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1692 - Das Denkmal

1692 - Das Denkmal

Titel: 1692 - Das Denkmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Job? Es sind zehn Jahre vergangen. Ihr habt dazugelernt.«
    »Du nicht?«, hielt ich ihm vor. »Denn du hast ihn in ein Denkmal verwandelt, das für alle Zeiten verschwinden sollte. Leider ist das nicht geschehen. Demnach bist du auch kein Mensch, dem alles gelingt.«
    Raniel winkte ab. »Ich bin kein Mensch, John, das weißt du. Ich bin Engel und Mensch zugleich. Mein Plan hätte sich auch für alle Zeiten erfüllt und …«
    Suko unterbrach ihn. »Und warum ist das nicht passiert?«
    Die Hände des Engels krampften sich zusammen. »Es hat sich viel getan«, sagte er. »Es sind neue Konstellationen entstanden, und es hat sich ein neuer Feind daraus entwickelt. Wisst ihr, worauf ich hinaus will?«
    »Meinst du damit Matthias?«
    »Genau ihn. Er ist zu einem großen Machtfaktor geworden. Über seine Kraft will ich nicht unbedingt sprechen, die sollte euch ja bekannt sein. Ich möchte nicht sagen, dass er unbesiegbar ist, aber es kommt dem schon sehr nahe. Er hat sich auf Mallochs Seite gestellt. Für ihn ist er so etwas wie ein Bruder im Geiste, denn Malloch hat nicht immer auf der verkehrten Seite gestanden. Er war Mitglied im neunten Chor der Engel, was ihm allerdings zu wenig war. Er wollte mehr Macht und hat sich mit den Mächten der Dunkelheit verbündet. Ich konnte ihn damals stoppen, doch dann kam Matthias und hat ihn befreit.«
    »Dann akzeptierst du die Macht des Matthias?«, fragte ich.
    »Das muss ich leider.«
    »Das hört sich an, als wäre er dir über.«
    Raniel sagte nichts. Ich hatte einen wunden Punkt bei ihm getroffen. Dann gab er eine Antwort, die leicht verlegen und wie ein Kompromiss klang.
    »Es ist jedenfalls nicht leicht, ihn zu besiegen.«
    »Traust du es dir zu?«
    Meine Frage hatte ihn in die Enge getrieben. Aber ich erhielt eine Antwort. Sie klang diplomatisch.
    »Ich habe noch nicht direkt gegen ihn gekämpft und möchte es auch nach Möglichkeit vermeiden.«
    Für mich war Schluss. Ich wollte nicht näher auf dieses Thema eingehen. Aber mir lag eine andere Frage auf dem Herzen. »Weshalb bist du eigentlich zu uns gekommen?«
    »Weil ich euch trotz allem helfen will.«
    »Na, das hört sich gut an. Wir hören.«
    Raniel nickte. »Ich habe mich auf Mallochs Spur gesetzt, ich konnte ihn verfolgen und ich weiß jetzt, wo er sich aufhält. Auf einem Friedhof.«
    »Hier in London?«, fragte Suko.
    »Ja.«
    »Was will er da?«
    Raniel lächelte. »Ich weiß es nicht genau. Aber er scheint auf etwas oder auf jemanden zu warten. Den Ort hat er sich bestimmt nicht zufällig ausgesucht. Ich kann mir vorstellen, dass der Friedhof ein idealer Treffpunkt ist.«
    »Wen könnte er dort treffen?«
    Raniel wusste mehr, das spürten wir. Und dann sagte er auch schon: »Ich habe ihn beobachtet, und ich habe Matthias dort gesehen.«
    Das war keine gute Nachricht. Über meinen Rücken rieselte etwas Kaltes. Auch Suko schaute leicht betreten. Beide warteten wir darauf, was uns Raniel noch sagen würde. Was wir dann hörten, klang gar nicht so übel.
    »Matthias hat ihn allein gelassen. Er ist verschwunden. Wohin, kann ich nicht sagen, aber Malloch blieb auf dem Gelände zurück. Irgendetwas muss ihn dort halten.«
    »Wartet er auf uns?«, fragte ich.
    Der Gerechte nickte. »Wahrscheinlich.«
    Ich fragte weiter. »Kam er dir schwach vor?«
    »Er war anders.«
    »Warum hast du ihn dann nicht angegriffen und für alle Zeiten vernichtet?«
    »Weil das eine Aufgabe ist, die ich euch überlassen werde. Ich habe euch einmal geholfen. Mich würde er nicht angreifen. Von euch wollte er etwas. Er hat es nicht geschafft. Bevor er es ein weiteres Mal versucht, müsst ihr ihm zuvorkommen.«
    »Reicht die Zeit aus?«
    »Ihr solltet euch beeilen.«
    »Und was ist mit Matthias? Werden wir auf ihn treffen?«
    Raniel schaute mich an. Über sein Gesicht huschte plötzlich ein Lächeln. »Ich denke und ich hoffe nicht. Malloch muss sich allein durchsetzten. Er kann sich nicht nur immer auf andere verlassen. Er hält sich nicht grundlos auf dem Friedhof auf. Ich glaube, dass er den Ort aufgesucht hat, um auf euch zu warten.«
    Ich nickte. »Okay, das habe ich verstanden. Und wir werden dort sein.«
    »So sollte es auch sein.«
    »Und wo müssen wir hin?«
    Raniel sagte es uns.
    Den Friedhof kannten wir nicht. Es war ein altes Gelände, auf dem nur noch wenige Beerdigungen stattfanden. Wer sich dort zur letzten Ruhe betten lassen wollte, musste dafür recht viel bezahlen.
    Raniel drehte sich um und öffnete die Tür.
    »Dann

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