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169 - Der Vampir mit der Maske

169 - Der Vampir mit der Maske

Titel: 169 - Der Vampir mit der Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Kunden hatten ihren Spaß daran.
    Nachdem Tyne zwei Touristen, Spanier, bedient hatte, wandte sie sich dem nächsten Kunden zu, versteifte aber, als sie erkannte, daß es nur Larry Waite war, der ihretwegen hier war und nicht, um etwas zu kaufen.
    Tyne wußte, daß er seinen Fehltritt schon längst bereut hatte, aber Strafe mußte sein. Sie würde ihm noch lange nicht vergeben - wenn überhaupt, denn Cleo Sutton war ein verdorbenes Luder, das hinter jedem Mann her war, und Larry hatte das gewußt.
    Gut sah er aus. Er trug einen knallroten Kaschmirpullover und ausgewaschene Jeans. Sein dichtes Haar war dunkel, fast schwarz, er hatte markante Züge und stahlblaue Augen.
    Jedermann war der Meinung gewesen, sie würden gut zueinander passen. Ein schönes Paar, hatten viele gesagt, doch die Beziehung hatte durch Larrys Schuld einen tiefen Hiß bekommen, und er würde sich mächtig anstrengen müssen, wenn er ihn kitten wollte.
    Im Augenblick war das noch nicht möglich, die Wunde war noch zu neu und schmerzte stark. Es wäre vernünftiger gewesen, wenn Larry einige Zeit hätte verstreichen lassen, aber dazu war er zu ungeduldig.
    »Was willst du hier?« fragte Tyne kühl und distanziert.
    Er lächelte mit perlweißen, regelmäßigen Zähnen. »Wenn ich mich bei der Geschäftsleitung über dich beschwere, weil du mich so unfreundlich behandelst, fliegst du raus.«
    Ihre dunklen Augen verschossen Blitze. »Das wagst du nicht.«
    »Du hast recht. Ich würde nie etwas tun, das dich in Schwierigkeiten bringt. Darf ich nach Feierabend auf dich warten?«
    »Wozu?« fragte Tyne eisig.
    Er hob die Schultern. »Wir könnten zusammen etwas trinken.«
    »Ich habe schon etwas vor.«
    »Kannst du’s nicht absagen?«
    » Deinetwegen ?«
    »Ist das denn ein so unglaubliches Ansinnen?« fragte Larry. »Tyne, du weißt, daß ich bereue, aus tiefstem Herzen bereue, was ich getan habe, und ich wollte, ich könnte es ungeschehen machen, aber das ist leider nicht möglich. Ich bin auf deine Gnade angewiesen.«
    »Wunderbar. Zuerst schlägt man einem den Kopf ab, dann setzt man ihn ihm wieder auf und sagt: ›Es tut mir leid, ich hab’s nicht gewollt.‹ Aber das funktioniert nicht.«
    »Findest du nicht, daß dein Vergleich etwas zu drastisch ist? Niemandem wurde der Kopf abgeschlagen.«
    »Doch, mein Lieber!« entgegnete Tyne. »Würdest du jetzt bitte gehen? Ich habe zu tun.«
    Larry seufzte unglücklich. »Die Weihnachtsdekoration sollte dich eigentlich etwas milder stimmen. Du hast ein Herz aus Stein.«
    »Ich brauche dir wohl nicht zu verraten, wer dran schuld ist«, erwiderte Tyne Carrera spitz, drehte sich um und ging fort.
    ***
    Der Tag starb seinen gewohnten Tod, und die Nacht griff mit schwarzen Fingern nach der Stadt, um sie an sich zu reißen. Straßenlampen und Neonreklamen in großer Zahl kämpften gegen die Dunkelheit an und trotzten ihr mit Erfolg.
    Stacc Le Var öffnete schlagartig die Augen. Seine Zeit war wieder angebrochen. Kräfte durchpulsten den Abend, die nur Wesen wie er wahrnahmen.
    Sie stärkten ihn, machten ihn hungrig und lockten ihn aus dem Haus. Er erhob sich, stieg aus der Kiste und durchmaß den Keller mit festem Schritt.
    Ohne Eile stieg er die Stufen hinauf. Im Erdgeschoß trat er ans Fenster und schaute zu dem Haus hinüber, das den Carreras gehörte. Er hatte Tyne Carrera nur ganz kurz gesehen, aber das hatte einen verhängnisvollen Wunsch in ihm geweckt.
    Ein grausamer Ausdruck kerbte sich um seinen Mundwinkel, während er sich die Begegnung mit diesem schönen Mädchen vorstellte.
    ***
    Ich bin nicht gerade verrückt nach Hamburgern, aber hin und wieder kann man sie essen. Mr. Silver und ich saßen in dem McDonalds-Restaurant, das sich gegenüber von Marble Arch befindet.
    Der Ex-Dämon aß die Großportion Chicken McNuggets, die normalerweise für eine Familie gereicht hätte. Wir tranken Cola und warteten auf den Abend.
    Als die Dämmerung einsetzte, verließen wir das Lokal und überquerten die Straße. Noch blieben wir zusammen, ließen Speakers Corner hinter uns und gingen hinein in die einsetzende Dunkelheit.
    Der Ex-Dämon erreichte seine erste Position und blieb stehen. Wir konnten nur hoffen, daß der Blutsauger den Park zu seinem Jagdrevier auserkoren hatte.
    Wenn er sich unten am Ufer der Themse herumtrieb, konnten wir hier lange auf ihn warten. Ich hob die Hand. »Also dann, mach’s gut.«
    »Solltest du in Schwierigkeiten geraten - ein Pfiff genügt, und ich bin zur Stelle wie ein gut

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