1699 - Nachricht von Taurec
Fähigkeit des Kurzen Wegs umgingen. Zehn „Sprünge", maximal zwölf, hatten sie, bevor sie zu ihrer Heimatwelt zum „Auftanken" zurückkehren mußten. Dorthin, wo sie als energetische Kugelgebilde geboren wurden und ihre Kindheit und Jugend verbrachten. Ab dem fünfzigsten Lebensjahr begann dann ihre zweite Entwicklungsphase, und sie verließen ihre Heimat. Außerhalb.
Mysterys konnten sie nur in feststofflicher, humanoider Körperform existieren: so wie alle Ennox eben, die den Galaktikern, den Arcpana und unzähligen anderen Völkern im Universum begegnet waren. Dabei sammelten sie ihre Erfahrungen und tobten sich aus. Claudia würde eines Tages, wenn sie etwa 220 Jahre alt war, für immer nach Mystery zurückkehren und dort bis zu ihrem Lebensende am Modell des Universums arbeiten. Sie würde sich dann auch vermehren. Ennox, die sich im eigentlichen, energetischen Zustand Veego nannten, waren eingeschlechtlich. Claudias Dauerflirt mit Perry war von vorneherein nichts anderes als ein Spiel von ihr gewesen, eine Spinnerei, ein Spleen. Was sollte es?
Er hatte jetzt andere Sorgen. Hamiller-Tube „Sir? Darf ich Sie noch einmal stören, Sir?" Rhodan nickte matt. „Natürlich, Payne."
„Werden wir umkehren. Sir?"
„Ich weiß es nicht, Payne. Es hängt nicht nur von uns ab."
„Aber wenn die Theans stur bleiben? Und das werden sie, alle Wahrscheinlichkeit spricht dafür."
„Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, Hamiller."
„Ja", sagte die Stimme des Syntrons langsam. Eine Weile war es wieder still. Dann fragte die Tube: „Sir?" Rhodan stand auf, nahm sich etwas zu trinken und warf einen schicksalsergebenen Blick zur Decke hinauf. „Was denn noch, Payne?"
„Ich bin ... traurig, Sir." Rhodan antwortete nicht.
Plötzlich hatte er eine Gänsehaut. Etwas Kaltes schien ihm das Rückgrat hinunterzulaufen. „Ich werde sterben, nicht wahr?„sagte die Hamiller-Tube. „Denn bald werde ich nicht mehr gebraucht."
„Hamiller, das ist Unsinn!" rief Rhodan erzürnt. „Hör auf damit!"
„Ich weiß es. Perry. Und ich bin sehr traurig.
3.
Die Suche nach Moira Eine Stunde vor Ablauf des Ultimatums war Perry Rhodan längst wieder in der Zentrale der BASIS. Homer G. Adams war weiterhin dort, und auch Atlan hatte sich von der ATLANTIS hinüberstrahlen lassen. Der Arkonide wußte sein Schiff bei Aktet Pfest in guten Händen - auch und vor allem im befürchteten Kampfeinsatz. Wie so oft in ähnlichen Situationen, standen die Ansichten der beiden alten Weggefährten konträr zueinander. Atlan forderte eine Demonstration massiver Stärke, um die Theans zu demoralisieren. Er glaubte nicht an eine „Wunderwaffe" der Wächter und war davon überzeugt, daß sie gesprächiger werden würden, wenn die galaktischen Schiffe ihnen nur genug eingeheizt hätten. „Wenn sie sehen, daß sie gegen uns chancenlos sind", sagte er, „werden sie einlenken und verhandeln." Perry Rhodan schüttelte den Kopf. „Nur der Haß würde größer werden, nicht die Einsicht in die Notwendigkeiten der Vernunft.
Außerdem sollten wir uns davor hüten, die Feuerkraft der Gish-Vatachh zu unterschätzen. Einige hundert Schiffe sind für die BASIS kein Problem, aber gegen diese Übermacht könnten wir schneller den kürzeren ziehen, als du denkst. Eine kluge Taktik mit Punktangriffen und gut geführten Verbänden, und wir sind in den gleichen Schwierigkeiten wie bei der ersten Expedition.
Hast du das schon vergessen?"
„Eine kluge Taktik und der Einsatz aller Möglichkeiten unsererseits", erwiderte der Arkonide ausweichend, „und dieser Raumsektor gehört uns."
Rhodans Kopf fuhr herum. Eben hatte er sich mit einer Information über beginnende Verschiebungen bei den Gish-Vatachh beschäftigt. Jetzt starrte er den Freund an und brauchte Sekunden, bis er Worte fand. „Das ist nicht dein Ernst, Atlan", stieß er hervor. „Dieser Raumsektor gehört uns eben nicht! Wir haben hier nichts zu suchen außer ..."
„Außer dem, was uns alle vernichten kann", sagte der Arkonide hart. „Ich meine damit nicht die Theans und ihre Hilfsvölker."
„Du bist unbelehrbar", warf Rhodan ihm vor. „Vielleicht bin ich das, ja. Aber ich habe damit bisher sehr gut und lange gelebt."
„Die Theans melden sich", verkündete die Hamiller-Tube. Nichts an ihrem Klang verriet, in welch desolater Stimmung sie sich Perry Rhodan noch vor wenigen Stunden mitgeteilt hatte. „In Ordnung", sagte Perry. „Wir hören. Bitte die Holos." In der nächsten
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