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1699 - Wolfshatz

1699 - Wolfshatz

Titel: 1699 - Wolfshatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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herrschte eine Stille, die ihr Angst machte.
    Sie schlüpfte durch den Spalt ins Freie. Die schlechte Luft ließ sie hinter sich. Sie sah das Wohnhaus und den Platz davor. Aber sie sah keine Menschen und auch keine Wölfe. Alles schien sich irgendwie aufgelöst zu haben.
    Vier Schritte hatte sie zurückgelegt, als sie plötzlich über sich einen leisen Pfiff hörte. Sie fuhr herum und schaute zum Stalldach hoch. An dessen Kante hockte Tim Hatcher und schaute auf sie herab.
    »Alles klar, Maxine?«
    »Im Moment schon. Und bei dir?«
    Er musste lachen, doch es hörte sich beinahe wie ein Schluchzen an. »Ja, ich lebe. Ich lebe sogar auf dem Dach. Aber du kannst mich fragen, was du willst, Maxine, ich weiß nicht, wie ich hier oben hingekommen bin. Sorry.«
    Die Tierärztin nickte. Dann lächelte sie. Nur hütete sie sich davor, ihm zu sagen, was sie dachte. Dass Carlotta eingegriffen haben musste, um den Ranger in Sicherheit zu bringen.
    »Da ist geschossen worden. Ich habe nichts gesehen, weil ich mich flach hingelegt habe, aber wie soll es jetzt weitergehen?«
    »Für dich ist alles okay.«
    »Wieso?«
    »Bleib dort, bis alles vorbei ist. Das ist besser so.«
    »Und was machst du?«
    »Kümmere dich nicht um mich. Ich komme schon zurecht.«
    »Ja, Maxine, ja. Allmählich glaube ich alles. Sogar, dass es einen riesigen Vogel gegeben hat, der mich auf das Dach transportierte …«
    ***
    Wir hatten nicht damit gerechnet, dass uns im Haus Licht empfangen würde. Das bekamen wir auch bestätigt. Vor uns lag eine fremde stockfinstere Welt, in der unsere Feinde sich zahlreiche Verstecke aussuchen konnten, um aus dem Hinterhalt anzugreifen.
    Einige Schritte weit gingen wir in die Dunkelheit hinein und stoppten dann. Mir war ja schon ein Blick durch das Fenster gelungen, als hier noch Licht brannte. So ungefähr wusste ich, wie es in diesem großen Raum aussah, und ich hatte auch nicht vergessen, dass es von diesem Raum aus eine Treppe gab, die nach oben führte.
    Zunächst standen wir still und horchten nur. Es umgab uns die völlige Stille. Kein Atmen, kein Knurren, kein Knarren oder Stimmenklang erreichte uns.
    Im Dunkeln glänzten die Augen des Vogelmädchens. Als mich Carlotta ansprach, war ihre Stimme mehr ein Hauch.
    »Ich glaube nicht, dass hier in der Nähe jemand lauert. Vielleicht sollten wir es riskieren und für einen Moment Licht machen.«
    Die Idee war gut. Und das Licht trug ich bei mir. Ich griff in meine Tasche und holte die kleine Lampe hervor. Die schaltete ich ein, deckte den Strahl allerdings so weit ab, dass wir nur die Umgebung erkannten. Carlotta stand wie auf dem Sprung neben mir und entspannte sich wenig später, als nichts geschah.
    »Sie sind nicht hier, John.«
    »Das glaube ich auch.« Die Hand nahm ich zur Seite und gab dem Licht freie Bahn. Dabei drehte ich mich und sah die Treppe, die wir gehen mussten, um nach oben zu gelangen.
    »Die warten bestimmt in der ersten Etage auf uns, John.«
    »Dann sehen wir nach.« Sie wollte vorgehen, aber ich hielt sie zurück.
    »Ich gehe zuerst.«
    »Wie du willst. Nur denk daran, dass du dein Kreuz nicht bei dir hast.«
    »Keine Sorge, das habe ich nicht vergessen.«
    Mehr sagten wir nicht und machten uns auf den Weg nach oben. Es war kein normales Hochgehen, wir hielten uns am Rand der Treppe und achteten darauf, keine Geräusche zu machen. Die Stufen bestanden zwar aus Holz, doch die Platten waren dick genug, um sich nicht zu bewegen, wenn sie belastet wurden.
    Wir hatten die Hälfte der Treppe geschafft, als sich die Lage veränderte. Vor uns sahen wir einen hellen Schein, der sich auf dem Boden der ersten Etage ausgebreitet hatte.
    Nur kurz hielten wir an, um den Weg danach fortzusetzen. Bald schon hatten wir das Ende der Treppe erreicht. Mein Blick fiel in einen leeren Flur.
    Am Ende war der Schein zu sehen. Und der floss aus einer offenen Tür. Wir wollten schon gehen, aber es kam uns etwas dazwischen.
    Zwei Schüsse!
    Carlotta und ich zuckten beide zusammen. Ich registrierte, dass die Schüsse aus meiner Beretta abgeben worden waren. Das Echo schwang noch durch die Luft, als die Schreie an unsere Ohren klangen. Ich kannte mich mit derartigen Reaktionen aus und wusste, dass es Todesschreie waren.
    Danach war es still.
    Stehen bleiben wollte ich nicht. Mit einem Nicken machte ich Carlotta klar, dass ich mich in Bewegung setzen wollte. Aber auch das schaffte ich nicht.
    Es wurde zwar nicht mehr geschossen, dafür aber gesprochen, und es war die Stimme

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