1691 - Vampir-Dschungel
lächerliche Waffe, mit der ich nun hantierte, aber sie war wirkungsvoll.
Die ersten beiden Angreifer erwischte ich mit einem Stich. Ich spießte sie mit der Klinge auf. Sie flatterten wild, dann schleuderte ich sie zu Boden und kümmerte mich um die nächsten Angreifer. Einer von ihnen schwebte zuckend über meinem Kopf. Was er vorhatte, lag auf der Hand, aber ich war schneller.
Die Klinge zischte durch die Luft und spießte das Tier auf. Einen nächsten Angreifer erwischte ich mit der Hand und sah, dass auch Johnny einen tötete. Das Tier war zwischen seine Hände geflogen, die er im richtigen Augenblick zusammenschlug und die Fledermaus so zerquetschte.
Wie viele tanzten noch in unserer Nähe herum?
Ich sah keine mehr. Zwei flatterten weg und nahmen Kurs auf einen Baum, in dessen Geäst sie sich versteckten.
Es war egal. Die meisten hatten wir vernichtet. Platte Körper lagen auf dem Boden wie helle Flecken. Einige zuckten noch, und auf sie trat Johnny mit voller Wut.
Sein Gesicht war rot angelaufen. Er hatte jetzt den Helm abgenommen und nickte mir zu. »Sie hören nicht auf, John. Sie wollen mich. Als wäre ich ihr Todfeind.«
»Kann sein, dass sie so denken.«
»Aber warum?« Er machte nach dieser Frage einen recht hilflosen Eindruck.
Ich kannte die passende Antwort nicht, gab ihm trotzdem eine.
»Kann es sein, dass der Boss dieser Fledermäuse die Familie Conolly mit seinem Hass verfolgt?«
Johnny schluckte. Dann sagte er: »Ja, das kann sein. Das ist durchaus möglich.« Er schüttelte den Kopf. »Aber bitte, John, frag mich nicht nach den Gründen.«
»Klar.« Ich sah mich in der nahen Umgebung um. Es waren keine Angreifer mehr zu sehen. Ich fragte Johnny, ob er weiterhin mit seinem Roller fahren wollte und nicht lieber mit dem Rover.
Er grinste. »Es ist ja nicht mehr weit. Einen zweiten Angriff werden sie wohl kaum wagen, denn jetzt wissen sie, dass ich Hilfe habe.«
»Hast du denn was abbekommen?«
»Nein. Ich trug ja den Helm.«
»Gut.«
Johnny ging zu seinem Roller. Er hob ihn wieder an. Als er den Helm erneut aufsetzte, da wusste ich, dass er wieder vor mir herfahren würde. Ich an seiner Stelle hätte auch so gehandelt.
Wieder stieg ich in den Rover. Es war alles wieder völlig normal. Keine weißen Fledermäuse huschten durch die Luft, aber das hatte nichts zu sagen.
Ich zog die Tür zu und wartete, bis Johnny angefahren war. Bis zur Abbiegung waren es nur ein paar Meter.
Als ich in den Innenspiegel schaute, sah ich einen Bus, der sich der Haltestelle näherte. Zwei junge Mädchen stiegen aus, die beide telefonierten.
Johnny bog nach links in die nächste Straße ein. Komischerweise hatte ich das Gefühl, dass trotz der kurzen Strecke noch etwas passieren konnte. Ich rechnete mit allem. Der Himmel hatte sich mit einer grauen Farbe bezogen, die sich meiner Stimmung anpasste.
Johnny bog um die Ecke.
Ich folgte mit dem Rover.
Alles sah normal aus. Zumindest die nächsten Meter. Die Straße hier kannte ich, weil ich sie schon oft gefahren war. Ich hatte sie in der Regel leer erlebt und das war auch jetzt der Fall.
Genau bis zu dem Moment, als sich aus einer Grundstückseinfahrt ein Wagen löste.
Es war ein dunkler Geländewagen, der förmlich nach vorn schoss, etwas nach links gelenkt wurde, so die Mitte der Straße erreichte, und beschleunigte.
Er hatte einen neuen Kurs eingeschlagen.
Und der führte genau auf Johnny Conolly zu!
***
Innerhalb einer kurzen Zeitspanne hatte sich die Lage völlig verändert.
Plötzlich herrschte Lebensgefahr für Johnny, der eine Schrecksekunde haben musste.
Er bremste nicht.
Ich brüllte seinen Namen, obwohl es keinen Sinn hatte, da er mich nicht hörte. Und doch schien es so, als hätte er mich gehört, denn plötzlich änderte er seine Fahrtrichtung.
Der Mercedes wurde schneller – und nahm den Roller auf die Hörner.
Allerdings einen leeren, denn Johnny hatte das einzig Richtige getan.
Ausweichen hatte er nicht mehr können. So hatte er sich von seinem Roller geworfen, und ich sah ihn noch durch die Luft fliegen, bevor er auf die Fahrbahn prallte.
Suko hatte Johnny einiges an Kampftechniken beigebracht. Dazu gehörte das elegante Abrollen, und das würde er hoffentlich in die Tat umsetzen.
Ich sah es nicht, denn ich hatte genug mit mir und dem Rover zu tun. Wie erwähnt, der Geländewagen hatte den Roller erwischt und ihn über die Straße geschleudert.
Mein Pech war, dass er genau auf den Rover zurutschte. Ich fluchte, wollte
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