1683 - Aus der Hölle entlassen
Bill neben seiner Frau hergeschlichen und ins Haus gegangen. Er hatte mehrmals den Kopf geschüttelt und über seine Augen gewischt. Er dachte auch nicht mehr daran, unter die Dusche zu steigen, das verschob er auf später. Er ging in sein Arbeitszimmer und ließ sich in den Sessel fallen.
Sheila wusste genau, was sie tun musste. Aus dem Kühlschrank holte sie ihm eine kleine Flasche Bier, damit Bill seinen ersten Durst löschen konnte.
»Das ist Wahnsinn, das kann ich noch immer nicht glauben.« Er schlug sich gegen die Stirn. »Das verstehe ich einfach nicht.«
»Was denn?«
Er schüttelte den Kopf, griff zunächst zur Bierflasche und ließ seine Frau im Unklaren. Erst nach dem ersten Schluck sprach er und das mit leiser Stimme.
»Ich hatte Besuch.«
»In der Garage?«
»Ja.« Bill wollte noch etwas erklären, aber Sheila ließ ihn nicht dazu kommen.
»Ich habe niemanden gesehen.«
»Ich zuerst auch nicht, Sheila, aber die Gestalt ist plötzlich da gewesen, und das ist kein Witz.« Er trank wieder, und diesmal stellte Sheila keine Fragen mehr. Sie ließ ihren Mann reden, wobei sich ihre Augen immer mehr weiteten.
Erst als Bill seinen Bericht beendet hatte, fand sie ihre Sprache wieder. »Ich verstehe das nicht, aber ich glaube dir. Wieso konnte dieser Typ so plötzlich erscheinen?«
»Ich habe nicht die geringste Ahnung und kann dir nur sagen, dass er plötzlich da war und nach John gefragt hat. Er ist wohl gekommen, um ihn zu suchen.«
»Ja, davon müssen wir wohl ausgehen.« Sie legte eine Hand auf die ihres Mannes. »Und was tun wir jetzt? Abgesehen davon, dass wir John anrufen müssen.«
»Ich weiß nicht, ob ich mich in diesen Fall hineinhängen soll. Abgesehen davon müssen wir herausfinden, um wen es sich handelt. Einen Namen hat er nicht gesagt. Ich glaube auch nicht, dass er aus unserer Zeit stammt. Seine Kleidung war altertümlich, und deshalb gehe ich davon aus, dass er aus der Vergangenheit gekommen ist und man ihn als einen Zeitreisenden betrachten kann, der es auf John Sinclair abgesehen hat.«
Sheila schüttelte den Kopf. »Das ist kaum zu fassen.«
»Ich fasse es auch nicht, obwohl ich es mit eigenen Augen gesehen habe.« Bill winkte ab. »Das lange Reden bringt nichts. Wir müssen John informieren. Es kann ja sein, dass er schon Bescheid weiß.«
»Ja, das ist möglich.«
Bill holte sein Handy hervor. Er war mehr als gespannt darauf, was John zu seiner Begegnung mit dieser ungewöhnlichen Gestalt sagen würde …
***
Manche hielten Superintendent Sir James Powell für einen Menschen, der mehr Ähnlichkeit mit einem Roboter hatte, weil er sich immer so kühl und nur auf das Projekt fixiert gab.
Ein Roboter war er nicht, aber er war ein Mensch, der die Fakten liebte und bei Menschen, die er nicht kannte, alles persönliche beiseite schob.
Seine näheren Mitarbeiter dachten darüber anders, und sie wussten auch, dass Sir James nicht nur ein Zuhause hatte, sondern zwei. Zum einen war es Scotland Yard, zum anderen sein Klub, den er fast jeden Abend aufsuchte, um dort zu entspannen.
Es gab nur männliche Mitglieder. Jedes Mitglied musste eine bestimmte Position im Leben erreicht haben, um aufgenommen zu werden.
Es gab ein Klubhaus, in dem auch übernachtet werden konnte, und es gab vor allem die direkte Umgebung des Klubhauses, in der sich die Männer wohl fühlen konnten. Auf dem gepflegten Rasen unter Bäumen sitzend und auf den Fluss schauend, der sich breit, grau und träge durch sein Bett in Richtung Osten schob, wo er sich in die Nordsee ergoss.
Auch ein Mensch wie Sir James litt unter der Hitze, wenn er sein klimatisiertes Büro verließ. Das hatte er an diesem Tag recht früh getan. Mit einem Taxi war er in den Klub gefahren.
Jedem Mitglied stand dort ein kleines Zimmer zur Verfügung, in dem es seine persönlichen Dinge aufbewahrte. Sir James zog sich in seinem Raum um. Ein lockeres Sommeroutfit. Eine Leinenhose, ein leichtes Jackett, ein heller Hut und ein dünnes Hemd.
Er wollte die nächsten Stunden im Freien unter einem Baum verbringen. Die belaubte und ausladende Krone der alten Platane schützte ihn vor den abendlichen Strahlen der Sonne, die noch sehr heiß sein konnten.
Drinks konnten bei den Obern bestellt werden und wurden dann serviert. Sir James entschied sich für eine Kugel Zitroneneis, die in einem Kelch lag, der mit Sekt fast bis zum Rand aufgefüllt wurde.
Er ging über den Rasen zu seinem Platz. Es gab verschiedene Sitzecken auf dem Grundstück,
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