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1690 - Kollektiv der Sieben

Titel: 1690 - Kollektiv der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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könnte helfen", sagte Perry Rhodan vorsichtig.
    Er blickte nach draußen. Der Regen hatte aufgehört, auf die Minute pünktlich. Das nasse Gras schimmerte im schwachen Schein des Mondes. Sterne waren zu sehen. Und irgendwo in diesem funkelnden Gewimmel war Reginald Bull in den Händen der FAMUG gefangen, mit ihm zwei der unersetzlichen, kostbaren Spindelwesen. „Also gut, ich werde sehen, was ich tun kann", ließ sich Philip vernehmen. „Wir Ennox lassen unsere Freunde und Partner nicht im Stich."
    Perry Rhodan wandte den Kopf und blickte den Ennox an. „Zweifellos einer der menschlichsten Züge an euch", sagte er leise. Die Ironie war sehr milde, aber sie traf. Philip starrte ihn einen Augenblick lang an und zog es dann vor zu verschwinden.
     
    2.
     
    „Nun?"
    Reginald Bull blickte die beiden Spindelwesen herausfordernd an. Sie standen in der Zentrale der 150-Meter-Kugelzelle, in der sie Bully und die zehn FAMUG-Agenten verschleppt hatten.
    Ganz offensichtlich hatten die beiden sehr spontan gehandelt, ohne jegliche langfristige Strategie. Jetzt schienen sie nicht mehr recht zu wissen, wie die Aktion weitergehen sollte.
    Reginald Bull spürte die Unsicherheit seiner Gegenüber, aber das verleitete ihn nicht dazu, sich bereits als Herr der Lage zu fühlen.
    Die Situation war nach wie vor kitzlig.
    Da waren zum einen Fünf und Sechs, die das Schiff unter Kontrolle hatten, auch wenn sie jetzt verunsichert wirkten. Unterschätzen durfte Reginald Bull diese Gegner auf keinen Fall.
    Genaugenommen waren sie eigentlich gar keine Gegner; sie zu bekämpfen lag nicht in Bulls Absicht.
    Die Bildung einer Zweiergruppe hatte die Spindelwesen zweifellos aktiver und energischer werden lassen; sie waren aus ihrer scheinbaren Lethargie erwacht und hatten das Gesetz des Handelns an sich gerissen. Aber in gewisser Weise wirkten sie noch immer seltsam naiv und unbeholfen; vielleicht war es möglich, sie auf ungefährliche Art und Weise zu überlisten.
    Genau das war Reginald Bulls Absicht. Sein Ziel konnte nur eines sein: Fünf und Sechs wieder unter die Kontrolle jener Wissenschaftler zu bringen, die ihre Entstehung herbeigeführt und überwacht hatten. Wenn auch die Bedingungen ihres Entstehens einigermaßen geklärt waren, so stellte ihre bloße Existenz für die Galaktiker nach wie vor ein Rätsel dar.
    Welchen Lebenszweck hatten die Spindelgeschöpfe, welche Absichten waren mit ihrer Erschaffung verbunden? Wer immer die Spindeln erzeugt hatte und somit verantwortlich war für diese Geschöpfe, er mußte damit eine ganz bestimmte Absicht, einen geheimen Zweck verbunden haben. Darüber ließ sich nichts in Erfahrung bringen, wenn man diese Geschöpfe bekämpfte oder gar tötete; nur bei einer Zusammenarbeit ließen sich Ergebnisse erzielen. Dies war Reginald Bulls Ziel, und er arbeitete mit List und Hartnäckigkeit darauf hin.
    Ganz andere Absichten hatten die zehn Arkoniden, die sich ebenfalls in der Zentrale aufhielten. Als erklärte Feinde Terras und der Kosmischen Hanse hatten sie Reginald Bull und die Spindelwesen verschleppt, aber inzwischen hatte sich das Blatt gewendet. Sie waren selbst zu Gefangenen geworden und mußten tun, was die Spindelwesen befahlen.
    Sollte es den FAMUG-Angehörigen gelingen, die Initiative wieder an sich zu reißen, hatte Reginald Bull wenig Angenehmes zu erwarten.
    Er mußte an zwei Fronten zugleich aktiv werden, sowohl gegen die Spindelwesen als auch gegen die FAMUG-Kidnapper. „Wir wollen die anderen."
    Zu weiteren Erklärungen ließ sich Fünf nicht herab. Sein Wunsch, war eindeutig. Außerdem hatte Reginald Bull damit gerechnet. Sobald ein Spindelwesen nach seiner Erschaffung erfuhr, daß es nicht allein im Kosmos war, legte es größten Wert darauf, mit seinen Artgenossen zusammenzutreffen .
    Das hatte vermutlich wenig mit Einsamkeit, Sexualität oder verwandtschaftlichen Gefühlen zu tun; es schien vielmehr zur inneren Struktur der Spindelwesen zu gehören. Reginald Bull, durch fast drei Jahrtausende der Erfahrung gewitzt, ahnte schon jetzt, daß sich die Fähigkeiten der Spindelwesen potenzieren würden, wenn sie erst in größeren Gruppen auftraten. Ein solches Zusammentreffen ohne Kontrolle durch die Wissenschaftler des Galaktikums erschien Reginald Bull aber äußerst gefährlich.
    Aber dieser Weg war der einzige, auf den man die Spindelwesen locken konnte. Einen anderen Köder, Fünf und Sechs zu bestimmten Handlungen zu veranlassen, gab es nicht. „Das ließe sich ermöglichen",

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