1699 - Nachricht von Taurec
kehren dann hierher zurück und berichten über das, was sie gesehen oder nicht gesehen haben."
„Dein Wort in Philips Ohr", seufzte der Arkonide. „Was ist mit meinem Ohr?" fragte es aus dem Nichts heraus, fast bevor Philips Gestalt sich aus dem Nichts schälte. Er schüttelte den Strohkopf, wie um Wasser aus seinem Gehörgang zu schleudern. „Da war doch etwas, wozu ihr uns wieder einmal braucht?"
*
Die Verhandlungen mit Philip waren zwar viel weniger ernst als die mit den Theans, aber dafür um so langwieriger. Der Ennox verlor kein Wort über die Sampler-Planeten und deren Handikap für seine Artgenossen und ihre Fähigkeit, den Kurzen Weg zu gehen. Doch er brachte immer wieder die schlechten Erfahrungen ins Spiel, die seine Leute mit den Spindelwesen gemacht hatten. Auch Moira war ihm alles andere als geheuer.
Schließlich und endlich ergab er sich in sein Schicksal und willigte ein, mit einigen anderen Ennox die Sampler-Planeten Stück für Stück nach der STYX abzusuchen. Bevor er verschwand, sah er Rhodan aus zusammengekniffenen Augen an und fragte mit zentnerschwer bedeutungsvoller Stimme: „Du weißt nicht, wo Claudia abgeblieben ist, oder?"
„Nein", antwortete Perry. „Sie wollte ins Wasser gehen - vielmehr in den Weltraum." Und zu seiner Überraschung erwiderte Philip völlig ernst: „Ich will nicht hoffen, daß sie das wegen dir getan hat, mein Freund. Denn das würde eine ernste Belastung unserer Beziehung bedeuten." Damit verschwand er - per Kurzen Weg. „Was sollte das nun wieder?" erkundigte sich Atlan. „Weiß der Teufel", sagte Rhodan bissig und verließ die Zentrale. Der Hanse-Chef blickte ihm kopfschüttelnd nach. „Den bemüht er jetzt schon zum zweitenmal", meinte er trocken. „Aber ob der uns hilft... ?"
Gucky hatte sich nicht lange bitten lassen. Er hatte zugehört, was Atlan ihm vorzuschlagen hatte, und aus zwei Gründen sofort zugestimmt. Erstens brannte er schon lange darauf, seinen etwas angekratzten Ruf als „Retter des Universums" wieder einmal aufzupolieren, und zweitens hatte Atlan ihn schlicht und einfach damit erpreßt, allen Expeditionsteilnehmern - und ganz besonders Reginald Bull - von seinem Reinfall zu erzählen, als er von einem „Kontaktmann" den angeblich existierenden Planeten der letzten Ilts kaufen wollte. Dieser Kontaktmann war in Wirklichkeit ein mentalstabilisierter, gewieiter Handelsagent und Vertrauter des Springer-Patriarchen Haitabu gewesen, der sich über Gucky an seinem Erzrivalen Homer G. Adams für ein gewisses, schon längere Zeit zurückliegendes Geschäft mit einem Freudenhaus-Planeten rächen wollte - und konnte.
Denn Adams, vielmehr die Kosmische Hanse, hatte Guckys Geschäft finanzieren müssen. Selbst ein „Retter des Universums" besaß nicht soviel Kapital, um derlei finanzielle Aktionen zu tätigen.
Und so hatte Gucky in den zurückliegenden sechs Tagen eine fieberhafte Tätigkeit entwickelt.
Immer wieder war er von der ATLANTIS aus fortteleportiert und zurückgekehrt, um sich neu auszurüsten. Niemand außer dem Arkoniden und wenigen Eingeweihten der ATLANTISMannschaft wußte, was da vor sich ging und was der Ilt wohin transportierte. Jetzt schrieb man den 15. August, und die von den Theans gewährten zehn Tage waren verstrichen, ohne daß Perry Rhodan einen Erfolg vorzuweisen gehabt hätte. Fast pünktlich auf die Minute meldeten sich die Wächter der Endlosen Grenze wieder. Ihre Holos entstanden in mittlerweile gewohnter Weise vor Rhodan, Atlan, Adams und den inzwischen ebenfalls anwesenden Michael Rhodan, Ronald Tekener und Reginaid Bull. Die Flotten der Gish-Vatachh hatten sich während der letzten Tage mehrmals umformiert. Es war kein System darin zu erkennen gewesen, keine Taktik oder Strategie.
Rhodan war dadurch allerdings eher beunruhigt als optimistisch. „Die Frist ist verstrichen", sagte Vastaff, der wieder als Sprecher der Theans füngierte. Auch jetzt zeigte sich keiner der anderen vier Richter. „Wir warten auf eine Erklärung von euch." Rhodan hatte sich schon seine Worte zurechtgelegt, um eine weitere Frist zu erwirken. Die auf den Ennox ruhenden Hoffnungen hatten sich nicht erfüllt. Philip war erst vor wenigen Stunden vom letzten seiner Ausflüge zurückgekehrt - und somit von Mystery - und hatte eingestehen müssen, daß er und seine Artgenossen zwar definitiv alle Sampler besucht und so gut wie möglich nach der STYX erkundet hatten, aber leider ohne den geringsten Erfolg. Sie hatten keine Spur
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