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1691 - Das Schöpfungsprogramm

Titel: 1691 - Das Schöpfungsprogramm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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waren geleert und bereit, sich mit neuer Energie zu füllen. Alle Energie tragenden Geräte waren eingeschaltet.
    Hektisch vollzog sich die Kommunikation über die Augen, die Sendefrequenz beschleunigte sich rasant.
    Die KYMRE mit Eins, dem anderen Haluter, den Arkoniden und Blues befindet sich in zwölf Lichtjahren Entfernung. Der Abstand ist groß genug, um ein reibungsloses Funktionieren des Genpools zu gewährleisten.
    Bedenken bestehen keine, daß es bei Wesen nach dem Ebenbild von Spindelwesen zu Komplikationen kommen könnte. Die ursprünglichen Schöpfer der Spindeln müssen diesen Fall vorhergesehen haben.
    Alles ist bereit. Die Energie darf fließen. Wir sind auf der Hut. Den Zapfvorgang kann man weithin orten.
    Eile ist geboten, bevor man uns findet.
    Etwas wie Fieber ergriff sie. Sie konnten es kaum noch erwarten, und ihre Bewegungen wurden zunehmend hektischer.
     
    *
     
    „Die Umkehrung der primären Befehlsfolge hat stattgefunden. Alle Anweisungen erfolgen ab sofort aus dem Beiboot!"
    Eine kurze Bildsequenz zeigte die Kommandozentrale der LAYSSIA. Außer ein paar Robotern mit Spezialauftrag hielt sich keine bewegliche Einheit dort auf. Die Maschinen wachten, sie würden im Fall einer Unterbrechung oder einer erkennbaren Abweichung der Syntrons von dem ihnen vorgegebenen Programm sofort eingreifen und die Anlagen zerstören. Alle Sicherungsanlagen wie etwa Energiekäfige und Schutzschirme waren von Sieben ausgeschaltet worden. Die Syntrons vermochten nicht, sich selbst zu schützen.
    Fünf wandte sich an die Gruppe seiner Gefährten.
    Wir beginnen mit einem Testlauf. Das Programm dazu ist abrufbereit. Sieben, fang an.
    Das Wesen mit der Gestalt eines asketischen Terraners hob einen eiförmigen Gegenstand empor und quetschte ihn zusammen. Offenbar handelte es sich um eine seiner vielen kleinen Erfindungen. Zufrieden tauschte er mit den anderen fünf einen Blick.
    Programm läuft.
    Komplikationen blieben aus. Sie hatten auch keine erwartet. Das Programm spulte sich in vollem Umfang und ohne Unterbrechung ab, und der mit der Kugelzelle gleichgeschaltete .Syntronverbund der LAYSSIA führte die Befehle problemlos aus.
    Erleichterung zeichnete sich in den gewöhnlich harten und verschlossenen Menschengesichtern ab. Sie begannen sich zu bewegen, jeder ging an einen anderen Platz in der Nähe des Transmitters.
    Sie durften keine Zeit verlieren. Sieben wandte sich an einen der Terminals. „Zapfvorgang einleiten. Die LAYSSIA wird gefüllt. Zeitvorgabe dreißig Minuten Standardzeit."
    „Vorgang läuft!" meldete der Syntronverbund. Auf einem Monitor verfolgten sie, wie der Hypertrop des Arkonidenschiffes hochgefahren wurde und der Zapfvorgang von Energie aus dem Hyperraum begann. Draußen im Leerraum bildete sich über die LAYSSIA eine trichterförmige Leuchterscheinung, zunächst dunkelblau und mit einem Durchmesser von etwa fünfzig Metern am oberen Rand und einer Länge des Trichters von zweihundert Metern.
    Die Farbe hellte sich rasch auf, bis der Trichter auf dreifache Länge angewachsen war und eine blau weiße Färbung besaß.
    Diese Energiefackel mitten in der Leere mußte von jedem Schiff wahrgenommen werden, das im Umkreis von ein paar hundert Lichtjahren aus dem Hyperraum kam und routinemäßig die Umgebung prüfte.
    Nervosität machte sich breit. Sie zeigte sich darin, daß es im Gesicht von Sieben zu zucken begann. Die Wangenknochen von Sechs traten vor Anspannung stärker hervor, und Fünf sah aus, als sei er übergangslos von einer den Körper verzehrenden Krankheit befallen worden. Die großen, braunen Augen von Vier waren zu schmalen Schlitzen zusammengezogen. Drei konnte seinen Hang zur Hyperaktion nicht mehr vollständig beherrschen und eilte in der Zentrale der Kugelzelle hin und her. Zwei schließlich blickte sich gehetzt und fahrig um, als wittere er hinter jedem Aufbau und hinter jeder Tür einen Angreifer. „Gravitraf-Speicher zu neun Prozent gefüllt", meldete die Syntronstimme. „Vorläufiger Zeitplan: achtunddreißig Minuten."
    „Das ist zu lang!" rief Sieben. „Ich sagte dreißig Minuten."
    „Tut mir leid, die Betriebstemperatur ist erreicht. Eine weitere Steigerung der Energieaufnahme führt zu einer Zerstörung des Hypertrops und der Energieumwandler in den Gravitrafs."
    Es half alles nichts, sie mußten sich gedulden. Fünf und Sechs entfernten sich und suchten den abgeschirmten Raum mit den Spindeln und den Segmenten auf. Über ein Hologramm wurden sie ständig mit optischen

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