Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1683 - Aus der Hölle entlassen

1683 - Aus der Hölle entlassen

Titel: 1683 - Aus der Hölle entlassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
nicht?« Über ihre Lippen huschte ein Lächeln. »Ich meine einen Eiskaffee. Der steht bereits im Kühlschrank.«
    »Gut, nichts dagegen.«
    »Ich gehe mal eben in die Küche.«
    Und ich blieb im Wohnraum zurück. Vor dem offenen Fenster hielt ich mich auf. Glenda lebte in einer normalen Wohngegend. Dort waren die Mieten noch zu bezahlen. Hier standen die Wohnhäuser dicht an dicht.
    Ja, da braute sich etwas zusammen oder hatte sich bereits zusammengebraut. Jemand war mir auf den Fersen. Eine Gestalt, die Andreas Moreno hieß. Die nicht nach heutigen Maßstäben gekleidet war, wobei ich den Namen zuvor nicht gehört hatte. Aber ich war ihm bekannt. Er wusste sogar einiges über mich, sonst hätte er sich nicht an Sir James Powell und Bill Conolly gewandt.
    Ich musste noch mit Bill reden und rief ihn an.
    Natürlich war er noch auf. Bei diesem Wetter ging man nicht so früh ins Bett.
    An der Nummer auf seinem Display hatte Bill abgelesen, wer ihn da anrief. Ein scharfes Atmen war zu hören und dann auch seine Stimme, in der schon eine gewisse Erleichterung mitschwang.
    »Endlich, John. Du bist ja wie vom Erdboden verschwunden gewesen. Das kenne ich gar nicht von dir.«
    »Ich hatte mich elektronisch nur abgemeldet.«
    »Auch nicht schlecht. Und wo steckst du jetzt?«
    Mit der Wahrheit wollte ich nicht herausrücken und sagte: »Ich bin unterwegs.«
    »Auch egal. Dir geht es gut?«
    »Sicher.«
    »Und du weißt auch, was passiert ist?«
    »Sicher.« Ich schaute weiterhin aus dem Fenster. »Jemand sitzt mir im Nacken. Er wollte mich finden und hat sich dabei an dich und an Sir James gewandt. Warum hat er das getan?«
    »Keine Ahnung. Du kennst den Namen, John?«
    »Ich habe ihn gehört. Anfangen kann ich damit nichts und auch nichts mit seinem plötzlichen Auftauchen. Ich denke, dass du mir mehr darüber sagen kannst.«
    »Ja, das kann ich.« Bill gab mir eine Beschreibung und erklärte auch, wie die Gestalt so plötzlich und so unerwartet vor ihm erschienen war.
    »Das war einfach nur verrückt. In seiner rechten Hand hielt er einen Degen und aus seiner linken schoss eine Feuersäule in die Höhe. Und man hat ihn aus der Hölle entlassen. Dort wollte man ihn nicht, und ich frage dich, ob das einen Grund hat.«
    »Klar. Um mich zu jagen und zu töten. Nur wundere ich mich über den Umweg. Er war ja dann nahe dran, aber so richtig hat er es nicht geschafft.«
    »Klar, dein Kreuz hat ihn davon abgehalten. Es umgibt dich mit einer Aura, die dich fast zu einem Unberührbaren werden lässt.«
    »Danke, Bill, aber wir sind nicht in Indien. Jedenfalls will er was von mir, und darauf muss ich mich einstellen. Das heißt, das habe ich bereits getan.«
    »Und wie?«
    »Ich warte. Er wird kommen. Er muss kommen, wenn er seinen Plan durchziehen will.«
    »So muss man es sehen. Wenn du Unterstützung brauchst, John, dann gib Bescheid.«
    »Danke, das ist nett gemeint. Zunächst muss ich damit allein fertig werden. Von dir und Sir James wollte er nur eine Information. Mal sehen, wann er sich mir zeigt.«
    »Okay, ich bin gespannt.«
    Das Gespräch war beendet. Hinter mir hörte ich Glenda atmen und vernahm dann ihre Stimme.
    »Du hast mit Bill telefoniert?«
    »Ja.«
    »Und?«
    Ich drehte mich um. »Das ist ja ein Fall, der nur mich etwas angeht. Er wird sich heraushalten.«
    Glenda nickte. Dann runzelten sie die Stirn und fragte: »Wie geht es denn weiter? Hast du dir darüber schon Gedanken gemacht?«
    »Da ist ganz einfach, schätze ich. Dieser Moreno wird nicht aufgeben, an mich heranzukommen, und genau das ist meine Chance. Ich werde ihn packen.«
    »Gut. Aber zuerst trinken wir mal einen Schluck Eiskaffee.«
    Dagegen hatte ich nichts einzuwenden. Die beiden Tassen hatte Glenda auf den Tisch gestellt und erklärte mir, dass sie ihn leicht gesüßt hatte.
    Er schmeckte ausgezeichnet. Wir standen uns gegenüber und hingen unseren Gedanken nach.
    Mit einem letzten Schluck leerte ich die Tasse und stellte sie ab. Dann griff ich nach der Kette und streifte das Kreuz über meinen Kopf. Für einen Moment pendelte es vor Glendas Gesicht, dann drehte ich mich zu ihr um.
    Glenda schaute auf das Kreuz in meiner Hand und begriff sofort. Etwas ungläubig fragte sie dennoch: »Du willst dich von deinem Talisman trennen?«
    »So sieht es aus.«
    »Und weiter?«
    »Damit gebe ich der anderen Seite die Chance, an mich heranzukommen. An einen wehrlosen Menschen. Ich bin jetzt nichts anderes als jeder normale Mensch. Das sehe ich als die einzige

Weitere Kostenlose Bücher