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1691 - Vampir-Dschungel

1691 - Vampir-Dschungel

Titel: 1691 - Vampir-Dschungel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mein Winken und stoppte direkt neben mir und dem Rover.
    Er nahm seinen Helm ab, und ich sah, dass er tief durchatmete.
    »Hi, John. Geschafft!«
    »War es so schlimm?«
    »Hm.« Johnny schaute sich erst um, sah nichts und sagte mit halblauter Stimme: »Ich stehe unter ihrer Kontrolle. Sie lassen mich nicht aus den Augen.«
    »Das ist wahr.«
    Johnny staunte mich an, und ich klärte ihn auf.
    »Das ist so, Johnny, denn ich habe sie ebenfalls gesehen.«
    »Wo denn?«
    »Sie sind in die Baumkronen geflogen und beobachten uns wahrscheinlich von dort aus.«
    Er blickte kurz nach oben, sah aber nichts, runzelte die Stirn und meinte dann: »Wenn sie in der Nähe lauern, ist ihr Anführer auch nicht weit.«
    »Kennst du ihn?«
    »Nein, das habe ich dir doch schon bei unserem Telefonat gesagt. Er ist in seinem Wagen sitzen geblieben und hat sich nicht gezeigt. Zu erkennen war er nicht, weil die Scheiben abgedunkelt waren. Schlau gemacht.«
    »Hast du den Wagen auf der Fahrt hierher gesehen?«
    »Habe ich nicht. Ich habe aber Dad angerufen. Jetzt weiß er Bescheid, dass es nicht nur allein um ihn und Mum geht. Eine richtige Erklärung hatte er nicht oder wollte sie nicht geben.«
    Ich fühlte mich hier zwar nicht wie auf dem Präsentierteller stehend, wollte aber nicht länger bleiben als nötig und zusehen, dass wir zu den Conollys kamen.
    »Willst du bei mir einsteigen oder lieber mit dem Roller fahren? Im Wagen bist du sicherer.«
    Johnny winkte ab. »Nein, John, ich fahre mit dem Roller. Es ist ja nur noch ein Katzensprung.«
    »Gut. Dann fahre ich hinter dir her.«
    Es war alles geklärt, es war alles normal, und trotzdem fühlte ich mich nicht wohl in meiner Haut. Sicherlich hockten die Fledermäuse in ihrer Deckung und hielten uns unter Kontrolle.
    Einen dunklen Mercedes, wie er von Johnny beschrieben worden war, bekam ich nicht zu Gesicht. So stieg ich ein.
    Johnny setzte den Helm wieder auf, fand seinen Platz, startete den Roller und fuhr am Kiosk vorbei. Der Besitzer hatte seine Bude verlassen und schaute hinter uns her.
    Wir mussten bis zum Ende der Straße durchfahren und dort nach rechts abbiegen.
    Johnny, der vor mir fuhr, hatte sie noch nicht erreicht, als es geschah.
    Plötzlich waren sie da. Sie hatten sich aus ihren Verstecken gelöst und schwirrten durch die Luft. Aber dabei blieb es nicht, denn wie ausgehungert stürzten sich die Tiere auf den vor mir fahrenden Johnny Conolly …
    ***
    Ich hatte nicht die Zeit, ihre genaue Zahl zu zählen. Ich schätzte sie auf ein Dutzend, und Johnny sah sie erst, als es zu spät war. Da waren sie bereits über ihm. Von oben und von der Seite her griffen sie ihn an. Sie schwirrten vor seinem Gesicht und nahmen ihm die Sicht.
    Ich sah das Schlingern des Rollers, der gegen die Gehsteigkante fuhr und darüber hinweg sprang. Danach fuhr Johnny auf eine Hecke zu, bremste ab, aber nicht genug. Mit dem Vorderrad fuhr er in die Hecke hinein.
    Ich sah ihn zur rechten Seite wegkippen, aber er stützte sich ab, sodass er nicht zu Boden fiel.
    Die weißen Fledermäuse waren da. Johnny hatte Glück, dass ihn der Helm schützte. Die Tiere umschwirrten ihn wie Bienen das Marmeladenglas. Der Roller kippte um, weil Johnny ihn nicht aufgebockt bekam, und ich stoppte den Rover in seiner Höhe.
    Hoffentlich behält er seinen Helm auf, dachte ich.
    Ich warf mich aus dem Fahrzeug und brauchte nur einen langen Schritt, um Johnny zu erreichen und damit auch die Fledermäuse.
    Zum ersten Mal sah ich sie aus der Nähe. Sie waren wirklich etwas Besonderes. Nicht nur von der Farbe ihrer Körper her, sondern auch von der Größe. Diese Fledermäuse kamen in unseren Breiten nicht vor.
    Sie wollten Johnny.
    Er schlug um sich. Er drehte sich auch. Dabei sah er mich, rief meinen Namen, und einen Moment später war ich so dicht bei ihm, dass ich für die hellen Flatterwesen zu einer Gefahr wurde und sie sich deshalb auf mich konzentrierten.
    Sie kamen mir vor wie zuckende kleine Segler, zwischen deren Tüchern man einen Kopf gepresst hatte, der meiner Ansicht nach nur aus einem Maul und kleinen, aber spitzen Zähnen bestand.
    Dieser Anblick war nicht mehr als eine Momentaufnahme, denn jetzt fielen sie über mich her.
    Zu stoppen waren sie nicht. Sie wollten ihre Zähne in meine Haut schlagen und mein Blut trinken.
    Dagegen hatte ich etwas. Die Pistole war mir zu unhandlich und wäre auch nicht angemessen gewesen. Ich hatte mir die Zeit genommen und mein Taschenmesser hervor geholt. Es war eine fast

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