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1691 - Vampir-Dschungel

1691 - Vampir-Dschungel

Titel: 1691 - Vampir-Dschungel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hoffte, dass John Sinclair dort schon eingetroffen war …
    ***
    Ich hatte mich beeilt und auch einige Male die Sirene auf das Dach gestellt. Später brauchte ich sie nicht mehr, als ich die Gegend erreichte, in der die Conollys wohnten. Hier gab es keinen Durchgangsverkehr, dementsprechend frei waren die Straßen.
    Den Treffpunkt kannte ich. Die Haltestelle gab es schon ewig, und das galt auch für die Bude, deren Besitzer zwar keine Reichtümer erwerben konnte, aber immer recht gut zu tun hatte, wenn Schüler einstiegen oder Menschen auf den Bus warteten.
    Ich hielt nahe der Haltestelle an und wollte nicht im Rover bleiben. Draußen hatte ich einen besseren Überblick.
    Johnny war noch nicht eingetroffen. Ganz im Gegensatz zu den grauen, kompakten Wolken, die über den Himmel segelten und wie schwere Schiffe wirkten.
    Gab es Regen?
    Ich hoffte nicht. Aber es würde nicht mehr lange dauern, dann wurde es richtig dunkel. Wir hatten keinen Hochsommer mehr. Entsprechend früher brach die Nacht herein.
    Nach dem Aussteigen spürte ich den kühler gewordenen Wind, der mein Gesicht streichelte. In der Nähe standen Bäume. Ihre dicht belaubten Kronen boten für Fledermäuse ideale Verstecke, und so richtete ich mich auf einen heimtückischen Angriff ein, wobei es für sie eigentlich keinen Grund gab.
    Bis zu den Conollys waren es nur ein paar Ecken, die ich umfahren musste. Ich rief sie nicht an, sondern wanderte hin und her.
    Links von mir wuchs eine natürliche Grenze aus Bäumen. Dahinter lag die Nebenstraße, wo einige Reihenhäuser vor zwei Jahren neu gebaut worden waren.
    Ein Bus kam nicht. Dafür erschien aus seiner Bude der Betreiber. Er sah mich, zögerte einen Moment, bevor er sich entschloss, auf mich zuzukommen.
    Seine Haare waren unter eine Strickmütze verschwunden. Auffällig an ihm war der dichte dunkle Bart, der auf der Oberlippe wuchs. Flinke Blicke musterten mich. Dann hörte ich die Frage: »Warten Sie auf den Bus?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Auf wen dann?«
    »Ich habe mich hier mit jemandem verabredet.«
    Er nickte und musterte mich erneut. »Von hier sind Sie aber nicht, oder?«
    »Richtig.«
    Sein Misstrauen blieb. Er befand sich in einer Zwickmühle, das war ihm anzusehen. Möglicherweise hielt er mich für einen Menschen, der gekommen war, um sich in dieser Gegend umzuschauen, damit er sein Wissen an irgendwelche Komplizen weitergeben konnte.
    Um ihn zu beruhigen, holte ich meinen Ausweis hervor und zeigte dem Mann, wen er vor sich hatte.
    »Ach! Polizei?«
    »Richtig.«
    »Ist denn was passiert?«
    »Nein, Mister, ich bin auch nicht dienstlich hier, sondern privat.«
    »Aha.«
    Dennoch fragte ich ihn. »Kann es sein, dass Ihnen in der letzten Zeit etwas Ungewöhnliches aufgefallen ist?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Erst mal allgemein.«
    »Nein, da kann ich Ihnen nicht helfen. Mir ist nichts aufgefallen. Ehrlich nicht. Haben Sie denn an etwas Bestimmtes gedacht?«
    »Ja, ich hatte einige – sagen wir – Vögel im Sinn. Weiße, fahle Gesellen.«
    Es war ein sehr erstaunter Blick, den ich erntete. »Nein, da sagen Sie was …« Er wies nach oben. »Hier sind nur die normalen …« Dann stoppte er mitten im Satz. »He, Sir, Sie haben recht. Da fliegt was komisches herum!«
    Sofort blickte auch ich zum Himmel und hatte soeben noch das Glück, einige dieser Flatterwesen zu sehen, die über die Straße geflogen waren und sich die dichten Baumkronen als Ziel ausgesucht hatten.
    Dann waren sie weg.
    Der Mann mit der Mütze bekam noch größere Augen. »Haben Sie die gemeint?«
    »Ich denke schon.«
    »Nein, die habe ich eben zum ersten Mal gesehen. Was sind das denn für Vögel?«
    Ich winkte ab. »Sagen wir so, Mister. Es sind besondere Tiere, und ich möchte Sie bitten, wieder zurück in Ihren Kiosk zu gehen.«
    »Warum?« Er lachte. »Wird es gefährlich?«
    »Bitte, gehen Sie!« Ich hatte meine Stimme verschärft und auch meinen Blick verändert. Das war ihm schon aufgefallen, und so tat er, was ich ihm geraten hatte.
    Ich ging davon aus, dass auch Johnny nicht mehr weit entfernt war. Wahrscheinlich war er von den Fledermäusen verfolgt worden, die vielleicht an bestimmten Stellen warteten, bis der Verfolgte in Sicht kam.
    Zunächst sah ich Johnny nicht. Dafür rollten zwei Autos vorbei. Ein Bus traf weiterhin nicht ein, dafür hörte ich ein Geräusch, das nur von einem Motorroller stammen konnte.
    Johnny bog einen Moment später in die nicht sehr lange Straße ein. Er fuhr recht zügig, sah

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