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1692 - Das Denkmal

1692 - Das Denkmal

Titel: 1692 - Das Denkmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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tat er etwas Ungewöhnliches. Jedenfalls wirkte das auf uns so.
    Malloch streckte beide Arme aus. Er machte den Eindruck einer Person, die etwas zu sich heranholen wollte, die sicher war, nicht allein zu sein, ihren heimlichen Beobachter jedoch aus der Reserve locken wollte.
    Die Haltung behielt er bei, und dennoch geschah noch etwas anderes. Bisher hatten wir ihn stumm erlebt. Nun hörten wir seine Stimme. Zuerst dachten wir, dass er schreien würde, aber das tat er nicht. Es waren nur Laute, die sich anhörten wie ein leises Schreien. Nachdem wir länger zugehört hatten, kamen wir zu dem Ergebnis, dass er in den Friedhof hinein Worte in einer Sprache rief, die uns unbekannt war. Es konnte durchaus sein, dass es die Sprache der Engel war, die wir zu hören bekamen.
    »Wen ruft er, John?«
    »Keine Ahnung. Die Sprache kenne ich nicht.«
    »Wird sie in der Verdammnis gesprochen?«
    Eine gute Frage, die ich ebenfalls nicht beantworten konnte. Die Sprache konnte auch aus einem Reich stammen, in dem sich die Engel aufhielten.
    Seine Haltung behielt Malloch bei. Aber nicht seine Position. Er drehte jetzt einen Kreis, um in alle Richtungen sprechen zu können. Seine Stimme klang mal laut, dann wieder leiser, aber Worte verstanden wir leider nicht.
    Nachdem er einige Male seine Kreise gedreht hatte, war er damit fertig. Er blieb in der Position stehen, wie wir es vorher erlebt hatten, und seine ausgestreckten Arme sanken langsam nach unten.
    »Hoffentlich fliegt er jetzt nicht weg!«, flüsterte Suko.
    »Das denke ich nicht. Ich glaube eher, dass er mit seiner Aktion etwas hervorlocken wollte, das sich hier auf dem Gelände verborgen hält. Aber frag mich nicht, was es ist.«
    »Sehr schön, Alter. Mir kommt es vor, als wäre er an uns nicht mehr interessiert. Dieser Ort hier scheint für ihn ein besonderer zu sein. Ich denke, wir sollten ihn danach fragen. Was hältst du davon?«
    Lange musste ich nicht nachdenken. »Die Idee ist nicht schlecht. Wenn er sich so abgelenkt hat, wird er wohl kaum einen Angriff gegen uns starten.«
    »Eben.«
    Wir verließen den Schutz der Bäume noch nicht. Malloch stand weiterhin auf dem Hauptweg und schaute dabei über die Gräber mit den verschiedenen Grabsteinen hinweg, als wäre er dabei, ein bestimmtes Ziel zu suchen.
    »Da ändert sich nichts«, meinte Suko.
    »Dann sollten wir starten.«
    Ich ließ meinen Blick an meinem Körper nach unten gleiten.
    Das Kreuz hing jetzt offen vor meiner Brust, ich war gerüstet, nickte Suko zu, und eine Sekunde später verließen wir unsere Deckung …
    ***
    Es war für uns eine günstige Gelegenheit, denn Malloch drehte uns den Rücken zu. Wir gingen so leise wie möglich und hatten auch das Glück, nicht über Kies gehen zu müssen. So waren wir in der Lage, uns leise zu bewegen.
    Schritt für Schritt kamen wir Malloch näher. Wir hörten ihn erneut sprechen. Diesmal klang seine Stimme deutlicher, aber verstehen konnten wir nichts. Es waren Worte, die keiner von uns je gehört hatte. Es musste die Sprache sein, in der sich die Engel unterhielten, denn letztendlich zählte er ja dazu.
    Er drehte sich nicht um.
    So kamen wir immer näher an ihn heran. Zwei Körperlängen von ihm entfernt blieben wir stehen.
    Suko stieß mich an. Ich wusste, was er damit meinte. Er überließ es mir, Malloch anzusprechen.
    Das tat ich auch.
    »Suchst du uns?«, fragte ich mit halblauter Stimme und war gespannt, was geschehen würde …
    ***
    Malloch zuckte heftig zusammen und erstarrte dann. Man konnte den Eindruck bekommen, dass er sich wieder in ein Denkmal verwandelt hatte. Doch diese Haltung blieb nicht. Die Veränderung begann mit einem leisen Schrei. Ihm folgte ein Zucken, das den gesamten Körper durchfuhr, dann wirbelte er auf der Stelle herum.
    Er starrte uns an, wir schauten auf seine Gestalt und stellten fest, dass er sich nicht verändert hatte.
    Noch immer wirkte sein Körper wie versteinert und glatt poliert. Wir sahen das Gesicht, wir sahen auch die Augen, die so kalt waren, aber den Vergleich mit denen eines Matthias nicht aushielten, denn in ihm hatte sich das Urböse versammelt.
    Ich wollte die Überraschung ausnutzen und sagte: »Ich habe dir eine Frage gestellt. Suchst du uns?«
    »Nein!«
    Mit dieser Antwort hatten wir nicht gerechnet. Schließlich war er zu uns gekommen, um uns zu vernichten, und jetzt mussten wir hören, dass er mit uns nichts mehr zu tun haben wollte. Das war in der Tat schwer zu begreifen.
    »Weshalb bist du hier? Ich meine,

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