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169 - Der Vampir mit der Maske

169 - Der Vampir mit der Maske

Titel: 169 - Der Vampir mit der Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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oder Waterloo auftauchen.
    Das hieß, daß wir nicht in Massen auftreten durften, wenn wir vermeiden wollten, daß der schlaue Blutsauger Verdacht schöpfte und uns das Terrain überließ.
    Aller guten Dinge sind drei, sagte ich mir und entschloß mich zu einem dritten Parkbesuch, sobald die Dunkelheit anbrach. Ich hatte das unerklärliche Gefühl, daß wir in dieser Nacht einen Schritt weiterkommen würden.
    Mr. Silver und ich versuchten, strategisch bessere Positionen einzunehmen. Bevor wir uns trennten, brummte der Ex-Dämon: »Wenn wir heute wieder eine Niete ziehen, müssen wir uns eine andere Taktik einfallen lassen.«
    »Gib der Nacht eine Chance«, gab ich zurück. »Es könnte sich unter Umständen lohnen.«
    ***
    Cleo Sutton rief an. Larry Waite hätte am liebsten sofort wieder aufgelegt. Cleo hatte ihm den Bruch mit Tyne eingebrockt. Nicht genug, daß sie ihn auf die hinterhältigste Weise verführt hatte, hatte sie es hinterher auch noch in alle Himmelsrichtungen posaunt.
    Und nun rief sie an, weil sie Langeweile hatte.
    Larry war nicht erfreut. Was er getan hatte, bedauerte er ehrlich, das hatte er nicht bloß gesagt, um Tyne Carrera versöhnlich zu stimmen.
    Hinterher ist man immer klüger, das wußte Larry jetzt Cleo wollte wissen, wie es ihm ging.
    »Gut«, sagte er.
    Klingt nicht sehr überzeugend.
    »Bist du allein?«
    »Ja«, antwortete Larry.
    Cleo lachte leise. »Dann hat dir Tyne also immer noch nicht verziehen. Du Ärmster, du tust mir leid. Tyne ist sehr nachtragend.«
    Dazu hat sie allen Grund, dachte Larry. »Ich möchte nicht darüber reden«, gab er zurück. »Nicht mit dir.«
    »Warum denn so feindselig? Ich dachte, wir wären Freunde.«
    »Das sind wir nicht.«
    »Komm schon, Larry. Du bist allein, ich bin allein«, sagte Cleo. »Das ist doch Unsinn, Larry. Du fühlst dich einsam, ich fühle mich einsam…«
    »Ich fühle mich überhaupt nicht einsam!« fiel er ihr energisch ins Wort.
    »Aber natürlich tust du das, und ich finde, daß wir gemeinsam etwas dagegen unternehmen sollten. Tyne braucht es ja nicht zu erfahren. Diesmal werde ich schweigen, ich verspreche es.«
    »Es wird kein diesmal geben!«
    Larry Waite seufzte. Dieses Weib ging ihm auf die Nerven. Was die sich einbildete. Er begehrte sie überhaupt nicht mehr, damit war es ein für allemal vorbei. Warum sagte er ihr das nicht, damit sie von ihrem hohen Roß herunterstieg? Der boshafte Wunsch, ihr wehzutun, keimte in ihm. Sie forderte es ja geradezu heraus.
    »Warum steigst du nicht einfach in deinen Wagen und kommst zu mir?« fragte Cleo säuselnd.
    »Ganz einfach: weil ich keine Lust dazu habe«, antwortete er knochentrocken.
    Er wohnte im zweiten Stock eines Apartmenthauses in Bayswater. Der Abendwind rüttelte an der schlecht schließenden Balkontür. Es hörte sich an, als wollte jemand unbedingt herein.
    Er hatte deswegen schon zweimal mit dem Hausmeister gesprochen, und dieser hatte mit den Handwerkern telefoniert. Sie sagten nicht, sie würden nicht kommen, aber es lief auf dasselbe hinaus, wenn sie den Hausmeister immer wieder vertrösteten und nicht erschienen.
    »Soll ich dir erzählen, was ich anhabe, Larry?« flüsterte Cleo. »Nichts. Absolut nichts. Keinen Faden trage ich am Leib. Ich stehe hier und bin splitternackt.«
    »Was soll der Blödsinn, Cleo?« rief er nüchtern. »Laß es sein, du schaffst es nicht, mich anzumachen.«
    Er hörte, wie es bei Cleo zu Hause klopfte.
    Ersatz ist eingetroffen, dachte Larry zynisch.
    »Na, dann vielleicht ein andermal«, sagte Cleo Sutton und legte auf.
    Sie würde bekommen, was sie brauchte. Jemand anderer würde es ihr geben. Larry war es recht, er empfand keinen Neid. Langsam legte er den Hörer in die Gabel.
    Die Balkontür klapperte wieder, und als Larry sich umdrehte, traute er seinen Augen nicht, denn draußen auf dem Balkon stand Tyne Carrera!
    ***
    Ich drehte die Trommel meines Revolvers ganz langsam. Jeder Ruck war von einem metallischen Klicken begleitet. Sämtliche Kammern waren mit Silberkugeln geladen, die mein guter Freund Pater Severin geweiht hatte, um ihre Wirkung zu erhöhen.
    Ich hatte ihn kürzlich wieder besucht. Er war ein großer, kräftiger Mann, sah eher wie ein Metzger aus und nicht wie ein Seelenhirte, aber er war ein herzensguter Mensch, und das Wohl seiner ihm anvertrauten Schäfchen lag ihm sehr am Herzen.
    Nicht immer war das klar zu erkennen, denn Pater Severin segnete mit seinen großen Händen nicht nur, er verteilte damit auch Prügel,

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