Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1699 - Nachricht von Taurec

Titel: 1699 - Nachricht von Taurec Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Bewegungen täuschten gewaltig. Er hatte seine anfängliche Lethargie längst abgebaut und war zum Strategen der Vierzehn geworden. Alle ihre großen Coups waren von ihm genial geplant und eingefädelt worden.
    Und jetzt stand er mit seinen fast zwei Metern Körpergröße vor Voltago und hielt mit ihm den Blickkontakt, der Perry Rhodan von den Wesen her so gut bekannt war. Sie brauchten keine Worte, um sich untereinander zu verständigen. Sie kommunizierten mit den Augen, eventuell noch unterstützt durch Gesten. Sie taten es so, wie es jetzt Fünf und Voltago taten. Perry Rhodan hatte das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Alaska Saedelaere stieß einen heiseren Schrei aus. Er begriff es im gleichen Moment, und auch Mila und Nadja zeigten durch ihre entsetzten Gesichter, daß sie die Wahrheit ahnten. Rhodan hatte in den letzten Tagen und Wochen an vieles gedacht. Er hatte sich, als immer wieder die schwarze Traumgestalt durch seinen Kopf spukte, die verrücktesten Gedanken über Voltago gemacht. Aber das hier hätte er niemals auch nur zu denken gewagt. Fünf sprach das aus, was der Terraner noch immer nicht glauben wollte. Er sagte es zwar zu Voltago, aber nicht für ihn, sondern für die anderen Anwesenden - wobei es die Frage war, ob Moira nicht seit langem die Wahrheit gekannt hatte. „Du", sagte Fünf zu dem Kyberklon, der Perry Rhodan vom Kosmokraten Taurec zum „Geschenk" gemacht worden war, „bist zwar nicht der Koordinator, aber dennoch brauchen wir dich. Du bist einer von uns." Das war der endgültige Schock für Perry Rhodan. Voltago, der ewig Geheimnisvolle, der Diener Gesils an Taurecs Hof, im Jahr 1173 NGZ schließlich als Taurecs Abschiedsgeschenk zu Rhodan gekommen, als noch niemand in der Galaxis überhaupt etwas von der Existenz der Spindeln und der Sampler-Planeten an der Großen Leere geahnt hatte - er war eines von ihnen, aus Spindel und Spindelsegment entstanden! Aber nein, sagte sich Perry. Es war unmöglich. Voltago war vollkommen anders als die Vierzehn, selbst wenn man den inzwischen nicht mehr existenten Spindel-Haluter dazurechnete, die ehemalige Nummer Eins. Der Schock war heilsam gewesen. Perry Rhodan bemühte sich nicht darum, alles verstehen zu wollen, aber er hatte plötzlich das Gefühl, von einer Zentnerlast befreit worden zu sein. Viele dunkle Geheimnisse hatten sich viel zu schnell verdichtet und um ihn herum aufgebaut, ganz zu schweigen von den psychischen Belastungen durch die lange Reise und die von der Hamiller-Tube implizierten Selbstvorwürfe. Etwas war mit Voltago vorgegangen. Vielleicht hatte der Klon es geahnt, daß jetzt und hier das Geheimnis um seine Herkunft geklärt werden würde. Vielleicht hatte er schon Dinge gewußt, die erst jetzt ausgesprochen wurden. Perry Rhodan konnte nach wie vor nicht daran glauben, daß der Klon ein Spindelwesen wie die anderen war - aber ganz gleich, was er darstellte: Voltagos Geheimnis würde sich hier und jetzt aufklären, und damit würde der alptraumhafte Schleier zerreißen, der wie ein dunkles Tuch auf Perrys Bewußtsein lag und möglicherweise nichts anderes war als der Ausdruck einer geistigen Affinität zu einem Wesen, das ihm fremder war als alles, was er in seinem bisherigen Leben kennengelernt hatte. Bevor er eine Frage formulieren konnte, drehte sich der Kyberklon zu ihm um und erklärte: „Ich weiß jetzt um meine Herkunft. Ich wußte vorher, daß sich die Schleier lüften würden. Jetzt gibt es keine Mauern um meine Erinnerung mehr, jetzt hat sich der Kreis geschlossen, der damals begann, schon in den Jahren vor dem Sturz eures Tyrannen ..." Und während er sprach, begann Voltagos Gesicht zu zerfließen und sich neu zu formen. Bekannte Züge bildeten sich, ein kantiges Antlitz mit gelben Raubtieraugen, Sommersprossen und kurzen, rostroten Haaren. Rhodan sah in seiner Phantasie den dazugehörenden Körper: etwas über 1,80 Meter groß und von menschlicher Gestalt. Schlank, durchtrainiert und zäh, fast schon hager; knochig und dennoch geschmeidig. Gekleidet in eine seltsame Kombination aus lauter winzigen, rechteckigen Plättchen, silbrig bis stahlblau und ungeheuer geschmeidig. „Taurec", sagte Alaska Saedelaere, während Moira nur zusah, wieder mit abwartend verschränkten Armen, anscheinend über die Maßen belustigt. Und Voltago begann mit Taurecs Stimme und Taurecs Gestik zu berichten. Von einer Zeit, die noch gar nicht so lange zurücklag, dem Terraner aber vorkam wie tiefste Vergangenheit, in

Weitere Kostenlose Bücher