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1690 - Kollektiv der Sieben

Titel: 1690 - Kollektiv der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gefangenschaft - jedenfalls hätte Talotur das gemacht, wäre er an Bulls Stelle gewesen. „Wir hören! Gebt uns den Weg frei!"
    Reginald Bull schüttelte den Kopf. „Ihr seid umzingelt", sagte er ruhig, „von einer Flotte, von der jedes Schiff eurem technisch weit überlegen ist."
    Sieben wandte den Kopf und sah Talotur an. „Er hat recht", knurrte der Arkonide zornig. „Wenn sie wollen, blasen sie uns aus dem Weltraum."
    „Was wollt ihr?" fragte Sieben mit hörbarer Erregung in der Stimme. Talotur kannte den Tonfall und fürchtete ihn - Jähzorn lauerte hinter diesen leicht gepreßt klingenden Lauten. „Ergebt euch, in eurem eigenen Interesse", forderte Reginald Bull. „Dann können wir darüber verhandeln, wann und wo ein Zusammentreffen mit euren anderen Kollegen stattfinden kann."
    Dieser terranische Lump weiß seine Köder zu legen, dachte Talotur voll Wut. Genau das richtige Futter für dieses Monster. „Du sprichst von Eins bis Vier?"
    Reginald Bull nickte. Er lächelte. Talotur hätte ihn für dieses Lächeln zu Tode ohrfeigen mögen.
    Hoffentlich gingen die Spindelwesen nicht auf den Kuhhandel ein. Talotur hatte keinerlei Lust, in terranischen Gewahrsam zu wandern. Die Todesstrafe brauchte er nicht zu fürchten für seine Taten, die hatte die Regierung Terras schon vor Jahrtausenden abgeschafft. Talotur hatte auch nicht vor, sich eine psychosoziale Umstrukturierung gefallen zu lassen - aber wenn er das verweigerte, landete er unweigerlich für viele Jahre in einer Haftanstalt. Und die Terraner waren bekanntlich sehr gründlich, wenn es um das Verhindern von Fluchtversuchen ihrer Gefangenen ging. „Dein Angebot, Terraner!"
    Sechs hatte wieder das Kommando über die Gruppe übernommen, ganz selbstverständlich. „Das ist mein Angebot an euch", antwortete Reginald Bull. „Öffnet die Schleusen und laßt unsere Leute an Bord gehen. Sobald wir die Lage unter Kontrolle haben ..."
    „Du willst uns gefangensetzen, richtig?"
    „Nein", antwortete Reginald Bull. „Wir sind keine Feinde, ihr und wir, und wir sollten deshalb auch keine Feinde werden. Ihr müßt selbst wissen, daß ihr in dieser Wirklichkeit noch keine rechte Orientierung habt. Wir wollen euch helfen, das ist alles. Schritt für Schritt werden wir eure Gruppe erweitern ..."
    „Er lügt!" schrie Talotur. „Er macht euch etwas vor."
    Sechs blickte ihn über die Schulter hinweg an. „Sprich!" forderte sie ihn auf.
    Talotur sprudelte die Worte über die Lippen. „Überlegt doch, Leute, er kann gar nicht zulassen, was er verspricht. Seid ihr nicht stärker und mächtiger geworden, seit ihr zu dritt seid? Was würde werden, wenn ihr vier wäret oder fünf..."
    Seine Stimme wurde ein wenig schwächer. Die Vorstellung, die er selbst heraufbeschwor, erfüllte ihn mit steigender Angst. Wie viele dieser Spindeln gab es eigentlich? Nur eine Handvoll? Oder Dutzende, Hunderte, vielleicht gar Tausende? Niemand konnte das wissen - vielleicht die Terraner, aber die hielten mit dem Geheimnis hinter dem Berg.
    Ein Dutzend dieser Geschöpfe als Kollektiv... Unvorstellbar. Unausdenkbar. „Niemals wird Bull das zulassen, er will euch nur hintergehen."
    „Ist das wahr, Reginald Bull?"
    Reginald Bull schüttelte den Kopf. „Nein", antwortete er. „In einem Punkt hat der Arkonide recht: Ich kann sehen, daß sich eure Fähigkeiten gesteigert haben. Aus Erfahrung weiß ich, daß ein zu rascher Zuwachs schaden, vielleicht sogar gefährlich für euch werden kann. Oder wißt ihr es besser?"
    Für die Verhältnisse der Spindelwesen dauerte es sehr lange, bis Sechs eine Antwort über die Lippen brachte. „Nein, wir wissen das nicht. Aber wir müssen mit unseren Freunden zusammentreffen, das ist absolut notwendig. Es gibt keine andere Möglichkeit für uns."
    „Dann sind wir uns in diesem Punkt einig. Es soll langsam gehen, behutsam und unter Aufsicht. Deswegen ..."
    „Glaubt ihm nicht!" schrie Talotur. „Er will euch übertölpeln. Wenn er euch erst einmal hat, werdet ihr eure Leute nie zu Gesicht bekommen. Er lügt euch etwas vor."
    „Ich lüge nicht", widersprach Reginald Bull energisch.
    Talotur fiel auf, daß sich Michael Rhodan oder Ronald Tekener gar nicht an dem Wortwechsel beteiligten. Bestimmt lagen sie irgendwo auf der Lauer, um aus dem Hinterhalt zuzuschlagen. „Wie kannst du das beweisen?" fragte Sechs kalt.
    Ein boshaftes Lächeln tauchte auf Taloturs Gesicht auf. Er trat näher an Sechs heran. Sie sah verdammt gut aus, fand er, nun ja, die

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