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1699 - Wolfshatz

1699 - Wolfshatz

Titel: 1699 - Wolfshatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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waren also auf dem Weg zu ihm, und sie würden ihn angreifen, das stand fest.
    Tim Hatcher sorgte sich um sein Wohlergehen. Er wusste, dass er seinen Platz hier nicht mehr lange würde halten können. Dann würden sie ihn anspringen und ihm an die Gurgel gehen.
    Noch einmal schaute er hin.
    Sie kamen, sie rannten, sie heulten nicht mehr, aber sie waren bereits so nah, dass er ihre hechelnden Atemzüge hörte. Vor ihren Mäulern kondensierte der Atem, und er sah sogar das Leuchten in ihren Augen, wobei er sich fragte, ob das normal war.
    Es dauerte nur noch wenige Sekunden, dann würden die vier Wölfe auf Sprungweite heran sein, und genau das konnte er nicht riskieren. Auf keinen Fall durfte er das zulassen.
    Tim Hatcher handelte. Er war kein Mann, der schnell vor etwas floh, in diesem Fall aber war es das Beste.
    Er warf sich auf der Stelle herum. Die Tür des Jeeps musste er nicht erst aufziehen. Er hechtete von der Beifahrerseite in den Wagen hinein und zerrte die Tür so schnell wie möglich hinter sich zu. Dann kroch er auf die Fahrerseite und war froh, dass der Wagen ausreichend Platz bot.
    Da draußen war etwas, das er nicht fassen konnte. Das hatte er noch nie erlebt, und er hatte es sich auch in seinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können.
    Hatcher fühlte sich wie in einem Gefängnis sitzend. Aber er kam sich sicher vor. Es war klar, dass er nicht ewig warten konnte. Er musste weg.
    Der Zündschlüssel steckte. Hatcher griff danach. Er berührte ihn bereits, als es passierte.
    Der erste Wolf war da. Das Tier dachte nicht daran, seinen Plan aufzugeben. Es sprang gegen die Beifahrerseite des Jeeps und wuchtete seinen Körper so hoch, dass es durch die Scheibe nach innen schauen konnte.
    Auch Hatcher hatte hingesehen. Für einen Moment sah es so aus, als würde der Kopf des Wolfs außen an der Scheibe kleben. Die Zunge war aus dem Maul geglitten und leckte über das Glas. Auch das Gebiss war zu erkennen, und wer es sah, der konnte richtig Angst bekommen. Dazu kamen die gelblichen Augen, die in einer so kalten Farbe leuchteten.
    Wenig später rutschte das Tier wieder ab, und Tim atmete auf. Er hoffte, dass sich die Wölfe besannen und wieder abzogen.
    Das traf leider nicht zu.
    Zuerst sah er den Schatten in der Luft, als er nach vorn schaute, und einen Moment später landete der mächtige Körper auf der Kühlerhaube. Der Wagen bekam einen Schlag mit. Er federte sogar nach, und Tim hörte, wie die Pfoten über das Blech kratzten.
    Auch die drei anderen Wölfe waren noch da. Sie wuchteten sich an den Seiten gegen den Wagen, aber Tim hatte nur Augen für das Tier auf der kantigen Kühlerhaube.
    War das noch ein normaler Wolf?
    Er sah so aus, und trotzdem zweifelte der Ranger daran. Dass sich Wölfe so verhielten, hatte er noch nie in seinem Leben gehört. Sie drehten durch, wenn der Winter sehr kalt und schneereich war und sie nichts zu fressen fanden. Dann konnten sie im Extremfall schon mal Menschen angreifen, aber das hier war völlig unnormal. Die Wölfe hier waren nicht normal. Sie mussten manipuliert sein, eine andere Erklärung hatte er nicht.
    Das Tier blieb auf der Haube hocken und starrte den Ranger durch das Fenster an. Es sah böse aus, denn das Maul stand noch immer weit offen. Der Atem strömte hervor, fuhr an der Scheibe entlang, und dann richtete sich der Wolf auf.
    Er tat es langsam, als wollte er Tim Hatcher provozieren. Der ließ das Tier nicht aus dem Blick, und er wusste anhand der Bewegungen, was der Wolf vorhatte.
    Er würde sich abstoßen und mit aller Kraft, die in ihm steckte, die Scheibe zerstören.
    Tim Hatcher hatte nicht auf die Uhr geschaut. Deshalb wusste er auch nicht, wie viel Zeit seit dem ersten Angriff der Tiere vergangen war. Ihm war nur klar, dass er nicht länger hier bleiben konnte, und er setzte seinen Plan in die Tat um.
    Eine Drehung des Zündschlüssels reichte.
    Der Motor sprang an.
    Und der Wolf war bereit zum alles entscheidenden Sprung gegen die Scheibe.
    Genau da startete Hatcher den Wagen!
    ***
    Der Jeep machte einen Sprung nach vorn. Damit hatte der Wolf nicht gerechnet und ebenfalls nicht mit der nächsten Aktion des Rangers, denn er drehte das Lenkrad mit einer schnellen Bewegung nach rechts, sodass die Fliehkraft zugriff.
    Auf der glatten Motorhaube konnte sich der Wolf nicht halten. Er rutschte zur linken Seite hin, und da gab es nichts, was ihn noch hielt.
    Das Tier rutschte von der Haube, landete am Boden und war nicht mehr zu sehen.
    Tim Hatcher

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