Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1681 - Kurs Milchstraße

Titel: 1681 - Kurs Milchstraße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
nicht plötzlich wieder anders überlegt und die Strafe in Erschießen oder Köpfen abwandelt."
    Er verstummte. Dilja stellte sich schlafend, als ein Gish plötzlich mit großen Schritten rasch näher kam. Der Mann neben ihr reagierte sofort und gab ein lautes Schnarchgeräusch von sich. Der Gish beugte sich über den Mann und musterte ihn misstrauisch; der scheinbar immer noch halbwegs Schlafende schreckte auf, glotzte durch den Echsenkrieger hindurch, murmelte etwas von: „Hoffentlich gibt's bald Kaffee", und legte sich mit geschlossenen Augen wieder hin, leise weiterschnarchend.
    Der Krieger kehrte wieder an seinen Platz zurück. Achmed und Dilja tauschten einen Blick des Verständnisses. Jetzt, bedeutete das. Dilja Mowak erhob sich und ging energisch zu einem der anwesenden Vatachh. „Jetzt reicht's mir aber!" zeterte sie. „Ich verlange endlich eine richtige Einzelzelle.
    Immerhin bin ich Kommandantin eines Schiffes, und ich habe es satt, andauernd von irgendwelchen schnarchenden Typen umgeben zu sein! Ich bin es nicht gewohnt, monatelang mit einem Haufen lausiger Raumfahrer eingesperrt zu sein! Habt ihr denn keine Ahnung, wie man Gefangene zu behandeln hat? Ich verlange eine standesgemäße Arretierung!"
    Der Vatachh gab nach mehrmaligen Versuchen, ihren Redeschwall zu unterbrechen, auf. Er rief die Wachzentrale und erläuterte die Situation. Die Antwort kam rasch und ungerührt: „Die Gefangenen bleiben zusammen. Getrennt kommen sie nur auf dumme Gedanken. Wir behalten alle gleichzeitig und in einem gut gegliederten Raum im Auge."
    „Pah!" machte die Oxtornerin schnippisch. „Ich verlange, Siodor Thean zu sprechen!"
    „Er hat wichtigere Dinge zu tun, als das Unwohlsein einer Gefangenen zu regeln", antwortete der diensthabende Vatachh. „Geh sofort zurück an deinen Platz." Narren! dachte Dilja Mowak. Wir werden euch schon demoralisieren. „Na schön", sagte sie laut. „Aber ich kann für nichts garantieren."
    Sie kehrte an ihren Platz zurück und legte sich wieder hin, beobachtete die Reaktion der Wärter aus den Augenwinkeln. Diese unterhielten sich leise miteinander. Anscheinend machte sie Diljas plötzlich hysterisches Verhalten noch nervöser.
    Nach einiger Zeit wurde plötzlich Essen serviert, dazu ein leicht alkoholhaltiges Getränk. Letzteres diente wohl dazu, die Gefangenen zu beruhigen und friedlicher zu stimmen. „Das nächste Mal werden sie wahrscheinlich ein Schlafmittel hineinkippen", wisperte Dilja Mowak. „Es gibt kein nächstes Mal", erwiderte Sinmartin. „Jetzt oder nie."Im nächsten Moment brüllte er schon los. „Nimm gefälligst die Pfoten von meinem Teller, du Gierschlund! Wenn du nicht genug kriegen kannst, hol dir gefälligst einen Nachschlag!"
    „Ach ja?" brüllte der Angepöbelte zurück. „Wie wär's, wenn du dir noch einen nimmst! Ich bediene dich gern!" Er holte aus und klatschte dem Chef der Feuerleitzentrale seinen vollen Teller ins Gesicht. Buchon Sinmartin verpasste dem Mann einen sanften Schlag mit der flachen Hand; der andere war Terraner und hätte vermutlich bei einem leichten Fausthieb eine ernste Verletzung davongetragen. Die Wucht des Schlags reichte auch so aus, ihn einfach umzuwerfen.
    Der Ertruser richtete sich tobend auf und brüllte aus Leibeskräften. Sein erschreckend weißes Gesicht verzerrte er durch Grimassen. Er begann in der Halle herumzutoben. Die Vatachh, völlig überrumpelt durch diesen Ausbruch, gaben den Gish wohl den Befehl, ihn aufzuhalten, aber nicht zu erschießen. Ein heilloses Durcheinander entstand, als die Echsenkrieger versuchten, den Ertruser einzufangen: Ständig waren ihnen andere schreiende Gefangene im Weg und behinderten sie.
    Durch den Lärm konnte sich die Wachzentrale, die den Vorfall beobachtet hatte, nicht verständlich machen. Genau das hatte Dilja Mowak auch beabsichtigt.
    Die Gish wurden davon abgehalten, ihre tödlichen Waffen zu gebrauchen; offensichtlich nahmen sie das Manöver der Gefangenen nicht ernst, denn sie umgaben sich nicht einmal mit einem Schutzschirm. Als sich das Schott öffnete, sprang Dilja Mowak in die Luft und aktivierte ihren Schutzschirm.
    Das war das Zeichen für die anderen Gefangenen: Die einen stürzten sich auf die anwesenden Gish, während die anderen der Verstärkung entgegenstürmten und sie rasch entwaffneten. Die Gish, die sich dem Angriff entziehen konnten, reagierten jetzt ohne Pardon. Sie fuhren ihre Schutzschirme hoch, griffen die Strahler und gaben Dauerfeuer. Durch den

Weitere Kostenlose Bücher