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1680 - Gedanken des Grauens

1680 - Gedanken des Grauens

Titel: 1680 - Gedanken des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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besagte, dass er bereit war, über Leichen zu gehen. Die Gedanken des Grauens hatten ihr Ziel erreicht. Er nickte Elisa zu.
    »Du gehst jetzt?«, fragte sie.
    »Ja. Bleib du hier. Ich werde dir Bescheid geben, wenn alles vorbei ist.«
    Elisas Antwort bestand aus einem Nicken…
    Professor Sanders hatte den Schock noch immer nicht überwunden, obwohl wir uns bereits wieder in seinem Büro befanden. Er ließ sich auf einen Stuhl fallen, hob die Schultern und sprach davon, dass er hintergangen worden sein musste.
    »Ich kann keinem Menschen mehr trauen«, flüsterte er, »selbst meinen engsten Mitarbeitern nicht. Sie haben dafür gesorgt, dass der Schädel verschwand. Oder sehen Sie eine andere Lösung?«
    »Ich nicht«, erwiderte Suko.
    Ich schloss mich seiner Antwort an.
    »Und was sollen wir jetzt unternehmen?«, flüsterte Sanders. »Ich weiß mir keinen Rat mehr.«
    »Wir müssen den Dieb oder die Diebin finden, wie auch immer«, sagte ich. »Aber ich möchte noch etwas anderes von Ihnen wissen, Professor.«
    »Bitte.«
    »Sie haben den Schädel eingeschlossen, und das taten Sie bestimmt nicht ohne Grund.«
    »So ist es.«
    Ich blieb vor ihm stehen und schaute auf ihn nieder, da er auf einem Stuhl saß.
    »Warum, Professor? Darüber haben wir noch nicht genauer gesprochen. Können Sie uns da weiterhelfen?«
    Er überlegte und bewegte dabei die Haut auf seiner Stirn. »Es ist so schwer, es zu sagen. Ich - ich - will mich nicht lächerlich machen. Es ist kein normaler Schädel, das sagte ich Ihnen bereits. Ich kann nichts beweisen, nur gehe ich davon aus, dass in ihm noch eine Botschaft steckt, und die hat mir überhaupt nicht gefallen. Sie ist zu negativ. Sie macht Angst, und das hat sie auch bei mir getan. Ja, ich habe mich vor ihm gefürchtet oder vor seiner alten Kraft. Deshalb habe ich ihn unter anderem auch versteckt. Jetzt weiß ich, dass dieses Versteck nicht gut genug gewesen ist und dass ich mit meiner Meinung nicht falsch lag. Dieser Skelettschädel schafft es, Menschen zu manipulieren. Sie haben es ja erlebt. Wer immer ihn besitzt, wird sich auch von ihm leiten lassen. So etwas kann ich auf keinen Fall gutheißen.«
    Das war auch uns klar. Suko sprach davon, dass er es für möglich hielt, dass sich der Schädel in Elisa Bancrofts Besitz befand. Deshalb wollte er erfahren, wo sich die Frau unter Umständen aufhalten könnte.
    »Das weiß ich nicht.«
    »Sie befindet sich nicht mehr in ihrer Wohnung, in der die schreckliche Tat begangen wurde. Wissen Sie von einem anderen Ort, den sie mochte oder liebte?«
    Der Professor dachte nach. Nach einer Weile schüttelte er den Kopf. »Nein, so schwer es mir auch fällt, ich kann Ihnen dabei nicht helfen. Ich weiß nicht, wo sich Elisa Bancroft aufhalten könnte. Sie hat über ihr privates Leben nur wenig erzählt. Ich ging davon aus, dass sie in ihrer Ehe glücklich gewesen ist. Das war wohl auch der Fall, bis eben das Grauen zuschlug.«
    »Gut.« Ich nickte. »Eine Frage habe ich noch. Wir sahen vorhin das Bild, das den Schädel zeigt. Können Sie uns sagen, wer es gemalt hat und warum das geschehen ist?«
    Gordon Sanders winkte ab und verzog dabei die Lippen. »Ach, das ist ganz einfach. Sie haben Ludwig gesehen. Er ist, was man kaum glaubt, auch ein guter Maler. Ihn habe ich gebeten, den Schädel zu malen. Ich wollte ihn stets in meiner Nähe wissen, auch wenn es nur als Gemälde war.«
    »Okay, dann wissen wir Bescheid.«
    Der Professor stand auf. »Sie wollen jetzt wirklich gehen?«, fragte er.
    »Ja, wir müssen weitermachen.«
    »Und wo?«
    »Es ist wichtig, dass Elisa Bancroft gefunden wird. Sie ist der Schlüssel zu allem.«
    »Fahnden Sie nach ihr?«
    »Selbstverständlich.«
    Er nickte, sah aus, als wollte er noch etwas sagen und müsste sich erst überwinden. Dann sagte er mit leiser Stimme: »Ich will ehrlich sein und sage Ihnen, dass ich zum ersten Mal richtig Angst in meinem Leben habe. So ein Gefühl habe ich noch nie durchlitten. Egal, wo ich mich auch aufgehalten habe. Ich kann nur sagen, dass es schrecklich ist.«
    »Keine Sorge, Professor, wir werden es ändern.«
    Nach diesem Satz gingen Suko und ich auf die Tür zu und hatten den Raum wenig später verlassen…
    ***
    Ludwig steckte voller Emotionen. In seinem Innern kochte es. Er hatte sich etwas vorgenommen, und das würde er auch bis zum bitteren Ende durchziehen. In seinem Kopf drehten sich die wilden und bösen Gedanken. Er stand voll und ganz unter dem Einfluss des alten Schädels. Es

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