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1690 - Kollektiv der Sieben

Titel: 1690 - Kollektiv der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Ansicht, daß sie sich am Ende ergeben würden?" fragte sein Vater.
    Michael zögerte einen Augenblick.
    Alaska Saedelaere sprang mit ruhiger Stimme ein. „Diese Geschöpfe haben einen Lebenszweck", sagte er. „Tot nützen sie sich selbst nichts, schon gar nicht ihrem Auftraggeber. Programmierer oder was auch immer. Nur als lebende Geschöpfe können sie ihren Auftrag erfüllen, wie dieser Auftrag auch beschaffen ein mag.
    Wenn sie keine andere Wahl haben, werden sie das gleiche tun wie in diesem Augenblick ..."
    „Sich fügen und auf eine neue Chance warten..."
    „Genau das", sagte der ehemalige Maskenträger.
    Martha hatte sich inzwischen mit einer separat aufgestellten Musikanlage beschäftigt und ließ aus einem ihr genehmen Programm fröhliche Umtata-Musik in den Raum schallen. Perry Rhodan begann zu ahnen, daß Philip ihm mit voller Absicht diese Z'widerwurzn geschickt hatte. „Ich schlage Alternativpläne vor", sagte Perry Rhodan schließlich. „Für alle denkbaren Fälle.
    Plan eins ist, Bully zu bekommen und das Schiff mit List zu erobern."
    „Das ist ein Auftrag für Tekener und mich", meldete sich Michael Rhodan. „Wir werden Boris Siankows SERPENS Geleitschutz geben und zusehen, was wir erreichen können."
    „Einverstanden", stimmte Perry Rhodan zu. „Geht das nicht, übergeben wir Sieben und bekommen dafür Bully und hoffentlich auch die Arkoniden. Dann tritt Plan zwei in Kraft: Eine Flotte kreist die Kugelzelle ein und zwingt sie zur Kapitulation."
    „Und wenn's schiefgeht?" machte sich Martha von hinten bemerkbar. Selbst in dem mucksmäuschenstillen Mineralwasser war noch gelöste Kohlensäure enthalten, die Martha nunmehr geräuschvoll aus ihrem Magen entließ. „Was sollte schiefgehen?" fragte Michael gereizt. „Nun, wenn die Arkoniden sie nicht freigeben, die Spindeldinger, was dann? Wollt ihr die armen Leute mit ihrem schönen Raumschiff zerdeppern?"
    „Sie hat nicht unrecht, Vater", sagte Michael mit breitem Grinsen. „In diesem Fall müßten wir die Spindelwesen ziehen lassen."
    „Deren logisches Ziel müßte Titan sein", bemerkte Myles Kantor, der die Diskussion bis jetzt schweigend verfolgt hatte. „Dort könnten wir uns ja auf einen Versuch vorbereiten, Eins und Zwei zu befreien."
    „Oder wir locken sie nach Akkartil", schlug Alaska Saedelaere vor. „Wenn wir uns bei den Verhandlungen ein wenig Zeit lassen, können wir dort für die Dreiergruppe aus Fünf, Sechs und Sieben eine Falle vorbereiten."
    Perry Rhodan kniff die Augen zusammen. „Wenn es aber so weit kommt", gab er zu bedenken, „haben wir es möglicherweise sogar mit einer Fünfergruppe zu tun."
    Eine längere Pause des Schweigens folgte. Das eigentliche Problem war jedem Teilnehmer dieser Runde bewußt - vielleicht mit Ausnahme von Martha, die sich inzwischen anschickte, eine riesige Portion Schokoladeneiscreme zu verputzen und dabei den Boden mit Keks- und Waffelkrümeln zu verzieren. Perry Rhodan erwog einen Augenblick lang, sich mitten in der Großen Leere einen ennoxsicheren Altersruhesitz einzurichten.
    Die Spindelwesen konnten unmöglich als Feinde eingestuft werden; in gewisser Weise glichen sie unreifen Halbwüchsigen, die ihre Kraft erprobten und sich in einer für sie völlig neuen Wirklichkeit zurechtzufinden versuchten. Daß sie ihre Freiheit wollten, war verständlich; sie als Forschungsobjekte festzuhalten war nur dann möglich, wenn man einige Grundsätze der Ethik ziemlich rabiat strapazierte. Verständlich war. auch ihr Wunsch, sich zu Gruppen zusammenzuschließen; allerdings konnte man hier das Argument ins Feld führen, daß dadurch die Sicherheitsinteressen der Kosmischen Hanse bedroht wurden.
    Aber diese Argumente waren in gewisser Weise kaum mehr als Notbehelfe, und das wußten die Teilnehmer dieser Gesprächsrunde. Die Spindelwesen verfügten, mit kleinen Einschränkungen, über alle Qualitäten eines intelligenten Lebewesens, und damit besaßen sie nach den Grundsätzen des Galaktikums unveräußerliche Rechte, die nicht so ohne weiteres angetastet werden durften. „In jedem Fall", sagte Perry Rhodan nachdenklich, „müssen wir mit größter Vorsicht operieren. Die Spindelwesen sind im Augenblick orientierungslos, sie wissen nicht recht, was sie mit sich selbst anfangen sollen. Aber sie sind nicht unsere Feinde, es sei denn, wir machen sie dazu. Das möchte ich unter allen Umständen verhindern."
    Atlan nickte zustimmend; auch von den anderen Gesprächsteilnehmern kam kein

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