1697 - An Bord der STYX
Technik vertraut zu machen. Von diesem Augenblick an übten sie die Kontrolle über fast die Hälfte des Schiffes aus.
Doch Moira ging immer noch nicht auf sie ein. Ein Schlag erschütterte das Steuer-Zentrum und warf die Spindelwesen zu Boden. Sie vermochten sich nicht mehr zu rühren. Eine fürchterliche Gravitation preßte sie zu Boden. Moira erschien. Sie trat aus einem Energieblitz und schleuderte ihnen Hohngelächter entgegen. Gleichzeitig materialisierte ein Holoschirm, der die derzeitigen Koordinaten der STYX anzeigte. „Ihr Wichte", tönte sie mit gleichmäßiger Stimme und einem Hauch von Anteilnahme. „Habt ihr wirklich geglaubt, ihr könnt die STYX erobern? Alles, was ihr erreicht habt, geschah mit meiner Unterstützung und meinem Einverständnis. Ihr habt Zutritt zum Zentrum erhalten, ohne es zu erkennen. Ich habe euch das alles erlaubt, damit ihr merkt, daß es nirgendwo ein Spindel gibt. Ich bin weder eine Diebin noch eine Gegnerin. Wer so etwas denkt, tut mir unrecht. Meine Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit euch ist keine Taktik. Ich habe euch an Bord meines Schiffes gebracht, um euch an euer Ziel zu bringen. Ihr braucht keine Bedenkzeit, das sehe ich euch an. Ihr könnt euch sofort entscheiden." Der fürchterliche Andruck wich von ihnen; sie erhoben sich und rotteten sich zusammen. Moira griff zum wiederholten Mal an eines der Geräte, die sie am Körper trug. Ein schwarzer Vorhang senkte sich auf die Spindelwesen herab und blieb dicht über ihren Köpfen hängen. „Mein erstes Flugziel ist Planet Achtzehn, die Monochrom-Welt.
Damit komme ich euren Wünschen entgegen. Wir legen diese Strecke in relativ kurzer Zeit zurück."
Die Spindelwesen verständigten sich mit einem einzigen Blick. „Wir sind einverstanden und zur Zusammenarbeit mit dir bereit", sagte Fünf. „Wir stellen ab sofort alle Tätigkeiten ein, die sich gegen dich richten."
„Gut. Glaubt ihr mir, daß sich keine Spindel in meinem Schiff befindet?"
„Wir glauben dir. Du hast nichts mit dem Verschwinden der Spindel von Planet Achtzehn zu tun."
„Ich sehe, mit euch kann man reden. Unterstellt euch meinem Kommando, und ihr erhaltet von mir perfekte Unterstützung bei der Suche nach dieser Spindel." Darauf gab Fünf nur zögernd Antwort.
Alaska Saedelaere als stummer Beobachter an seinem Holoschirm dachte sich seinen Teil. Nie würden diese Wesen sich Moiras Kommando unterordnen. Er beobachtete, wie die Automaten der STYX eingriffen und alle Zerstörungen beseitigten. Moira stellte die Sektionen in ihrer alten Form wieder her, und die Spindelwesen kehrten auf direktem Weg in ihre Unterkunft zurück. Diese wurde auf das doppelte Volumen vergrößert und erstreckte sich ab sofort über drei Etagen. „Verstehst du jetzt?" meldete sich die Söldnerin bei dem Terraner. „Du hast es vermutet, und jetzt weißt du es. Die Vierzehn können mir und dem Schiff nichts anhaben." Es war das letzte Mal auf diesem Flug zur Großen Leere, daß sie mit ihm sprach. Es war auch der letzte Tag, an dem sie die Kommunikation zwischen ihm und den Zwillingen unterband. Von nun an tauschten sie ihre Gedanken und Erfahrungen aus. Meist über Holo, in Einzelfällen bei gegenseitigen Besuchen.
Alaska bemerkte immer mehr, wie lebhaft und fröhlich Mila und Nadja sein konnten, wenn man sie als gleichwertig betrachtete und mit ihren Makken akzeptierte. Der ehemalige Maskenträger, sonst eher ein verschlossener Charakter, merkte auch, wie sehr er im Kontakt mit den Zwillingen richtiggehend aufblühte
3.
Aus dem Nichts heraus entstand das Abbild eines Planeten im Holo. Gleichzeitig bildete sich in Flugrichtung so etwas wie ein energetischer Tunnel aus, ein Effekt, der Alaska an den Zapfkegel erinnerte, wie er beim Abzapfen von Energie aus dem Hyperraum mittels des Hypertrop-Zapfers entstand. Die STYX vollführte einen Sprung auf den einzigen Planeten seiner Sonne zu, und gleichzeitig rutschte der Fußboden unter dem Terraner weg. Saedelaere klammerte sich an der Lehne des Sessels fest. Seine Augen weiteten sich vor Erstaunen. Einen Augenblick lang glaubte er an einen erneuten Eingriff der Spindelwesen. Er wandte den Kopf und starrte auf einen kleinen Monitor an der linken Seite des Terminals. Die Vierzehn hielten sich im größten ihrer Räume auf.
Sie kommunizierten stumm und reglos und kümmerten sich nicht um die Vorgänge im Schiff und außerhalb. Es sah nicht aus, als spürten sie die durchschlagenden Andruckkräfte oder hätten etwas mit
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