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1697 - Aibons Echsenfalle

1697 - Aibons Echsenfalle

Titel: 1697 - Aibons Echsenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mir eine Hand auf die Schulter. »Das kann ich gut nachvollziehen, John. Auch wenn Guywano aussieht wie ein Mensch, er ist es nicht wirklich. In seinen Adern fließt ein böses Blut, denn auch unter den Druiden gab es nicht nur nette Wesen. Er ist einer der Schlimmsten gewesen.«
    Suko flüsterte mir zu: »Es ist sein Feld, John. Er muss entscheiden, was er tut.«
    »Schon gut«, sagte ich.
    Der Rote Ryan schlug vor, dass ich mich entfernen sollte, aber das wollte ich auch nicht.
    »Nein, ich bleibe!«
    »Das ist gut.« Er entfernte sich von uns. Wohin er ging, sahen wir nicht. Wir blieben auch weiterhin die einzigen Zuschauer in dieser Umgebung.
    Zuerst fiel uns das Flackern auf. Wenig später sahen wir den Roten Ryan.
    Er hielt eine Fackel in der Hand. In der oberen Hälfte kroch gelbrotes Feuer über die Spitze hinweg.
    Mit festen Schritten ging er auf den Gefesselten zu. In einer bestimmten Entfernung hielt er an. Jetzt musste er nur die Fackel ausstrecken, um Guywano zu erreichen.
    Der mächtige Druide schrie nicht, als ihn das Feuer erfasste. Noch mal strich der Rote Ryan mit der Fackel über den Körper hinweg, dann trat er zurück und gab uns den Blick auf Guywano frei.
    Kein Schrei wehte uns entgegen. Wir hörten nicht einen Laut. Guywano verbrannte lautlos. Es war ihm nicht anzumerken, ob er Schmerzen empfand, aber etwas war schon anders als bei einem normalen Menschen. Als die Flammen die Kleidung zu Asche verbrannt hatten und nun in die Haut eindrangen, nahm diese eine andere Farbe an. Sie wurde grün und grau, und was aus den Brandwunden quoll und zu Boden tropfte, war dick und zähflüssig.
    Jetzt sahen wir es genau.
    Guywano verbrannte nicht, er schmolz zusammen. Sein Gesicht schien sich zu einer Wachsfratze zu verzerren, die Arme schmolzen weg, die Beine verkürzten sich ebenfalls. Mitleid kam mir nicht in den Sinn, denn ich wusste, wie grausam er gewesen war.
    Seine Reste tropften als heißer grüner Schleim zu Boden und blieb dort liegen.
    Der Rote Ryan drehte sich um. Er stand so, dass er uns und den vergehenden Guywano anschauen konnte. Dann holte er seine Flöte hervor, führte sie an die Lippen und blies eine Melodie.
    Es war das Totenlied für einen mächtigen Dämon. Wobei ich nicht verhindern konnte, dass mir ein Schauer über den Rücken lief. Letztendlich aber konnten auch wir froh sein, dass es ihn nicht mehr gab, und damit war wieder einmal ein altes Kapitel abgeschlossen.
    Die letzten Töne der Melodie verklangen. Der Rote Ryan ließ die Flöte sinken. Er lächelte, als er uns ansprach.
    »Ab jetzt ist Aibon wieder das, was es sein soll und einmal war. Ein echtes Paradies …«
    Wir konnten ihm beim besten Willen nicht widersprechen …
    ENDE

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