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1681 - Kurs Milchstraße

Titel: 1681 - Kurs Milchstraße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hätten. Dilja Mowak schüttelte jedoch nach einem kurzen Blickkontakt mit ihren Leuten den Kopf. „Wir werden es weitergeben, aber ich bin sicher, dass keiner das Urteil annehmen wird. Wir bekennen uns nicht für etwas schuldig, was wir nicht getan haben", machte sie klar. „Aber ihr könnt gegen das Urteil oder seine Vollstreckung nichts unternehmen. Ihr könntet euch Erleichterung verschaffen."
    „Selbstverständlich können wir etwas unternehmen. Wir können es ablehnen. Sollte sich die Gerichtsbarkeit jemals ändern, wird unser Urteil aufgehoben, da wir zu Unrecht verurteilt wurden. Nehmen wir dieses Urteil jedoch an, geben wir unsere Schuld zu und haben niemals eine Chance, freizukommen."
    „Das wird ohnehin niemals geschehen", behauptete Siodor Thean. Die Oxtornerin zuckte mit den Achseln. „Mag sein. Aber wir bleiben uns selbst treu.
    Wir sind unschuldig, und dabei bleibt es."
    Dilja Mowak berichtete anschließend den anderen Mannschaftsmitgliedern wortgetreu, was sich ereignet hatte. Sie erhielt Zustimmung, das Urteil abgelehnt zu haben. Keiner war bereit, diesen Fehlspruch anzunehmen, nur wegen ein paar Annehmlichkeiten für wenige Tage. Doch nun gab es endgültige Gewissheit. Kein Bangen, kein Hoffen blieb ihnen. Das am meisten Befürchtete war eingetreten: den Rest des Lebens in Abgeschiedenheit als arme Einsiedler auf einer fremden Welt, unendlich weit von der Heimat entfernt, beschließen zu müssen.
    Man hätte jetzt glauben können, dass dies ausreichte, um die Menschen in totale Resignation und Frustration verfallen zu lassen, gar in stumpfe Gedankenlosigkeit. Aber das Gegenteil war der Fall. Die Verzweiflung schlug nun um in Zorn, in Aufbegehren gegen diese Ungerechtigkeit. Es gab nichts mehr zu verlieren: Jetzt musste alles versucht werden, um diesem Schicksal zu entgehen. Die Oxtornerin sah es in den Gesichtern ihrer Gefährten, und für einen Moment vergaß sie, wo sie war. Sie war stolz auf ihre Mannschaft, die im Lauf der Zeit stark zusammengewachsen war und sich ohne viele Worte verstand. Hier waren viele Gedanken wie einer, wenn es um wichtige Dinge ging, und jeder Handgriff saß. „Ja", sagte sie zu ihren Leuten, plötzlich lächelnd, und nickte. „Möglicherweise werden wir es schaffen!"
     
    6.
     
    Neue Experimente Myles Kantor erwachte plötzlich und schaute neben sich, wie er es so oft in letzter Zeit tat. Aber alles war ruhig. Kallia schlief tief und friedlich, ihr Gesicht war völlig entspannt. Körperlich fehlte ihr nichts mehr, aber sie fühlte sich seelisch noch seltsam schwach und angegriffen. Sie konnte nicht erklären, was es war. Ebensowenig wie die fremde Sprache, die sie oft schlafwandlerisch in der Nacht von sich gab. Allerdings war auch das in den letzten Tagen nicht mehr vorgekommen. Dennoch schlief Myles Kantor sehr unruhig. Er erwachte zudem häufig, nur um nach dem Wohlbefinden seiner Frau zu sehen und seine Ängste zu beruhigen.
    Was war nur mit ihr los? Irgendetwas hatte .sich verändert, seit sie die Spindeln gefunden hatten. Was hatte es mit Kallia zu tun? Die Spindeln übten eine geheimnisvolle Anziehungskraft auf sie aus. Vielleicht kam daher auch ihr Schwächeanfall. Was wusste er denn schon von ihr? Was wusste sie von sich? Nichts. Kallia war einfach dagewesen, ohne eine Erinnerung an ihr früheres Leben. Die fremde Sprache, die sie nur im Traum-Zustand von sich gab, hatte bisher nicht übersetzt werden können. Kallia selbst konnte sich nie an ihre schlafwandlerischen Sequenzen erinnern. Wenn sie sich selbst die Aufzeichnungen vorspielte, kam es ihr immer so vor, als sei das ein völlig anderer Mensch.
    Vielleicht nicht einmal das. Sie wusste nicht, wer oder was sie war. Myles hatte ihr oft genug gesagt, dass es keinen Sinn hatte, sich zu quälen. Aber das war kaum ein Trost für beide. Er selbst wusste ja nicht einmal alles über sich. Die Wandlung von einem Krüppel zu einem vollkommen gesunden Menschen hatte ihn ohnehin beansprucht, da er sich plötzlich mit einer völlig neuen Identität abfinden musste. Er war von einer Sekunde zur nächsten nicht mehr der Myles Kantor gewesen, der sich selbst gut kannte. Er war ein völlig neuer Myles Kantor geworden. Derselbe Wissenschaftler, jedoch mit neuen Beinen und mit ganz neuen Gefühlen.
    Doch das war noch nicht alles. ES hatte ihm neben der Unsterblichkeit und einem gesunden Körper noch mehr gegeben - anders konnte er sich dies zumindest nicht erklären: ein Mal in Form einer Galaxis auf seinem Oberarm,

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