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1690 - Kollektiv der Sieben

Titel: 1690 - Kollektiv der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Backenknochen. Seltsamerweise waren ihre Bewegungen überhaupt nicht weiblich; Reginald Bull hatte seit dem ersten Tag nicht ein einziges Mal beobachten können, daß sich Sechs überhaupt als Geschlechtswesen begriff. Ihre Weiblichkeit schien - bis auf weiteres - lediglich Bestandteil einer Maske zu sein, die keine Verbindung zu Charakter oder Persönlichkeit hatte. Nicht zuletzt aus diesem Grund hatte Reginald Bull auch darauf verzichtet, seinen Charme an dieser Frau zu erproben - selbst einige Jahrhunderte einschlägigen Trainings und praktischer Erfahrung konnten ihm in diesem Fall nichts nutzen. „Erstens!" Ihre Stimme klang ein wenig rauh und herb, eine Stimmlage, die Reginald Bull unter anderen Umständen - und ohne Joara im Hinterkopf! - wahrscheinlich gereizt hätte. „Wir fordern, daß Nummer Sieben auf schnellstem Wege hierhergebracht wird."
    „Ich habe verstanden", antwortete Perry Rhodan knapp. „Was ist mit hierher gemeint?"
    „Dieses Schiff", erwiderte Sechs. Sie blickte Rhodan starr an. „Danach werden wir unsere Gefährten Eins bis Vier abholen."
    „Weitere Forderungen?"
    Sechs mußte nachdenken. Für Entscheidungen, das hatte Reginald Bull sorgfältig beobachtet, brauchte sie erheblich weniger Zeit als ihr Partner. Fünf wirkte grüblerisch, seine Stärke schien im strategischen Denken zu liegen. Sechs hingegen hatte beinahe sofort nach dem Zusammenschluß die Führung an sich gerissen; sie war der Typ des Befehlshabers. Aber bislang waren diese Qualitäten erst in Ansätzen erkennbar. „Keine Tricks!" forderte Nummer Sechs.
    Perry Rhodan nickte langsam. „Ich kann dies nicht allein entscheiden", sagte er dann ruhig. „Ich muß mich beraten und andere Meinungen einholen."
    „Akzeptiert!"
    „Außerdem reicht die Angabe >in unserem Raumschiff< nicht aus. Ich brauche die exakte galaktonautische Position."
    „Abgelehnt!" lautete die prompte Antwort. „Wenigstens ungefähr, um Zeit zu sparen", hakte Rhodan nach.
    An der Antwort ließ sich vielleicht ablesen, in welchem Maß die Spindelwesen auf ihr Ziel fixiert waren, zueinanderzukommen, und wie leicht sie eventuell zu täuschen waren. „Abgelehnt, Information zur Zeit nicht relevant", antwortete Sechs entschieden. „Na ja", murmelte Reginald Bull im Hintergrund. „Für den Kaiser eines Königs war's nur ein kleiner Schritt..."
    Mehr sagte er nicht; dieser versteckte Hinweis mußte genügen. „Ich werde euch zu gegebener Zeit einen Boten schicken", versprach Perry Rhodan. „Noch etwas?"
    „Nein!" Sechs unterbrach die Verbindung und wandte sich zu Reginald Bull um. Ihr Blick war durchdringend. „Keine Äußerungen mehr, deren Sinn uns nicht sofort verständlich ist", sagte sie in befehlendem Tonfall. „Anderenfalls?" Reginald Bulls Temperament ließ es nicht zu, die kecke Frage zu unterdrücken.
    Sechs blickte ihn weiter an. Sie schien die Provokation nicht zu spüren, nur die Frage zu verstehen. „Eliminierung", sagte sie einfach.
    Es klang nicht nach Drohung oder Warnung, es war lediglich eine Information ohne besonderen Stellenwert für die Sprecherin; die Frage nach der gegenwärtigen Tageszeit hätte sie nicht emotionsloser beantworten können.
    Reginald Bull grinste schwach, während sich in seinem Nacken einige rostrote Haare zu sträuben begannen.
     
    3.
     
    „Der Standort ist einigermaßen klar", erläuterte Perry Rhodan. „Der Kaiser eines Königs - damit spielt Bully auf Kaiser Lovely Boscyk an und auf die Doppelbedeutung von Roi als männlicher Vorname und dem französischen Roi gleich König. Das Schiff steht daher irgendwo in der galaktischen Eastside, nicht weit von Boscyks Stern entfernt."
    „Das sind knapp sechstausend Lichtjahre von Sol entfernt", warf Ronald Tekener witzelnd ein. „Ein Kartaninsprung gewissermaßen."
    Das Lächeln der Teilnehmer dieser Konferenz fiel ein wenig schwach aus. Perry Rhodan hatte eine Verbundschaltung herstellen lassen, die alle wichtigen Entscheidungsträger zusammenfaßte.
    Neben Tekener waren auch Michael Rhodan, Atlan, Alaska Saedelaere und Myles Kantor zugeschaltet. „Die kurze Flugstrecke gibt uns immerhin Zeit, Pläne zu machen und Eventualitäten zu beraten", sagte Perry Rhodan. „Die erste Frage liegt auf der Hand: Gehen wir auf den Austausch ein?"
    „Nummer Sieben gegen Bully? Selbstverständlich", antwortete Michael sofort. „Mir scheint die Antwort nicht so selbstverständlich", bemerkte Atlan gelassen. „Wir haben beobachten können, daß die Spindelwesen als

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