1699 - Nachricht von Taurec
Erfüllung schenkte, nach der sie sich immer gesehnt hatte. „Was meinst du denn, warum sie immer so aufgekratzt und geschwätzig war?" hatte Philip gefragt. „Weil sie wußte, daß ihre Zeit zu Ende geht und sie noch etwas bewegen wollte.
Die Lebensphase, die ihr die Aktivphase nennt. Warum hat sie sich dazu überwunden, bei den Gish-Vatachh zu spionieren? Oh, die Geschichte mit dem Gish mußt du vergessen, sie war so schlimm gar nicht. Claudia war nur verzweifelt, weil sie nicht einfach so abtreten wollte, ohne dir noch einmal einen echten großen Gefallen zu tun. Sie kehrt hie wieder zurück, Perry. Sie wird künftig in energetischer Form auf Mystery an der Vervollkommnung des Universumsmodells arbeiten."
Perry Rhodan hatte nichts darauf gesagt, auch wenn Philip vielleicht ein Zeichen der Erleichterung von ihm erwartet hatte. Er war sich keiner Schuld bewußt gewesen. Philip hatte sein Schweigen aber anscheinend als Trauer gewertet, denn in einem Anflug von alter Verschlagenheit und mit verschwörerischer Gestik hatte er ihm schließlich zugeflüstert: „Also, Claudia ist für dich gestorben, leider. Klar, daß du auf sie gestanden hast, wir Ennox sehen ja nie so alt aus, wie wir wirklich sind. Ich kenne da aber eine andere scharfe Granate, sie heißt Linda und ist..." Das war dann doch zuviel gewesen, auch wenn Philip sich mit seiner Alberei vielleicht wieder nur für Augenblicke aus der Angst stehlen wollte. Jetzt erschien Moira. Die Gespräche erstarben. Moira kam durch eine über drei Meter große Öffnung, die sich übergangslos unter der fast überall rund fünf Meter hohen Decke gebildet hatte. Zahlreiche Gegenstände an Bord der STYX bestanden aus Formenergie und ließen sich je nach Belieben von Moira verändern. So hatte sie etwa die Unterkünfte für die Galaktiker und Spindelwesen ohne großen Aufwand einfach maßgeschneidert.
Voltago veränderte sich nicht. Er stand neben Perry Rhodan und sah der Söldnerin entgegen, bis die mächtige, wie immer in ihre mattschwarze Kombination gekleidete Gestalt drei Meter vor ihnen stehenblieb und wie zur Demonstration ihrer Kraft die Muskelstränge am ganzen Leib schwellen und springen ließ. „Ich freue mich, dich wieder auf der STYX begrüßen zu dürfen, Perry Rhodan", sagte sie zu dem Terraner. Dann wandte sie leicht den Kopf und nickte dem Kyberklon zu. „Das gleiche gilt für dich, Voltago, obwohl wir beide heute zum erstenmal das Vergnügen der direkten Begegnung haben."
„Ich bin ebenso erfreut", antwortete der Klon mit gestelzten Worten, die absolut nicht in die Szene zu passen schienen. Rhodan wartete noch immer darauf, daß er sich einkapselte, erstarrte, wegdrehte oder irgend etwas anderes in der Richtung tat. Aber nichts dergleichen geschah. Statt dessen glaubte der Terraner, in Voltagos Augen das Fieber weiter steigen zu sehen. Seine Blicke schienen Moira förmlich aufsaugen zu wollen, und die Söldnerin sah es. „Was ich von dir wissen möchte, Voltago .sagte sie mit hintergründigem Lächeln, „ist, ob du die Spindeln, die du geborgen hast, auch den jeweiligen Sampler-Planeten zuordnen kannst. Laß es mich besser formulieren: Könntest du sagen, welches der aus den Spindeln und Segmenten entstandenen Wesen von welcher Welt stammt?"
Rhodan sah seinen Begleiter an, dann wieder Moira und schließlich Alaska und die Zwillinge, die wie verloren dabeistanden und ebenfalls gebannt auf die Antwort des Kyberklons warteten. Doch Voltago kam nicht dazu, eine zu geben, denn in diesem Moment begannen sich die Ereignisse, die langsam, aber sicher diesem Kulminationspunkt zugestrebt waren, rasch zu überschlagen.
Das Spindelwesen brach wie ein elementares Ereignis in die kleine Runde herein, platzte wie eine Naturgewalt durch die immer noch existierende Wandöffnung in den Raum und blieb unmittelbar, vor Voltago stehen. Der Kyberklon reagierte in keiner Weise. Er nahm weder eine Abwehrhaltung ein, noch zeigte er sich überrascht. Er sah das Wesen nur an, und dieses erwiderte den Blick sehr lange und - auf eine Perry Rhodan mittlerweile hinlänglich bekannte Art! Es war Fünf. Männlich, breit und untersetzt, mit dunkelgrauen Locken und ebenso grauem Gesicht. Fünf wirkte auf den unbefangenen Betrachter immer kränklich und schwach. Doch wer diesem Schein traute, war sehr schlecht beraten. Keines der Spindelwesen war schwach. Sie besaßen alle vierzehn die körperliche „Kompaktkonstitution" eines Oxtorners. Fünfs manchmal immer noch schleppende
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