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1691 - Vampir-Dschungel

1691 - Vampir-Dschungel

Titel: 1691 - Vampir-Dschungel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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warten müssten.
    »Stimmt«, sagte ich. »Fragt sich nur wo?«
    »Was meinst du?«
    Ich nickte Bill zu. »Wir können natürlich hier in dem großen Wohnzimmer warten. Ich schlage vor, dass wir uns verteilen. Wäre das in eurem Sinne?«
    Sheila hatte nichts dagegen, ihr Mann auch nicht.
    Wie zur Bestätigung unserer Worte hörten wir Johnnys Stimme durch das Haus hallen. Er rief so laut, dass wir alles verstanden. »Die Fledermäuse sind wieder da!«
    Bill lief aus dem Zimmer. Im Flur rief er: »Und wo hast du sie gesehen?«
    »An meinem Fenster.«
    Auch Sheila und mich hielt nichts mehr im Zimmer. Bill war bei seinem Sohn, wir hielten uns im Eingangsbereich auf und ich trat ans Fenster, um nach draußen zu schauen.
    Im nächsten Augenblick weiteten sich meine Augen, obwohl ich geblendet wurde. Durch das offene Tor war ein Wagen gefahren. Kein kleiner, sondern ein etwas größerer, ein Geländewagen, und der hielt genau auf das Haus zu.
    »Bill!«, rief ich.
    Meine Stimme musste wohl ziemlich scharf geklungen haben, denn er war schnell da.
    »Was ist denn?«
    Ich trat zur Seite, sagte aber nichts, sondern ließ ihn selbst schauen. Viel sah er auch nicht, denn die Scheinwerfer strahlten im Fernlicht und blendeten uns.
    Bill wusste auch so, wer da kam.
    »Das ist er, John. Das ist Brad Ellis …«
    ***
    Uns hatte es wirklich die Sprache verschlagen. Niemand hatte mit einer derartigen Entwicklung rechnen können, und ich fragte mich, wie abgebrüht man sein musste, um so etwas in Szene zu setzen.
    Auch Bill war etwas von der Rolle. Er flüsterte: »John, kannst du mir sagen, was der Typ vorhat?«
    »Keine Ahnung.«
    Er fragte weiter: »Ist der vielleicht lebensmüde?«
    »Das glaube ich nicht. Eher raffiniert. Der weiß genau, was er tut. Verlass dich darauf.«
    Erst jetzt erloschen die Scheinwerfer. Dann verstummte auch das Geräusch des Motors. Danach passierte erst mal nichts. Sekundenlang warteten wir ab und hörten Sheila hinter uns heftig atmen.
    »Ellis ist da!«, flüsterte Bill ihr zu.
    »Was?«
    »Sieh selbst.« Er trat vom Fenster weg und ließ seine Frau schauen.
    Sheila sah, wie Ellis ausstieg, die Tür zuschlug und neben dem Wagen stehen blieb, um auf das Haus zu schauen. Er war recht gut zu erkennen, weil der Schein der Außenleuchte ihn traf.
    »Was hat er denn vor?«, flüsterte Sheila uns zu.
    »Wenn wir das wüssten.« Bill hatte seinen Platz am Fenster verlassen und stand jetzt vor der Tür.
    Ich hatte mir ebenfalls Gedanken gemacht, wie es weitergehen könnte. Dieser Brad Ellis war zunächst auf die Conollys fixiert, und das musste ich ausnutzen.
    »Ich tauche mal ab«, sagte ich.
    »Und dann?«
    Ich winkte Sheila beruhigend zu. »Keine Sorge, ich werde eure Rückendeckung sein.«
    Bill war einverstanden. Er gab mir das durch ein Handzeichen zu verstehen.
    Ich wollte den Vorteil ausnutzen, dass nicht überall im Haus das Licht brannte, und verschwand in dem Flur, der zu Johnnys Zimmer führte. Auf der Hälfte blieb ich stehen. Es war nicht stockfinster, denn Johnny hatte die Tür zu seinem Zimmer nicht geschlossen, sodass Licht in den Flur floss. Auch hatte er etwas gehört und wollte wissen, was passiert war.
    Ich sagte nur: »Er kommt.«
    »Ellis?«
    »Wer sonst?«
    »Und jetzt?«
    »Warten wir ab und verhalten uns zunächst mal ruhig. Alles Weitere wird sich ergeben.«
    »Klar, John.«
    Ich schob mich wieder etwas vor, sodass ich in den Bereich des Eingangs schaute. Es war der Moment, in dem Bill Conolly die Tür öffnete, aber nichts sagte.
    Das überließ er Brad Ellis, und der ließ sich auch nicht lange bitten.
    »Das Finale steht uns bevor, Bill. Das habe ich dir schon gesagt.«
    Der Reporter hatte sich vor der Tür aufgebaut. »Was wollen Sie von uns, Ellis?«
    »Warte doch mal ab. Warum bist du so ungeduldig?«
    Bill ging keinen Schritt zur Seite und stand ihm weiterhin im Weg. »Ich will eine Antwort haben. Und ich will wissen, wo die Fledermäuse sind.«
    »Ach? Vermisst du meine Freunde aus dem Vampir-Dschungel?«
    Bill musste lachen. »Vampir-Dschungel?«
    »Ja, so habe ich ihn genannt. Sind Fledermäuse denn keine Vampire, Bill?«
    »Im Prinzip schon.«
    »Genau, mein Lieber. Sie brauchen Blut, und deshalb sind es Vampire. Sogar ganz besondere Artgenossen, denn sie leben in einem Gebiet, das ich bereist habe. Ich hatte dich eingeladen, Bill, aber du hast mir einen Korb gegeben, und das finde ich nicht schön. Nein, ganz und gar nicht. Man versetzt mich nicht, nicht einen Brad Ellis.

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