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1680 - Gedanken des Grauens

1680 - Gedanken des Grauens

Titel: 1680 - Gedanken des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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begrüßte uns per Händedruck, wobei seine Handflächen schon recht feucht waren.
    »Da sind Sie also. Und jetzt bin ich gespannt, was Sie von mir wollen.« Er bob den rechten Zeigefinger. »Lassen Sie mich raten. Sie brauchen meinen fachlichen Kommentar. Stimmt's?«
    »Das könnte zutreffen«, sagte ich, »aber zunächst geht es um etwas anderes.«
    »Gut, dann sollten wir uns setzen.«
    Platz bot eine kleine Sitzgruppe. Um sie zu erreichen, mussten wir an Labortischen vorbei, wo alte Fundstücke lagen und darauf warteten, bearbeitet zu werden. Die entsprechenden Werkzeuge waren ebenfalls vorhanden. Wir sahen Pinsel, winzige Schaber und auch Leime aller Art. Im Hintergrund waren die Exponate ausgestellt, die der Professor bereits bearbeitet hatte.
    »Ja, das ist eine Welt für sich«, sagte er und breitete für einen Moment die Arme aus.
    »Aber sie ist irrsinnig interessant. Sie glauben gar nicht, was die alten Sumerer uns alles überlassen haben. Da steckt schon eine Kultur dahinter.«
    »Das kann ich mir vorstellen.«
    »Sie waren schlau. Sie waren der Zeit voraus und sie haben mächtige Götter verehrt, die auch in der Welt dieses Volkes ihre Spuren hinterlassen haben.«
    »Wie meinen Sie das?«, erkundigte sich Suko.
    Der Professor blieb stehen und legte eine Hand auf die Lehne eines Stuhls, der bereits zur Sitzgruppe zählte.
    »Magie, Inspektor. Die Sumerer glaubten an Magie. Einige von ihnen haben mit anderen Mächten in Verbindung gestanden. Man sagt sogar, dass es eine geistige Brücke zu einem längst untergegangenen Kontinent gegeben hat.«
    »Sie sprechen von Atlantis?« Der Professor schaute Suko erstaunt an.
    »Ja, davon habe ich gesprochen. Sagt ihnen der Name denn etwas?«
    »Ich denke schon.« Sanders zeigte sich beeindruckt. »Das ist mir noch nie vorgekommen, dass Menschen den Kontinent akzeptieren. Oder haben Sie das einfach nur so dahingesagt?«
    »Nein, das habe ich nicht.«
    »Sehr gut. Dann können wir uns setzen. Bitte.«
    Wir nahmen in den älteren Sesseln Platz. Sanders streckte seine Beine aus und verschränkte die Arme vor der Brust. »So, und jetzt möchte ich gern hören, weshalb Sie mich tatsächlich aufgesucht haben. Einer Schuld bin ich mir nicht bewusst.«
    »Das brauchen Sie auch nicht«, sagte ich. »Wie ich Ihnen schon am Telefon sagte, es geht um Ihren Mitarbeiter Adam Brooks.«
    »Oh, ein sehr fähiger Mann. Leider ist Adam noch nicht hier. Er hat sich verspätet und…«
    »Er kommt nicht mehr«, sagte ich.
    Sanders sprach nicht mehr weiter. Er schaute mich an und schüttelte den Kopf. »Das wissen Sie genau?«
    »Ja.«
    »Dann warte ich aber auf eine Erklärung.«
    Die gab ich ihm. Und ich fiel dabei mit der Tür ins Haus. So erfuhr Gordon Sanders sehr schnell, dass sein Mitarbeiter nicht mehr am Leben war. Er gab keinen Kommentar ab und musste die Nachricht erst einmal verdauen. Dann fiel ihm ein, dass wir von Scotland Yard waren, und er kam zu dem Schluss, dass mit Adam Brooks' Tod etwas nicht stimmen konnte.
    »Da liegen Sie richtig.« Ich übernahm es, ihm die Erklärung zu geben, denn ich war dabei gewesen, als er seinen Amoklauf hatte beginnen wollen. Wie er genau ums Leben gekommen war, erzählte ich nicht und ließ den Professor erst mal in Ruhe nachdenken, was er auch tat. Wobei er nicht eben ruhig war. Immer wieder fuhr er über sein Haar und schüttelte den Kopf.
    »Haben Sie denn eine Erklärung für sein Verhalten?«, wollte ich wissen.
    »Nein, wie sollte ich?«
    »Er war Ihr Mitarbeiter.«
    »Das schon. Das streite ich auch nicht ab. Er war nur Mitarbeiter und nichts mehr.« Er rieb seine Hände. Dabei schaute er auf seine Knie. »Ja, er war ein Mann, auf den man sich verlassen konnte. Ich habe ihn als Bewahrer geschätzt. Was er in die Hände bekam, egal, um welche Arbeit es sich handelte, machte er perfekt. Er hat ein enormes Wissen gehabt, dabei war er nicht der Mann, den man in die Wüste schickt, um dort zu graben. Er konnte etwas mit den Ergebnissen anfangen, die die Kollegen aus fernen Ländern mitbrachten. Ich bin mehr der kleine Chaot, aber Adam hat alles genau in die Reihe gebracht. Jedes Fundstück ist von ihm katalogisiert worden. Darin war er wirklich spitze. Dass er jetzt tot sein soll, das kann ich nicht fassen. Erst recht nicht, dass er zu einem Amokläufer geworden ist, Mr Sinclair.«
    »Leider entspricht das den Tatsachen.«
    »Klar, ich weiß.«
    »Und«, so fuhr ich fort, »es muss Gründe dafür geben, dass er sich auf eine so

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