Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1683 - Aus der Hölle entlassen

1683 - Aus der Hölle entlassen

Titel: 1683 - Aus der Hölle entlassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Er musste sich allerdings räuspern, bevor er eine Antwort geben konnte.
    »Ich weiß es nicht. Wen meinen Sie denn?«
    »Wo ist John Sinclair?«
    Der Superintendent glaubte sich verhört zu haben. Er war erst jetzt zu einer Regung fähig und schüttelte den Kopf.
    »Du weißt es!«
    »Nein, das weiß ich nicht, Mister. Ich kümmere mich nicht darum, wie meine Mitarbeiter ihre Freizeit verbringen.« In den nächsten Sekunden bewies Sir James, dass er so leicht nicht einzuschüchtern war. Er sagte mit scharfer Stimme: »Sagen Sie mir, woher Sie kommen! Haben Sie auch einen Namen?«
    Die Gestalt war überrascht, dass man sie angesprochen hatte. »Ich will ihn.«
    »Er ist nicht da!«
    »Aber du kennst ihn!«
    »Sicher. Nur weiß ich nicht, wo man ihn finden kann. Und jetzt will ich Ihren Namen wissen und auch erfahren, woher Sie kommen.« Mit diesen Worten bewies Sir James, dass er gute Nerven hatte.
    »Ich komme aus der Hölle. Man hat mich von dort entlassen, man wollte mich nicht mehr haben, verstehst du? Und jetzt suche ich den, der dafür verantwortlich ist.«
    »Und das soll John Sinclair sein?«
    »Ja.«
    »Gut. Ich werde es ihm sagen, wenn ich ihn sehe. Und wer möchte etwas von ihm?«
    »Ich!«
    »Haben Sie auch einen Namen?«
    »O ja, den habe ich!«
    »Dann würde ich ihn gern erfahren.«
    Sir James hatte nicht mit einer Antwort gerechnet. Er erhielt sie trotzdem.
    »Ich heiße Andreas Moreno und ich werde mich dafür rächen, was mir angetan worden ist.«
    »Durch John Sinclair?«
    Sir James erhielt keine Antwort mehr, denn wieder tauchte das Phänomen auf, das er schon kannte, wieder hörte er so etwas wie ein Rauschen. Die Luft um die Gestalt herum zog sich zusammen, das Feuer schoss hoch, und erst jetzt fiel es Sir James auf, dass es keine Hitze abgestrahlt hatte.
    Einen Herzschlag später war die Gestalt verschwunden.
    Sir James schaute wieder über den Rasen bis zum Fluss. Er sah das völlig normale Bild. Nichts erinnerte mehr an den unheimlichen Besucher mit dem Namen Andreas Moreno, auf den sich der Superintendent keinen Reim machen konnte.
    In den folgenden Sekunden blieb er sitzen, ohne sich zu bewegen. Er vergaß sogar, nach seinem Glas zu fassen, bis ihm einfiel, dass seine Kehle doch recht trocken war. Er musste den Kelch mit beiden Händen halten, so sehr zitterten seine Hände. Diese Reaktion bewies, dass er auch nur ein Mensch war.
    Er trank den Drink in langen Schlucken und stellte ihn erst wieder ab, als der Kelch leer war. Jetzt spürte er, dass sich auf seinem Gesicht ein Schweißfilm gebildet hatte. Die Begegnung mit diesem Fremden hatte ihn doch härter mitgenommen, als er zugeben wollte.
    Es ging um John Sinclair, denn er wurde von jemandem gesucht, der sich mit Mächten verbündet hatte, die zu den absoluten Feinden des Geisterjägers zählten.
    Sir James hatte nicht vergessen, was ihm gesagt worden war. Dieser Andreas Moreno war aus der Hölle gekommen, und da stellte sich die Frage, ob man das wirklich glauben konnte.
    Der Beweis schien wohl das Feuer gewesen zu sein, das aus seiner linken Handfläche gesprüht war. Für Sir James stand fest, dass dies kein Zirkustrick gewesen war, dieser Moreno musste es aus der Hölle mitgebracht haben als ein schauriges Andenken.
    Verrückt!
    Plötzlich war es vorbei mit seiner Entspannung. Der Job hatte ihn wieder. Sir James gehörte nicht zu den Menschen, die tatenlos herumsaßen, wenn sie etwas erfuhren. Da musste was unternommen werden, und das wollte er sofort in die Wege leiten.
    Es gibt Menschen, die lassen ihr Handy in der Freizeit zu Hause. Dazu zählte Sir James nicht. Er hatte es mitgenommen. Der flache Apparat steckte in seiner rechten Hosentasche, und Sir James holte ihn hervor.
    Im Büro würde er John Sinclair nicht mehr antreffen. Also versuchte er es über das Festnetz bei ihm zu Hause und hatte Pech, dass sich niemand meldete.
    Große Gedanken machte sich Sir James nicht darüber. Bei diesem Wetter blieben die wenigsten Menschen in ihren Wohnungen. Da hielt man sich am Abend eher im Freien auf. Auch in überfüllten Biergärten ließ es sich noch besser aushalten als in einem engen Zimmer.
    Die Handynummer des Geisterjägers war Sir James natürlich bekannt. Er rechnete fest damit, dass sich John Sinclair melden würde – und hatte erneut Pech. Nicht mal die Mail Box war eingeschaltet, was er ja verstehen konnte, es in diesem Fall allerdings nicht als gut empfand, denn John musste gewarnt werden.
    Wo konnte er sein? Wer könnte

Weitere Kostenlose Bücher