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169 - Der Vampir mit der Maske

169 - Der Vampir mit der Maske

Titel: 169 - Der Vampir mit der Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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das Mädchen, sondern nur noch um die eigene Sicherheit.
    Mr. Silver war klar, daß er den Blutsauger unbedingt jetzt unschädlich machen mußte, denn wenn ihm das nicht gelang, würde der Vampir sich hier mit Sicherheit nie wieder blicken lassen, und wo sollten sie ihn dann suchen?
    Stacc LeVar warf sich in die ausgebreiteten Arme der Dunkelheit, die ihn bereitwillig aufnahm und verbarg.
    Mr. Silver jagte hinter dem Schattenwesen her, das Gesicht grimmig verzerrt, die großen Hände zu klobigen Fäusten geballt. Der Vampir durfte ihm unter keinen Umständen entkommen.
    In der Schwärze der Nacht nahm er eine rasche, vage Bewegung wahr. Das mußte der Blutsauger sein. Soeben verschwand Stacc LeVar hinter dem Erfrischungskiosk am Ufer des Sees.
    Es hatte den Anschein, er würde eine gläserne Schanze hochlaufen. Der Rasen des Parks war nicht mehr unter seinen Füßen, er entfernte sich davon mehr und mehr, und während dies geschah, wurde LeVar zur Fledermaus, aus dem schwarzen Umhang wurden Flügel, mit denen er kräftig die Luft unter sich drückte.
    Als Mr. Silver den Kiosk erreichte, vermochte er dem Blutsauger nichts mehr anzuhaben. Was nicht hätte geschehen dürfen, war eingetroffen: Stacc LeVar war die Flucht geglückt.
    Mr. Silver zerbiß einen Fluch zwischen den Zähnen. Daß er dem Mädchen das Leben gerettet hatte, war ihm ein schwacher Trost.
    ***
    Jemand berührte mich, und ich zuckte hoch. Eine junge Frau schaute mich besorgt an, und als sie den Colt Diamondback erblickte, auf dem ich gelegen hatte, wich sie einen halben Schritt zurück.
    Ich schob den Revolver in die Schulterhalfter. Verdammt, ich hatte den Vampir vor meiner Kanone gehabt, hätte nur noch abzudrücken brauchen, und er wäre erledigt gewesen.
    Aber wie hätte ich wissen können, daß der Blutsauger einen Komplizen hatte?
    Die Frau kam wieder näher, als der Revolver verschwunden war. Sie sagte, ihr Mann würde Hilfe holen.
    Ich brauchte keine Hilfe. Ich fühlte mich zwar nicht großartig, aber mein Beruf hatte mich zäh gemacht. Öfter als jeder Durchschnittsbürger in dieser Stadt bekam ich eins aufs Dach.
    Ich kann nicht behaupten, daß man sich daran gewöhnt, aber es macht mit der Zeit widerstandsfähiger, und man erholt sich schneller.
    Die Frau ließ es sich nicht nehmen, mir auf die Beine zu helfen.
    Sie stellte keine unnützen Fragen, wollte nicht wissen, wieso ich bewaffnet war. Vielleicht hielt sie meinen Diamondback auch nur für eine Schreckschuß- oder Gaspistole.
    Vermutlich nahm sie an, jemand hätte mich überfallen und ausgeraubt. So etwas kann nicht nur Mädchen wie Dana Guiness passieren.
    Auch Männer sind davor nicht gefeit, deshalb fragte die Frau mich, ob ich etwas vermissen würde. Ich durchforschte meine Tasche und verneinte.
    Sie sagte, ich hätte Glück gehabt. »Wahrscheinlich haben mein Mann und ich den Täter verscheucht, Mister…«
    »Tony Ballard.«
    »Können Sie gehen, Mr. Ballard?« fragte die Frau. »Nur bis zu der Bank dort. Sie dürfen sich auf mich stützen.«
    »Das schaffe ich schon«, versicherte ich ihr, während eine Sorge in meinen Eingeweiden nagte wie eine hungrige Ratte. Die Sorge um das Mädchen, hinter dem der Vampir her gewesen war.
    Hatte Mr. Silver verhindern können, daß das Mädchen dem Blutsauger zum Opfer fiel?
    »Mein Name ist übrigens Tyne Carrera«, sagte die junge Frau.
    ***
    Stacc LeVar kämpfte sich wütend in den schwarzblauen Ozean des Nachthimmels hinein. Er flog nicht auf direktem Weg nach Hause, mußte Zorn und Haß abreagieren, ehe er Kurs auf Trevor Place nahm. Niemand sah ihn landen und menschliche Gestalt annehmen.
    Er war eine Kreatur der Nacht, ein König des Grauens, und er haßte es, fliehen zu müssen. In dem Haus, das ihm Michael Averback zur Verfügung gestellt hatte, zerschlug er sämtliche Spiegel, dieses Spielzeug menschlicher Eitelkeit, in denen er sich nicht sehen konnte, weil er seit Jahrhunderten kein Spiegelbild mehr besaß.
    Er fragte sich, wer der Mann war, dessen gefährliche Kraft er so stark gespürt, die ihm Angst gemacht hatte, und er wünschte sich, diesem Unbekannten nie wieder zu begegnen.
    Jemand klopfte. Zu dieser späten Stunde konnte das nur Averback sein. Jeden anderen hätte Stacc LeVar für diese nächtliche Störung mit dem Tod bestraft.
    Mit einem Tod, wie er grauenvoller nicht sein konnte. Seine ganze Wut hätte dieser Mensch zu spüren bekommen. Er begab sich in die Halle und öffnete die Tür.
    Draußen stand tatsächlich

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