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1697 - Aibons Echsenfalle

1697 - Aibons Echsenfalle

Titel: 1697 - Aibons Echsenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Stelle, die im Halbdunkel lag. Langsam trat sie auf die Lichtung und breitete die Arme aus.
    »Willkommen im Paradies, Freunde«, sagte der Rote Ryan …
    ***
    Nach allem, was geschehen war, tat es richtig gut, diese Worte zu hören. Als hätten wir uns erst gestern gesehen, stand der Rote Ryan vor uns und lächelte. Er sah aus wie immer. Seine Kleidung war herbstlich bunt. Nur bestand sie nicht aus Blättern, sondern aus feinem Leder. Er nickte uns zu und streckte uns die Hände entgegen.
    Wir fassten sie beide an und vergaßen auch nicht, uns für unsere Rettung zu bedanken.
    Er winkte ab. »Nicht so, Freunde. Ich möchte mich bei euch bedanken.«
    »Warum das?«, fragte ich.
    »Weil ihr mir die Chance gegeben habt, an Guywano heranzukommen. Durch euch ist er aus seinem Versteck oder seiner Höhle hervorgelockt worden. Er wollte einen großen Sieg feiern und hat sich übernommen. So ist aus dem Sieg eine Niederlage geworden.«
    »So kann man es auch sehen«, sagte ich. »Aber was ist mit ihm? Suko hielt ihn fest, als plötzlich der Orkan losbrach und du über uns gekommen bist. Aber jetzt …«
    »Befindet er sich in sicherem Gewahrsam.«
    »Dann hast du ihn dir geholt?«
    »Ja, das habe ich!« Plötzlich verschwand die Freundlichkeit aus seiner Stimme. »Ich habe ihn geholt, und zwar für immer und für alle Zeiten.«
    Es waren Worte, die mich nachdenklich machten. Deshalb antwortete ich auch nicht sofort. Suko kam mir zuvor. »Was ist denn mit ihm?«
    »Er ist in der Nähe.«
    »Dann können wir ihn sehen?«
    Der Rote Ryan nickte. »Ihr sollt ihn sogar sehen, und ihr sollt erleben, wie ein bestimmtes Kapitel Aibons abgeschlossen wird.«
    »Was heißt das genau?«
    Der Rote Ryan lächelte nur, bevor er sich umdrehte und wegging. »Kommt bitte mit.«
    Wir schauten uns kurz an, hoben die Schultern und folgten der Aufforderung. Wohin wir gingen, war nicht zu erkennen, denn es gab keinen normalen Weg oder Pfad. Der Rote Ryan führte uns einfach in den dunklen Wald hinein.
    Zahlreiche Blüten wuchsen auf Sträuchern und Büschen. Die Luft war erfüllt mit einem leicht süßlichen Geruch. Von irgendwoher drang ein leises Klingeln an unsere Ohren. Es waren die Glocken der märchenhaften Wesen, die hier ihre Heimat gefunden hatten, und auch diese Musik kam mir wie eine Begrüßung vor.
    Der Wald blieb auch weiterhin recht dicht, aber schon wenig später entdeckten wir ein helles Schimmern vor uns. Wieder erreichten wir eine Lichtung. Ein grünes Licht breitete sich darüber aus. Aber die Lichtung war nicht leer, sie beherbergte eine Gestalt, die der Mittelpunkt war und einfach nicht übersehen werden konnte.
    Es war Guywano.
    Mir stockte der Atem, als ich ihn sah, denn er war zu einem Gefangenen geworden …
    ***
    Man hatte ihn an ein Kreuz gebunden. Nicht das, was man aus dem christlichen Raum her kennt. Er hing an einem Andreaskreuz. Es bestand aus zwei gleichlangen Holzstücken, die jeweils eine Diagonale bildeten und sich in der Mitte trafen.
    Und so diagonal war auch Guywano an das Kreuz gebunden worden. Die Arme hielt er gespreizt. Das Gleiche galt für die Beine.
    Das Kreuz lag nicht auf dem Boden. Man hatte es an einem dicken Baumstamm befestigt, und es stand dort wie ein Mahnmal.
    Der Rote Ryan hatte nichts gesagt und uns erst mal schauen lassen. Nach einer Weile fragte er: »Was sagt ihr dazu?«
    Ich fragte zurück. »Ist das deine Abrechnung mit Guywano?«
    »Nicht ganz. Nur ein Teil davon.«
    »Und weiter?«
    Er nickte uns zu und sagte: »Ich habe mir gedacht, dass ihr dabei sein sollt, wenn er vergeht. Danach sorge ich dafür, dass ihr wieder in eure Welt zurückkehren könnt.«
    Wir hatten ihn verstanden. Er wollte es also für alle Mal erledigen. Ich konnte es ihm nicht verübeln. Guywano war sein Todfeind. Er hatte immer versucht, die Herrschaft über das gesamte Land erlangen, und dabei war ihm jedes Mittel recht gewesen.
    Was sollte ich dazu sagen? Ich hob die Schultern und meinte: »Es ist allein deine Sache. Du musst wissen, was du tust. Hast du denn schon einen Plan?«
    »Ja«, erwiderte der Rote Ryan mit fester Stimme. »Es soll nichts mehr von ihm zurückbleiben, abgesehen von einer bösen Erinnerung. Deshalb werde ich ihn verbrennen.«
    Ich zuckte zusammen, als ich das hörte, denn das erinnerte mich an die Hexenverbrennungen in einer düsteren Zeit, und das war nicht eben mein Fall.
    »Du bist dagegen – oder?«
    »Nein, im Prinzip nicht. Es kommen nur Erinnerungen hoch.«
    Der Rote Ryan legte

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