los.
    Der setzte seinen Weg fort, als wäre nichts geschehen.
    Bush trug eine kleinkalibrige Pistole bei sich. So manche Bar war schon von üblem Gelichter besucht worden, so manchen Barbesitzer hatte man schon zusammengeschlagen und ausgeraubt. Damit ihm das nicht passieren konnte, hatte sich Jesse Bush eine kleine Pistole gekauft. Die holte er jetzt aus der Tasche. Mike Tiffin erreichte die Hintertür und öffnete sie.
    »Halt!« rief ihm Bush nach. »Keinen Schritt weiter, Mann, sonst schieße ich!«
    Ächzend stand Bush auf. Noch nie war er an einen Mann geraten, der so kräftig gewesen war. Dieser Kerl schien mit einem einzigen Faustschlag einen Stier niederstrecken zu können.
    Tiffin ging weiter.
    »Ich meine es ernst!« schrie Bush.
    Tiffin ging hinaus,

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