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1692 - Syntron-Alarm

Titel: 1692 - Syntron-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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warnte und appellierte an mich. Doch diesmal war das völlig überflüssig.
    Alle unsere bekannten Maßstäbe versagten bei unseren vierzehn Berserkern. Wir konnten Erfolg haben, aber auch eine Enttäuschung erleben, gegen die der bisherige durch die Vierzehn angerichtete Schaden geringfügig war. „Im Prinzip bin ich einverstanden", teilte ich also dem Smiler mit. „Aber ich möchte noch eine Sicherung eingebaut haben."
    Er kniff die Augen zusammen und sah mich abwartend an. „Und?"
     
    *
     
    Meine „Sicherung" für den Fall, daß die Spindelwesen wider Erwarten aus dem Humanidrom entkommen konnten, war zur Hälfte das Ergebnis einiger Überlegungen, mit denen ich mich seit längerem herumplagte und die den Verräter in meiner Mannschaft betrafen. Ich hatte gewisse Dinge eingeleitet und auch schon Fallen gestellt, aber der – oder die – Gesuchte hatte sie entweder durchschaut oder gehörte nicht zu dem Personenkreis an Bord der ATLANTIS, den ich bisher in Betracht gezogen hatte.
    Sollte es dazu kommen, daß mein Plan zur Erfüllung kam, dann würde sich diesbezüglich automatisch eine Situation ergeben, in der sich der Verräter entlarven mußte.
    Ich verlangte von Tekener, daß rechtzeitig vor dem 20. Oktober die gezielte Falschinformation in die Speicher des Humanidroms eingegeben wurde, daß sämtliche Daten über das Versteck der restlichen fünf Spindeln und das Geheimnis des
     
    21.
     
    Spindelsatzes auf Arkon Iverwahrt würden. Tek würde wissen, wie und mit wem er das bewerkstelligte. Es würde schwer sein, aber es war zu machen. Sollten die Spindelwesen uns wieder das Nachsehen geben, dann gab es für sie nur ein einziges nächstes Ziel: Arkon Iund den dortigen Hauptsyntron.
    Was dann geschehen sollte, nachdem sie dort aufgetaucht waren, machte ich Tek nur in groben Zügen klar. Er brauchte die Einzelheiten noch nicht zu erfahren, sondern mußte nur wissen, worum es mir ging.
    Als ich schwieg, grinste er anerkennend. „Du bist und bleibst ein Schlitzohr, Atlan", sagte er. „Ich bin einverstanden. Die Spindelwesen werden, falls sie die Falle entdecken oder ihr erst später entgehen, auf jeden Fall zum Hauptsyntron vorstoßen und ihn datenmäßig ausrauben - denn wir werden sie nicht daran hindern. Sie werden die falschen Informationen also mit hundertprozentiger Sicherheit finden."
    Ich nickte erleichtert. „Genauso stelle ich es mir vor."
    Fast kam ich mir vor wie in alten USO-Zeiten. Es machte Spaß, mit dem Smiler zusammenzuarbeiten, wir verstanden uns blind. „Ich werde sofort beginnen, ein Team zusammenzustellen, Detailpläne zu erarbeiten und durchrechnen zu lassen", verkündete er und trank aus. „Dann werde ich dir spätestens morgen mittag einen Zwischenbericht ..."
    Er verstummte plötzlich. Beim Sprechen hatte er sich umgesehen, als ob er schon hier und jetzt nach fähigen Menschen suche, die er gleich mitnehmen und einspannen konnte. „Was hast du denn?" erkundigte ich mich, auch zum Gehen bereit. „Homer", sagte er verwundert. „Den habe ich hier überhaupt noch nie gesehen. Und dann noch mit... Gucky?"
    Ich sah in die Richtung, in die er dezent mit dem Daumen zeigte. Im Flackerlicht schwer erkennbar, saßen Homer G. Adams und der Ilt tatsächlich in einem vergleichsweise ruhigen Winkel der Bar und prosteten sich gerade zu, als Gucky mich ebenfalls erblickte.
    Der Kleine drehte sich schnell um und lenkte Homers Aufmerksamkeit in eine andere Richtung. Ich ahnte etwas und zog Tek mit mir fort.
    Auf seine Fragen konnte ich Ronald leider keine Antwort geben. Meine eigene Neugier war ebenfalls groß, aber ich wußte, daß ich nicht lange mit ihr würde leben müssen.
    Und zwei Stunden später, ich hatte mich auf die ATLANTIS abstrahlen lassen, einige Zeit in der Zentrale verbracht und gerade erst meine Privaträume aufgesucht, erschien der Ilt, um Bericht zu erstatten.
    So jedenfalls nannte er das, was er dann von sich gab.
     
    *
     
    „Ich habe ihn nicht beschwatzt",' verbesserte Gucky mich entrüstet, „sondern überzeugt." Er seufzte, warf theatralisch die Ärmchen in die Luft und raufte sich das Fell auf dem Kopf. „Homer hat mich so unterstützt, wie man es von alten Freunden erwarten sollte. Ich sehe aber, daß sich der wahre Freund wieder einmal erst dann zeigt, wenn man ihn wirklich braucht - oder nur seinen Rat."
    Natürlich war das auf mich gemünzt. Ich unterdrückte ein Schmunzeln, ließ einen Servo-Roboter kommen und neue Getränke bringen. Gucky wartete nicht, bis

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