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1699 - Nachricht von Taurec

Titel: 1699 - Nachricht von Taurec Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Großen Leere ins Universum hatte vorstoßen wollen. Jetzt mußte er sich fragen, ob sie tatsächlich schon damals als „Feind Nummer eins gegolten hatte oder ob sie sich diesen zweifelhaften Ruhm erst später erworben hatte. Unter den neuen Aspekten waren ihre Anschuldigungen gegen Quidor jedenfalls mit Vorsicht zu genießen. Das Geheimnis insgesamt wurde durch die neuen Entwicklungen nicht kleiner. Rhodan hätte vieles darum gegeben, mit den Theans vorurteilsfrei über die Vergangenheit reden zu können. Ihnen Fragen nach Moira zu stellen und nach Quidor. Aber sie waren nicht zu überzeugen, ihre Angst war zu groß - wovor auch immer. Moiras Erscheinen an der Großen Leere mußte sie vollkommen aus dem Gleichgewicht gebracht haben. Was war so schrecklich, daß es ihren Verstand lahmte und jedes Argument verpuffen ließ? Was war damals, vor zwei Millionen Jahren, tatsächlich geschehen? Und welche Rolle hatte Moira dabei gespielt? Die Theans besaßen vielleicht wirklich eine noch unbekannte Waffe. Ein Tag Aufschub, das war nicht viel. Doch daß die Theans ihn überhaupt gewährt hatten, das konnte bedeuten, daß auch sie Angst davor hatten, den Ultimaten Schlagabtausch zu wagen. Vielleicht hatten sie die Mittel, die BASIS zu besiegen.
    Wahrscheinlich war es nicht, aber man mußte es einkalkulieren. Vielleicht waren sie tatsächlich dazu entschlossen, ihre Gish-Vatachh-Flotten so lange gegen die vermeintlichen Feinde zu werfen, bis dieser Raumsektor zu einem gigantischen Friedhof geworden war. „Das werde ich niemals zulassen", murmelte Rhodan, während er blicklos das Programm auf der Monitorwand verfolgte. „Das würde ich auch nie von dir glauben", flüsterte es von links. Perry drehte erschrocken den Kopf und sah in Claudias wie immer große, aber erstmals verweinte Turtelaugen. Sie hockte neben ihm und sah ihn scheu an. Er drehte den Kopf zurück, schloß seine Augen und bat darum, daß er schon schlafe und träume. Und dann ein Schluchzen. Eine Hand legte sich auf seinen linken Arm. „Ich weiß es ja", heulte die Ennox. „Ich weiß, daß du weißt, daß es mit uns Ennox ... na, eben so ist. Anders als bei euch. Daß wir eigentlich nie zusammenkommen können. Aber du mußt mir eines glauben, Perry, nämlich daß meine Gefühle für dich ... immer echt waren."
    „Wenn es damit getan ist", sagte Rhodan und sah sie an, „dann glaube ich es. Wirklich, Claudia. Du hast Schlimmes erlebt, oder?" Sie schniefte, nickte zehn- oder mehrmal heftig und weinte ein langes „Jaaaaa..."
    „Ist ja gut", hörte Perry sich sagen und fragte sich gleichzeitig nach seinem Verstand, als er ihr über die Schultern streichelte. „Ist ja schon gut." Er riß sich zusammen. „Aber ich erlebe momentan auch Schlimmes und ..."
    „Diese Gish", weinte sie, „waren ganz, ganz, ganz furchtbar, Perry. Sie sind so eklig, und diese Vatachh ... 0 nein, ich kann es gar nicht aussprechen ..."
    „Dann laß es", seufzte Rhodan. Wo war er hier? Im Zirkus? Claudia hatte ihm einmal eine kabarettreife Szene geliefert, aber das reichte auch. Für immer. Er richtete sich auf und sah ihr in die verheulten, rotgeränderten Augen. „Claudia, ich lade dich zum Essen ins schickste Lokal von ganz Terrania ein, wenn du mich jetzt bitte in Ruhe weiter nachdenken läßt. Ist das ein Wort?" Sie blickte ihn an, schmachtend,.maßlos übertrieben, aber irgendwie auch wirklich verzweifelt. „Es wird kein Wiedersehen mehr geben, mein Prinz."
    „Aber natürlich." Perry konnte nicht anders, er strich ihr zärtlich über die Wangen. „Selbstverständlich werden wir ..."
    „Nein!" Sie sprang auf und stieß seine Hand zurück. „Keiner von deinen Freunden mag mich. Allen gehe ich auf die Nerven. Das muß irgendwie mit meinem Namen zusammenhängen. Mit mir würdest du niemals glücklich werden, Perry - also vergiß mich. Ich gehe jetzt in den nächsten Hangar und von dort aus direkt ins Wasser."
    „In den Weltraum", korrigierte er sie. Sie drehte sich, schon fast am Ausgang, erstaunt zu ihm um. „Was? Ich dachte, alle eure unglücklichen Frauen gingen immer ins Wasser?"
    „Hat Bully dir nicht nur die alten Schlager aus seiner Jugendzeit vorgespielt, sondern auch Kopien der furchtbaren Filme von damals? Claudia, man geht heute nicht mehr ins Wasser."
    „Na gut", seufzte sie. „Dann eben in den Weltraum." Und damit war sie verschwunden. Perry Rhodan schüttelte nur den Kopf und wunderte sich kurz darüber, daß manche Ennox so verschwenderisch mit ihrer

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