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1699 - Nachricht von Taurec

Titel: 1699 - Nachricht von Taurec Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aber war jetzt vor allen weiteren Schritten, das fehlende Spindelsegment zu finden. Denn ohne dieses, das war nicht schwer vorauszusagen, konnte die Spindel nicht dazu angeregt werden, ihr Geheimnis preiszugeben. Seine Nachforschungen führten den verbannten Kosmokraten schließlich in die Große Leere, und dort fand er den Dunkelplaneten Charon, von dem er inzwischen annehmen mußte, daß sich irgendwo auf ihm verborgen die fehlenden Segmente aller 21 Spindeln befanden.
    Er hatte Teile der in der Spindel gespeicherten Informationen für sich lesbar machen können und auf diese Weise erfahren, daß es in der Großen Leere diesen Planeten mit den fehlenden Segmenten gab. Nur war Charon nicht so einfach zu betreten, selbst für ihn mit seiner Kosmokratentechnik nicht.
    Denn dort hatte sich etwas niedergelassen, das selbst Taurec nur schwer einzuschätzen vermochte.
    Es war fast unmöglich, sich an es heranzutasten, an sein flunderförmiges Raumschiff, an das Fremde selbst. Aber Taurec tat es und erkannte, daß der Wächter des Planeten ihm in der Entfaltung seiner ganzen Macht ebenbürtig sein konnte. Er stellte beeindruckt fest, daß dieses eine Wesen in dem Flunderschiff fremdartiger war als das meiste, was er bisher in diesem Universum kennengelernt hatte. Er hätte es auf einen Kampf ankommen lassen können. Er wäre wahrscheinlich der Sieger geblieben, doch es sich so einfach zu machen, das hätte nicht seiner Mentalität entsprochen. Also dachte er sich eine List aus, um das fremde Wesen, nämlich Moira, vom Dunkelplaneten fortzulocken. Der Name war ihm damals natürlich noch nicht bekannt; erst jetzt konnte Voltago ihn für Taurec verwenden und damit die anderen Begriffe ersetzen, die Taurec vorher für die Wächterin gebraucht hatte. Er hatte sich durch das künstliche Dunkelfeld zur Oberfläche abstrahlen lassen, bevor er seinen Plan entWikkelte, und dieses phantastische Raumschiff, die STYX, lange beobachtet und mit seinen Mitteln erforscht, solange der einzige Passagier es nicht bemerken konnte. Einmal hatte er Moira zu Gesicht bekommen, ohne daß sie ihrerseits etwas von seiner Anwesenheit bemerkt haben konnte. Ihren Namen hatte er damals natürlich nicht gekannt. Er hatte sie lange studiert, dieses Wesen mit der titanenhaften Gestalt und der faszinierenden Haarpracht, die aus der Rückseite des Helms quoll. Und nach seinen langen geduldigen Beobachtungen war Taurec zu dem Schluß gekommen, daß es von Moiras Art in diesem Bereich des Universums nur ein einziges Exemplar geben konnte. Zumindest die STYX wie keine ähnlichen Besatzungsmitglieder auf. Moira war auf jeden Fall eine Einzelgängerin. Wenn es andere von ihrer Art gab, dann mußten sie ebensolche Einzelgänger sein - und sich bei einem unverhofften Zusammentreffen eigentlich viel zu sagen haben. Taurec war an Bord der SYZZEL zurückgekehrt und hatte sein Raumschiff in etwa einem Lichttag Entfernung von Charon in eine Position gebracht, die auf einer Linie zu einer roten Riesensonne und ihrem etwa erdmondgroßen Trabanten lag.
    Das entsprechende System, noch einmal rund 1,5 Millionen Lichtjahre entfernt in der Großen Leere gelegen, war von ihm entdeckt und erkundet worden. Hier in der sternenlosen Leere war es so verloren und fehlplaziert wie Charon, aber es existierte. Und Taurec hatte gute Gründe dafür gehabt, es für seine Zwecke zu gebrauchen. Anderthalb Millionen Lichtjahre bis nach Charon - das waren auch anderthalb Millionen Jahre, die ein Funksignal bis zu dem Dunkelplaneten benötigt hätte. Und Moira mußte davon ausgehen, daß das Normal-Bildfunksignal, das sie kurz nach Taurecs Entfernung von Charon erhielt, 1,5 Millionen Jahre unterwegs gewesen war. Daß sie gar nicht anders konnte, als nach dem Empfang auf dieses Alter und die entsprechende Entfernung seiner Quelle zu schließen, dafür hatte der Kosmokrat schon gesorgt.
    Was Moira zu sehen bekam, war von schlechtester Qualität, fast bis zur Unkenntlichkeit verzerrt.
    Der Ton blieb für sie vollkommen unverständlich und konnte auch mit allen ihren technischen Mitteln nicht rekonstruiert werden. Taurec hatte alles in allem die Intensität des Signals so perfekt „dosiert", daß Moira niemals auf den Gedanken hätte kommen können, es wäre tatsächlich nur einen einzigen Tag zu ihr unterwegs gewesen. Was sie auf ihren Bildschirmen sah, mußte für sie in anderthalb Millionen Lichtjahren Entfernung liegen. Und sie sah, nachdem sie das Bild optimal restauriert hatte, die

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