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1699 - Wolfshatz

1699 - Wolfshatz

Titel: 1699 - Wolfshatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Angewohnheit, in gefährliche Abenteuer hineinzurasseln, was allerdings auch bei Maxine Wells der Fall war, sodass beide froh waren, einen Freund wie John Sinclair zu haben, der allerdings einige Hundert Kilometer entfernt in London saß.
    An ihn dachte sie nicht, als sie ihre Wohnung betrat und durch den Flur ging. Carlotta hatte sie gehört. Aus ihren Zimmer klang ihre Stimme.
    »Feierabend?«
    »Zum Glück.«
    Das Vogelmädchen erschien in der offenen Tür. Der Mund zeigte ein Lächeln, als es fragte: »Das war ein Tag, wie?«
    Maxine blieb stehen. »Kannst du laut sagen.« Sie strich eine blonde Haarsträhne aus der Stirn. »Aber er ist vorbei. Die Entspannung kann kommen.«
    In den klaren blauen Augen Carlottas leuchtete es auf. »Was kann ich für dich tun, Max?«
    »Hm. Ein Kaffee könnte mir gut tun.«
    »Schon fertig.«
    »Bist du Hellseherin?«
    »Manchmal schon.«
    Beide gingen in die Küche. Carlotta schenkte der Tierärztin eine Tasse ein, dann wollte Carlotta wissen, was sie zum Essen vorbereiten sollte.
    »Was kannst du denn empfehlen?«
    »Heute war der Fischhändler hier. Ich habe Lachs gekauft. Den könnte ich zubereiten. Dazu Salat und …«
    »Reicht schon, Carlotta. Ich gehe inzwischen unter die Dusche. Die habe ich mir verdient.«
    »Ja, tu das.«
    Maxine musste lächeln, als sie daran dachte, wie selbstverständlich das Vogelmädchen ein Leben bei ihr akzeptiert hatte. Außerdem war es nicht möglich, Carlotta vor allen Menschen zu verstecken. Die Leute wussten, dass jemand bei ihr lebte und ihr zur Hand ging, sie ahnten allerdings nicht, wer und was Carlotta wirklich war.
    Es tat Maxine gut, die harten heißen Strahlen des Wassers zu genießen. Sie prallten auf sie nieder und die Tierärztin gönnte sich diesen Spaß länger als gewöhnlich.
    Danach rubbelte sie sich ab und schlüpfte in bequeme Kleidung. Ein Sweatshirt, eine bequeme Hose aus weichem Stoff, so konnte man es aushalten.
    In ihrem Schlafzimmer hatte sie sich umgezogen. Da ihr die Luft etwas verbraucht vorkam, öffnete sie ein Fenster und schaute hinaus in die Dunkelheit.
    Es würde keine stockfinstere Nacht werden. Das lag am Vollmond, der seinen Schein auf die Erde schickte und ihr an verschiedenen Stellen diesen wunderbaren Glanz verlieh. Der Himmel lag wie eine gewaltige und auch klare Glocke aus Glas über der Erde. Keine Wolke trübte diese Glätte, und Maxine erfreute sich auch an dem Funkeln der Sterne. Allerdings dachte sie bei Vollmond auch an etwas anderes. An eine bestimmte Person, mit der sie ebenfalls ihre Erfahrungen gesammelt hatte. Da tauchte der Begriff Werwolf auf, und sie erinnerte sich noch an Zeiten, die gar nicht mal so lange zurücklagen. Da hatte sie Morgana Layton kennengelernt. Sie war so etwas wie eine Führerin der Werwölfe, und Maxine hoffte, dass sie so schnell nichts mehr mit ihr zu tun bekommen würde.
    Beim Anblick des Vollmonds aber stiegen die Erinnerungen wieder hoch und ein unbehagliches Gefühl beschlich sie, das sie nur schwer unterdrücken konnte.
    Als sie das Fenster schloss, hörte sie das Klopfen. Sie drehte sich um und sah Carlotta, die soeben die Tür öffnete.
    »Du könntest jetzt essen.«
    »Super, ich habe auch Hunger.« Maxine schloss die Tür und verließ das Zimmer.
    »Ich habe auch eine halbe Flasche Wein geöffnet.«
    Maxine musste lachen. »Du denkst wirklich an alles.«
    »Klar, nach so einem Tag.«
    »Gibt es sonst noch etwas?«
    »Ja. Jemand hat für dich angerufen.«
    Die Tierärztin betrat die Küche. Sie sah den bereits gedeckten Tisch und fragte: »Wer war es denn?«
    »Tim Hatcher.«
    »Ach, der Ranger. Und was wollte er?«
    Carlotta servierte den frisch gebratenen Lachs aus der Pfanne auf beide Teller. »Das kann ich dir beim besten Willen nicht sagen. Er wird zurückrufen.«
    »Okay.«
    »Aber weißt du, was mir aufgefallen ist?«
    »Nein …«
    »Seine Stimme klang so ungewöhnlich. So gehetzt, als stünde er unter Druck.«
    »Und er hat wirklich keine Andeutungen gemacht?«
    »Nein, Max.«
    »Okay, dann warten wir ab. Und jetzt wünschen wir uns einen guten Appetit.«
    »Danke, den habe ich bestimmt.«
    Zum Fisch gab es Salat, und Maxine Wells musste daran denken, dass alles sehr gesund war. Nichts aus der Dose, kein Fastfood, das Essen schmeckte köstlich.
    Die Tierärztin musste an den Anruf denken. Sie kannte Tim Hatcher recht gut. Er arbeitete als Ranger oder auch als Umweltpolizist und lag damit genau auf Maxines Linie. Beide ergänzten und halfen sich

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