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1697 - Aibons Echsenfalle

1697 - Aibons Echsenfalle

Titel: 1697 - Aibons Echsenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schieben.
    Ihr war nichts Menschliches fremd, doch die Geräusche, die jetzt wieder an ihre Ohren klangen, die waren ihr neu.
    Sie versuchte es erneut. »Sir, kann ich Ihnen helfen?«
    Diesmal hörte sie nichts. Es blieb still. Aber sie war nicht froh darüber, denn die Stille konnte auch etwas Schlimmes bedeuten. Da huschten Vorstellungen durch ihren Kopf, die ihr schon Angst machten.
    Ihr Plan stand fest. Sie dufte nicht mehr länger warten. Sie musste nachschauen, was passiert war, und so gab sich Lena einen Ruck und ging auf die Kabinentür zu. Ihre Hand zitterte, als sie den Knauf umfasste. Aber ein Zurück gab es für sie nicht. Sie wollte auch nicht mehr fragen und zog die Tür auf.
    Sie schrak leicht zusammen und wunderte sich über das Bild, das sich ihren erstaunten Augen bot.
    Der Kunde kniete und drehte ihr dabei den Rücken zu. Normal war das nicht, aber auch nicht besonders schlimm, bis sie sich den Kopf näher anschaute. Von ihm sah sie nur die Rückseite, und die kam ihr irgendwie anders vor.
    Der Gedanke war kaum in ihr aufgekeimt, da fuhr der Kunde in die Höhe und drehte sich mit einer schnellen Bewegung um. Er starrte Lena an, sie starrte zurück.
    Was sie sah, war grauenhaft und unerklärlich.
    Der Kopf des Mannes war nicht mehr normal. An seiner Stelle wuchs auf dem Hals ein graugrüner Echsenschädel. Oder etwas Ähnliches. So genau erkannte sie das nicht, denn jetzt erfasste sie das Grauen wie eine gewaltige Woge. Es sorgte dafür, dass sie zurückwich, und dann hörte sie einen gellenden Schrei, wobei ihr nicht mal bewusst wurde, dass sie selbst ihn ausgestoßen hatte.
    Es wurde dunkel vor ihren Augen, und noch in derselben Sekunde brach sie zusammen …
    ***
    Ferne Stimmen. Männer und Frauen sprachen. Ihr Gehör schien von einer Nebelwand umgeben zu sein. Alles war anders geworden, und dann schlug ihr jemand leicht gegen die Wangen. Man rief ihren Namen, und man wollte, dass sie die Augen öffnete.
    Das tat Lena auch. Zuerst sah sie etwas Helles. Wenig später wurde ihr klar, dass sie ins Licht der Lampen schaute, die unter der Decke befestigt waren.
    Dann tauchten Gesichter auf. Sie sah ihre Kollegin und auch den Abteilungsleiter. Beide knieten und schauten sie an. Die Kollegin hielt ihr eine offene Flasche unter die Nase. Aus ihr stieg etwas hervor, das scharf roch und bis hoch in ihre Nasenhöhlen drang. Es sorgte aber auch dafür, dass sie wieder klar im Kopf wurde.
    Nicht nur die Kollegin und der Abteilungsleiter hielten sich in ihrer Nähe auf. Es gab noch andere Menschen. Das waren Kunden, die ihre Schreie gehört haben mussten.
    Lena stöhnte auf. Es ging ihr tatsächlich etwas besser, und der Abteilungsleiter fragte sofort: »Was ist passiert?«
    »Hören Sie auf. Ich will mich erst mal setzen.«
    »Warten Sie, ich helfe Ihnen.«
    Das ließ Lena dos Santos auch mit sich geschehen. Sie setzte sich hin und musste erst den schweren Schwindel loswerden, der sie erfasst hatte.
    Einige Male atmete sie scharf durch. Ja, es ging ihr wieder besser, und auch die Erinnerungen kehrten zurück. Nur waren sie alles andere als angenehmen.
    Ein schreckliches Erlebnis lag hinter ihr, und sie wusste, dass sie sich nichts eingebildet hatte. Was sie gesehen hatte, das hatte sie gesehen, daran gab es nichts zu rütteln.
    Aber würde man ihr glauben?
    Eigentlich hätte sie das Erlebte lieber für sich behalten, doch sie wusste auch, dass es nicht möglich war. Das Erlebte war so einschneidend gewesen, dass sie es loswerden musste, sonst wäre sie noch daran erstickt.
    Im Sitzen sah sie sich um. Besonders lange schaute sie nach links. Dort befand sich die Kabine, deren Tür wieder geschlossen war. Von dem Kerl mit dem Reptiliengesicht war nichts mehr zu sehen. Er war verschwunden, geflüchtet, aber andere Mitarbeiter oder Kunden mussten ihn doch gesehen haben!
    Keiner der Umstehenden machte diesen Eindruck. Die Leute sahen alle normal aus.
    Ihr Chef hieß Dave Coplin. Er war knapp dreißig Jahre alt und ein Karrieretyp. Er wollte seine Abteilung stets in Ordnung halten. Negative Vorfälle hasste er.
    »Sind Sie wieder okay?«
    »Fast, Mr Coplin.«
    »Können Sie denn reden und Fragen beantworten?«
    »Mal sehen.«
    »Also.« Er räusperte sich und lockerte den Knoten seiner Krawatte. »Was ist passiert? Es muss doch einen Grund gegeben haben, dass Sie hier zusammengebrochen sind.«
    »Ja, den gab es auch.«
    »Und welchen?«
    Lena hätte jetzt locker eine Antwort geben können. Sie setzte bereits dazu

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