1693 - Vierzehn Berserker
mir eine Falle stellen?"
Die Syntroniken bestätigten seine Vermutung. Das Datenpaket enthielt nur etwa die erste Hälfte der Geschichte Lyndaras und ihrer Truppe. „Viel ist über die Geschichte nicht bekannt", wandte Atlan sich wieder an Fünf. „Ich messe ihr keine Bedeutung bei."
„Wir müssen alles darüber erfahren", beharrte der Stratege und Sprecher. „Die Angelegenheit ist für uns von großer Bedeutung. Wir müssen die Ertruser selbst sprechen und in Augenschein nehmen. Wo befinden sie sich jetzt? Wo steckt diese Lyndara?"
„Sie leben alle nicht mehr", erwiderte Atlan wahrheitsgemäß. „Sie wurden ins Medocenter Mimas gebracht, wo sie alle starben. Glaub mir, die Geschichte hat keine Bedeutung."
Auf Lyndaras Schicksal geht er bewußt nicht ein, überlegte Cidem Kassiopeia. Er will die Bande nicht aufregen. „Ich beurteile die Dinge anders", widersprach Fünf ohne jede Gefühlsregung. „Außerdem bin ich zu der Überzeugung gekommen, daß du uns nur hinhalten willst. Du hast uns zugesichert, daß wir alle erforderlichen Informationen bekommen. Du wärst gut beraten, wenn du uns nicht länger hinhältst."
„Es sind noch ein paar Dinge mit der Regierung von Terra abzuklären", sagte Altan. „Wir stehen zur Zeit im Asteroidengürtel, und ich warte auf eine Nachricht von Perry Rhodan."
„Du kannst auf seine Nachricht verzichten!" behauptete Fünf. „Bring uns umgehend nach Mimas. Nach meiner Beurteilung müssen im dortigen Medocenter die Kranken- und Erlebnisberichte der Ertruser vorliegen. Es ist unumgänglich, daß wir sie .einsehen."
„Ihr müßt diesen Plan zurückstellen", versetzte der Arkonide. „Wir haben bereits Vorbereitungen getroffen, euch ins Forschungszentrum Titan zu schaffen. Dort werdet ihr führende Wissenschaftler treffen, die an eurer Entstehung mitgewirkt haben. Und vor allem erwartet euch Perry Rhodan selbst dort. Ihr wißt sicher, daß er der Leiter der Coma-Expedition war. Von diesen kompetenten Personen könnt ihr Antworten auf viele eurer Fragen erwarten."
Fünf verzog wie immer keine Miene. Aber der Informationsaustausch zwischen allen Spindelwesen stieg erneut schlagartig an. Cidem Kassiopeia deutete das als hektische Reaktion.
Sie schienen sich zu beraten. Wahrscheinlich ging es um die Frage, ob sie mit Atlans Vorschlag einverstanden sein sollten oder nicht.
Es lag eine knisternde Spannung in der Luft. Der TNT-Reporterin lief es heiß über den Rücken, als Fünf wieder sprach. „Nimm dies zur Kenntnis, Arkonide", sagte er barsch. „Wir geben dir noch sechs Stunden Zeit. Dann sind wir entweder im Forschungszentrum Titan oder im Medocenter Mimas.
Andernfalls werden wir mit Aktionen beginnen, die dir wenig gefallen werden."
Fünf wartete keine Antwort ab. Er unterbrach die Verbindung von sich aus. „Das war schon fast eine massive Drohung", meinte Cidem Kassiopeia. „Können sie sich wieder selbständig machen?"
„Ich will es nicht hoffen", sagte Atlan. „Aber ausschließen kann ich es nicht. Diese Burschen sind nicht unverwundbar. Notfalls gehe ich mit aller Gewalt gegen sie vor."
„Was Perry Rhodan vermutlich nicht passen wird, oder?"
Der Arkonide nickte nur. „Mir fehlen ein paar Glieder in der Kette der Ereignisse", sagte Cidem. „Was ist geschehen, seit du Arkon verlassen hast? Du hast vorhin ein Gespräch mit Perry Rhodan erwähnt. Wenn ich einen guten Bericht liefern soll, muß ich alles wissen."
„Ich habe am 31. Oktober Arkon Imit den vierzehn Spindelwesen an Bord verlassen", sagte Atlan bereitwillig. „Ich habe vor dem Start ein längeres Hyperkom-Gespräch mit Perry Rhodan geführt. Darin berichtete ich von meinem Coup und kündigte meine Absicht an, mit den Vierzehn ins Solsystem zu kommen. Der alte Terraner hat mir zu meinem Erfolg gratuliert. „ „Das kann ich verstehen. Was geschah weiter?"
„Ich habe ihm mit aller Deutlichkeit gesagt, daß dieser Erfolg nur meinem harten Durchgreifen zu verdanken sei. Ich habe ihm auch gesagt, daß ich notfalls mit der Gewalt aller Waffen gegen die Burschen vorgehen werde, wenn sie sich wieder wie Berserker verhalten.
Er ist einfach zu gutmütig, der liebe Perry."
„Was sagte er darauf?"
„Er verlangte von mir, daß ich auf lange Sicht planen sollte. Darunter versteht er Kooperation mit den Spindelwesen. Das ist ein Traum, denn die sehen nur ihre Ziele. Sie sind absolut egoistisch. Sie lenken nur dann ein, wenn sie einen Vorteil für sich erkennen."
„Du hast sie damit geködert, daß
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