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1681 - Kurs Milchstraße

Titel: 1681 - Kurs Milchstraße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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jeweilige Spindel zu finden.
    Siebenhundert Meter, achthundert Meter. Allmählich begann der Parasinn doch anzusprechen, zuerst nur als undeutlicher Nebel. Aber das war bereits mehr als jeder normale Mensch jemals sehen konnte. Achthundertfünfzig Meter. Nadja im SERUN bremste stark ab, um die letzte Barriere so langsam wie möglich zu überwinden und notfalls sofort reagieren zu können. Schwester, ist alles in Ordnung? Mila brach der Schweiß aus, als die Bilder deutlicher und verwirrender wurden. Doch sie erahnte bereits Strukturen. Auch ohne Voltago?
    Zuversicht erfüllte sie. Es würde alles gut gehen. Sie war schon einmal hier gewesen und beobachtete bereits Bekanntes, nicht Erschreckendes. Es konnte nicht so schlimm werden wie einst als Kind, wenn die Zwillinge unwissentlich getrennt wurden. Oder auf Charon, bis Moira sie aus Mitleid wieder zusammengeführt hatte...
    Neunhundertfünfzig Meter, neun hundertsechzig. Mila wurde kalkweiß, ihre Augen weiteten sich. Myles Kantor musste sie anschreien, bis sie ihn endlich hörte. Nein, Nadja sollte noch nicht umkehren. Sie würde es schaffen. Sie war der Lösung schon so nahe... Neunhundertachtzig Meter, neun hundertneunzig. Als Nadja die Kilometergrenze überschritt, begann Mila zu schreien und um sich zu schlagen. Nadja wurde sofort zurückbeordert; sie rannte aus der Schleuse zu ihrer Schwester und schloss sie in die Arme. Mila war in einem Weinkrampf zusammengebrochen. Myles Kantor ließ die Zwillinge sofort per Transmitter zur BASIS in die Medostation bringen.
    Auf den Schiffen herrschte für ein paar Sekunden betroffenes Schweigen. Jeder machte sich Vorwürfe, dies alles zugelassen zu haben, aber andererseits hatte Mila eingewilligt. Von der TARF ALA meldete sich der Nakk. „Paunaro verfügt zwar nicht über solche Kräfte. Aber er kann Strukturen erkennen. Paunaro schlägt vor, ihn und die Arcoana weitermachen zu lassen."
    „In Ordnung", nickte Myles Kantor. „Paunaro: Sofern das möglich ist, vergleiche die Muster der Spindeln und der Segmente, und versuch sie einzupassen."
    „Die Konstellation passt", sang die Arcoana dazwischen. „Fangen wir an."
     
    *
     
    Perry Rhodan erfuhr inzwischen, dass sich Mila von dem Schrecken bereits wieder erholt hatte. Sie lächelte sogar. Aber leider konnte sie bei den Experimenten nicht mehr behilflich sein, da die längere Trennung von ihrer Schwester ohne Voltagos Hilfe unmöglich war. „Wir werden es auch so schaffen", beruhigte der Zellaktivatorträger sie, bevor er abschaltete. Er fuhr erschrocken zusammen, als Philips Stimme urplötzlich neben ihm erklang. „Schlechte Nachrichten, Boss", tönte der Ennox. „Philip? Was soll das heißen?" Philip fuhr durch seine wirren Haare. Offensichtlich hatte er wirklich sehr schlechte Nachrichten. So zurückhaltend war er selten. „Ich war selbst drüben auf dem Quappenschiff, bei Dilja Mowak und ihren Leuten", begann er umständlich. „Und?" fragte Rhodan. „Die gute Nachricht zuerst: Es geht ihnen gut. Die nächste gute Nachricht: Es wird ihnen auch zukünftig gut gehen. Recht gut sogar. Genau betrachtet, absolut optimal." Rhodan fühlte, wie sich seine Nackenhaare aufstellten. „Optimal für wen?" fragte er langsam. „Für einen, der Ferien auf Lebenszeit im Paradies ohne störende Funkanrufe, Computer und all so was verbringen will." Philip ließ sich lümmelnd neben ihm in einem Kommandosessel nieder und legte die Beine auf eine Schaltkonsole. Perry Rhodans Knöchel wurden weiß, als er die Hände um die Lehnen krampfte. „Verdammt!" stieß er hervor. „Ich hätte wissen müssen, dass er sich nicht daran halten wird!"
    „Siodor Thean gab den Gefangenen höchstpersönlich die Ehre", berichtete Philip weiter. „Er faselte etwas von nicht eingehaltenen Versprechungen und Gesetzen, die unbedingt beachtet werden müssen, weil sonst das Universum ins Chaos stürzen würde, und so weiter und so fort. Jedenfalls will er die Gefangenen an eurer Stelle bestrafen, sobald ihr weg seid, und ihr seid damit begnadigt beziehungsweise für frei erklärt. Es genügt ihm, wenn nur ein paar sich dem Urteil unterwerfen; es müssen nicht mehr alle sein. Wenn du mich fragst, will er schlichtweg sein Gesicht nicht verlieren."
    „Mag sein", zischte Rhodan durch die Zähne. „Dieser Hornochse will tatsächlich aufs Ganze gehen! Wie haben die Gefangenen dieses Urteil aufgenommen?"
    „Dilja lässt dir ausrichten, dass sie sich alle diesem Urteil selbstverständlich nicht unterworfen

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